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Aiwanger: Bayerns Wirtschaft hat das Schlimmste hinter sich
Trotz der weiterhin massiven Einbrüche in vielen Branchen sieht der Wirtschaftsminister die Talsohle durchschritten. Forderungen hat er vor allem an den Bund.
Stets im kritischen Blick von Ministerpräsident Markus Söder (CSU): Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) sieht die wirtschaftliche Talsohle in Bayern durchschritten.
Foto: Sven Hoppe, dpa | Stets im kritischen Blick von Ministerpräsident Markus Söder (CSU): Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) sieht die wirtschaftliche Talsohle in Bayern durchschritten.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:00 Uhr

Auch in der Wirtschaftspolitik ist Corona-Krisenmanagement in Bayern in der Regel Chefsache: Ob Autogipfel oder Hightech-Offensive: Ministerpräsident Markus Söder (CSU) lässt keine Zweifel, wer hier die politischen Pflöcke einschlägt. Seinem Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) bleibt da oft nicht viel mehr, als an Söders Pflöcken ein wenig zu rütteln.

Vorwurf an Aiwanger: Wenig Ahnung von Ökonomie

An diesem Mittwoch nun hat Aiwanger im Landtag die Möglichkeit, mit einer Regierungserklärung zur "Lage der bayerischen Wirtschaft" sein Profil zu schärfen. Schließlich sieht er sich seit seinem Amtsantritt vor rund zwei Jahren mit dem Vorwurf konfrontiert, von Ökonomie eher wenig zu verstehen. Einst brachte ihm das den wenig schmeichelhaften Spitznamen "Dorf-Wirtschaftsminister" ein.

Auch in der Corona-Krise blieben von Aiwanger bislang eher flapsige Sätze über "Kumpel-Tische" im Biergarten in Erinnerung als griffige Strategien gegen die Wirtschaftskrise. Dabei ist gerade Bayern als vom Export abhängiger Wirtschaftsstandort von der weltweiten Rezession besonders hart betroffen.

"Ich will die Situation nicht zu schwarz malen"

Rund 50 Minuten redet Aiwanger im Landtag, wie immer völlig frei und ohne Manuskript. Und mit seiner Kernbotschaft lässt er nicht lange auf sich warten: Ja, es gebe erste Job-Verluste, vor allem in der Industrie, in der Hotellerie, im Gastgewerbe. "Aber ich will die Situation nicht zu schwarz malen", erklärt er: "Das Schlimmste liegt hinter uns."

So scheint das vor allem, wenn man die aktuellen Zahlen mit dem dramatischen Absturz in den Lockdown-Monaten April und Mai vergleicht. Doch viele der Daten, die Aiwanger vorträgt, zeigen deutlich, wie hart Bayerns Wirtschaft noch immer unter Corona leidet. Industrieproduktion im Juli: Minus 13 Prozent zum Vorjahr. Export: minus zwölf Prozent. Gastgewerbe: Ein Drittel weniger Umsatz. Zahl der Kurzarbeiter: eine Million im August.

"Wir werden wegfallende Jobs in der Summe auffangen."
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler)

Aiwanger verweist auf positive Zeichen: Den Export nach China mit plus sechs Prozent, die Baukonjunktur, den Online-Einzelhandel. "Jammern hilft nicht, wir müssen anpacken", fordert der Minister. Doch wie genau  etwa die gebeutelten Autozulieferer aus der Krise kommen sollen? High-Tech hält Aiwanger für die Lösung: künstliche Intelligenz, Robotik, neue Fertigungstechnik. Bayern investiere hier Milliardensummen. Nicht jeder Job, nicht jede Firma werde erhalten werden können, räumt der Minister ein: "Wir werden aber wegfallende Jobs in der Summe auffangen."

Aiwanger will massive Steuersenkungen für Unternehmen

Darüber hinaus hat Aiwanger nur noch Forderungen an den Bund: Unternehmen sollen Corona-Verluste mit Gewinnen der letzten drei Jahre verrechnen können, die Unternehmenssteuer soll runter, die Erbschaftssteuer komplett weg. Dazu erneuert er seine Forderung einer staatlichen Kaufprämie für Autos auch mit Verbrennungsmotor.

Oppositionsführerin Katharina Schulze (Grüne) vermisst bei Aiwangers Wirtschaftspolitik Mut und 'eine klare Strategie'.
Foto: Sven Hoppe, dpa | Oppositionsführerin Katharina Schulze (Grüne) vermisst bei Aiwangers Wirtschaftspolitik Mut und "eine klare Strategie".

Zum Ende seiner Rede mäandert Aiwanger wild durch alle möglichen Themen: "Luftbestäuber" in Restaurants will er etwa fördern und mehr Windräder in Bayern. Viele Ideen, wenig Konkretes. "Es gibt kein Thema, dass wir in den letzten Wochen nicht umgedreht haben", beteuert er.

Grüne: Wirtschaft ist mehr als Bierbänke und Blasmusik

Genau das sei aber Aiwangers Problem, findet Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze: "Ihnen fehlt der Mut und ihnen fehlt eine klare Strategie", hält sie ihm vor. Gerade in der Krise bräuchte Bayern aber einen Wirtschaftsminister, "der weiß, dass Wirtschaft mehr ist, als Bierbänke und Blasmusik".

