
Gleich zweimal suchte Boris Becker Hilfe in Unterfranken: 2008 verpfändete er sein Elternhaus seinem Gläubiger Hans-Dieter Cleven aus Würzburg. 2011 wollte er es aber auch dem wegen Anstiftung zur Untreue verurteilten S & K-Manager Jonas K. verkaufen.
Die finanzielle Lage von Boris Becker muss schon seit längerem verzweifelt gewesen sein. 37 Millionen Euro will der in Würzburg geborene Hans-Dieter Cleven, ein millionenschwerer Manager und einst die rechte Hand bei Metro-Boss Otto Beisheim, von ihm. In Interviews sagt Beckers ehemaliger Geschäftspartner, der einstige Tennisstar habe ihm 2008 sein ganzes privates Vermögen als Sicherheit überschrieben – auch Beckers Elternhaus in Leimen. Dort wohnt noch dessen 82-jährige Mutter Elvira.
Doch dessen ungeachtet soll Becker ein zweites Mal versucht haben, aus dem Elternhaus Kapital zu schlagen: Wie jetzt zuerst die „Bild am Sonntag“ berichtet, bot er das Haus 2011 Jonas K. an. Der als Protz-Manager bekannt gewordene Geschäftsmann aus Erlenbach bei Miltenberg war Gründer des inzwischen zusammengebrochenen Anlage-Unternehmens S & K. Einen Teil der Gelder ihrer Anleger sollen K. und Kompagnons mit ihrem aufwendigen Lebensstil verprasst haben, ehe 2013 eine Razzia und der Prozess ihr süßes Leben beendeten. Laut Anklage sollen sie mit ihrem Immobilienunternehmen ein Schneeballsystem installiert haben, mit dem 11.000 Anleger um 240 Millionen Euro gebracht worden seien.
K. hat Revision beantragt
K. saß vier Jahre in Untersuchungshaft, wurde im Frühjahr 2017 zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt. Gegen die Verurteilung wegen Anstiftung zur Untreue hat er Revision beantragt – und nach seiner Freilassung auf Ibiza mit dem Feiern weitergemacht.
Ihm hat Boris Becker laut „Bild am Sonntag“ sein Elternhaus in Leimen mit 825 Quadratmetern Grund zum Kauf angeboten. K. und der verschuldete Ex-Tennis-Star trafen sich laut dem dieser Redaktion vorliegenden Kaufvertrag am 3. August 2011 beim Frankfurter Notar Herbert Weise: Die Villa sollte an einen der Fonds des Immobilien-Imperiums gehen, in die K. seine Anleger lockte.
400.000 Euro plus 14.000 Euro für die Grunderwerbssteuer sollte das Haus kosten. Beckers Mutter durfte laut Vertrag in dem Haus mietfrei wohnen bleiben, Becker hatte ein Rückkaufsrecht für zwei Jahre. Doch dann scheiterte der Kauf an einem wichtigen Dokument: Becker hatte sich eine Grundschuld von 825.000 Euro auf das Haus eintragen lassen. Wer den Grundschuldbrief hat, kann vom Eigentümer des Hauses diese Summe verlangen – oder das Haus zwangsversteigern. Für Beckers Schulden wollte S & K nicht geradestehen und forderte diesen Brief. Becker wollte dem Notar den Brief binnen zwei Wochen zusenden. Doch nach einem Monat lag er immer noch nicht vor.
Da verlor K. die Geduld: In einem Schreiben vom 5. September 2011, das der Redaktion ebenfalls vorliegt, teilte er Becker mit: Der „Grundschuldbrief ist bis zum heutigen Tag beim Notar nicht angekommen. Aus diesem Grund müssen wir leider von dem mit Ihnen geschlossenen Vertrag zurücktreten.“ Deshalb sei „auch die Rückübertragungsoption als gegenstandslos anzusehen“.
Wiedersehen auf den Bahamas
Monate später habe er – wie K. einem S & K-Anwalt erzählte – Becker zur Jahreswende 2011/2012 auf den Bahamas wiedergesehen. Becker sei im Hotel Atlantis zum Pokerspielen gewesen – oder, wie K. lästerte, „zum Geldverbrennen“.
Hätte Becker das bereits an Cleven verpfändete Haus überhaupt an S & K verkaufen dürfen? Beckers Anwalt sagt zu Fragen über den Deal, er könne „die geschilderten Vorgänge so nicht bestätigen“. K. meldete sich am Sonntagnachmittag auf schriftliche Anfrage der Redaktion und bot Informationen an – allerdings nur gegen Bezahlung. Das hat die Redaktion mit Verweis auf ihre journalistischen Leitlinien abgelehnt, in denen es unter anderem heißt: „Unsere Informationen beschaffen wir auf rechtlich zulässige und ethisch korrekte Art und Weise.“
Er kann es auch der Caritas geben. Ob er nun pleite ist , ist doch auch total uniteressant. Es gibt bessere und wichtigere Leute welche man unterstützen muss.
Gibt es den kein anderes Thema als dieser Becker? Dieses Thema mit seinem Elternhaus steht jetzt schon seit Freitag auf der 1. MP-Seite.
Nervig einfach!!