 
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  • semistar
    Aiwanger sieht das Schlimmste hinter uns, Drosten noch vor uns. Jeder gibt seinen Senf dazu ab. Das Virus macht sowieso was es will, trickst und immer wieder aus. Alle Maßnahmen sind entweder überzogen oder unwirksam. Keiner der Experten hat eine wirkliche Ahnung wo alles hinführt - geht auch nicht, war ja noch nie da. Ich kanns nicht mehr hören und habe abgeschaltet.
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  • jutta.noether@web.de
    Eigentlich wollte ich zu diesem Artikel schreiben, dass Herr Aiwanger offenbar auch glaubt, dass die Erde eine Scheibe ist (oder so ähnlich) - die Folgen für die Wirtschaft sind derzeit noch lange nicht mal auf ihrem Tiefpunkt angekommen.
    Aber in einem Thread, den die Frankenpatriotin für ihre weitschweifigen Zitate okkupiert hat, ist es wohl zwecklos, was zum Thema zu äußern...
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  • Frankenpatriot
    Und zu dem hier:

    "Doch wie genau etwa die gebeutelten Autozulieferer aus der Krise kommen sollen? High-Tech hält Aiwanger für die Lösung: künstliche Intelligenz, Robotik, neue Fertigungstechnik. Bayern investiere hier Milliardensummen. "

    Wie wäre es eher mal mit Batteriefabriken für Natrium-Akkus, Glas-Akkus und Feststoff-Akkus?? Wie wäre es mit Herstellung von Elektro-Autos und Wasserstoff-Fahrzeugen??
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  • Frankenpatriot
    Und wie wäre es in Südbayern mit mehr Biogas (Stalldung, Gartenabfälle, Grünschnitt. Laub...)?? Und wie wäre es zum Beispiel mit Fernwärme aus Müllkraftwerken?? Dazu könnte man unter Anderem auch Klärschlamm benutzen statt Steinkohle (Schweinfurt hat leider noch einen kleineren Steinkohleanteil).

    Und genau das hier ist schlecht:

    "Rund 50 Minuten redet Aiwanger im Landtag, wie immer völlig frei und ohne Manuskript. Und mit seiner Kernbotschaft lässt er nicht lange auf sich warten: Ja, es gebe erste Job-Verluste, vor allem in der Industrie, in der Hotellerie, im Gastgewerbe. "

    Da muss die Bayerische Landesregierung mal mehr helfen.
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  • Frankenpatriot
    Und das hier mit den Windrädern:

    "Zum Ende seiner Rede mäandert Aiwanger wild durch alle möglichen Themen: "Luftbestäuber" in Restaurants will er etwa fördern und mehr Windräder in Bayern."

    klappt in bayern ohnehin nicht wegen diesem unsinnigen 10-H-Gesetz der CSU das endgültig in die Mülltonne der Zeitgeschichte gehört. Außerdem braucht Bayern in den Alpen mehr Pumpspeicher.
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  • Werner12
    Wieso ist das 10 H Gesetzt unsinnig ?
    Möchten sie ein Windrad in 900 Meter Entfernung von ihrem Schlafzimmer haben ?
    Ich nicht. Wir waren mal 1.5 Kilometer von 3 Windrädern entfernt und haben schon ein hohes Pfeifen und ein Brummen gehört. Und das am Tag. Nachts wenn alles ruhig ist wird das noch lauter wahrgenommen.
    Was alleine bei uns unter Windrädern für tote Vögel und Fledermäuse gefunden werden ist traurig.
    Mann könnte mit Sonnenenergie die ganze Windkraft ersetzen.
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  • Frankenpatriot
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  • al-holler@t-online.de
    Sie ham ja recht, besonders mit dem letzten Satz; aber wieso werten Sie sie/ihn mit einer Antwort auch noch auf?
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  • Frankenpatriot
    Und das hier kann Aiwanger vergessen:

    "Aiwanger will massive Steuersenkungen für Unternehmen
    Darüber hinaus hat Aiwanger nur noch Forderungen an den Bund: Unternehmen sollen Corona-Verluste mit Gewinnen der letzten drei Jahre verrechnen können, die Unternehmenssteuer soll runter, die Erbschaftssteuer komplett weg. Dazu erneuert er seine Forderung einer staatlichen Kaufprämie für Autos auch mit Verbrennungsmotor."

    Denn wir Bürger sind nicht die Melkkühe der Nation. Wenn Steuererleichterungen, dann für die Bürger und nicht für die Konzerne!
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  • Frankenpatriot
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  • Frankenpatriot
    Mit dem hier haben die Grünen recht:

    "Grüne: Wirtschaft ist mehr als Bierbänke und Blasmusik
    Genau das sei aber Aiwangers Problem, findet Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze: "Ihnen fehlt der Mut und ihnen fehlt eine klare Strategie", hält sie ihm vor. Gerade in der Krise bräuchte Bayern aber einen Wirtschaftsminister, "der weiß, dass Wirtschaft mehr ist, als Bierbänke und Blasmusik"."

    Die Wirtschaft ist mehr als dass und zwar auch Clubs und Discos die von der CSU und den werten Freien Wählern aus politischen Motiven an die Wand gefahren und mit voller Absicht in die Pleite geschickt werden. Diese beiden Populismus-Parteien hassen Discos und Clubs offenbar.

    Dazu kann ich euch mal einiges zeigen wie viel Wut bei den Disco-Betreibern inzwischen aufgestaut ist.
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