Das hätte sich Würzburgs Kreisspielleiter Marco Göbet auch sparen können: Als er die Fußballvereine im Sommer nach ihrer Bereitschaft fragte, in diesem Winter in der Halle zu spielen, meldete sich bei der damals noch großen Unsicherheit, ob und wie die Saison unter Corona-Bedingungen ablaufen würde, kein einziger.
In München dachten die für den Spielbetrieb Verantwortlichen beim Bayerischen Fußball-Verband (BFV) nun um: Nach der coronabedingten Absage im vergangenen Jahr sollen in diesem Winter wieder Hallenturniere auf allen Ebenen stattfinden, sofern es "die pandemische Lage und staatlichen Vorgaben" zuließen. Das Turnier um die bayerische Futsal-Hallenmeisterschaft der Männer ist für den 29. Januar 2022 in Kronach geplant.
Den Weg dorthin könnten die Kreise und Bezirke selbst bestimmen und dabei "auch vom gängigen Prozedere abweichen", heißt es in der vom BFV vor zwei Wochen veröffentlichen Pressemitteilung. Göbet fragte erneut bei den Vereinen nach.
Alle Vorturniere an einem Tag
25 Mannschaften aus dem Fußball-Kreis Würzburg haben sich nun bei ihm für die Hallenrunde angemeldet. Das erscheint wenig – doch waren die Meldezahlen bereits "vor Corona" von Jahr zu Jahr zurückgegangen. Als er vor neun Jahren erstmals die Verbands-Hallenrunde im Kreis organisierte, habe es noch zehn Qualifikationsturniere zur Hallen-Kreismeisterschaft gegeben, dann acht, sechs, vier und zuletzt nur noch drei.
Jedoch sagt Göbet zu den Anmeldungen: "Ich bin damit hochzufrieden." Denn sein Gebiet steht besser da als die weiteren drei unterfränkischen Kreise. In der Rhön wollen gerade mal acht Teams in der Halle kicken, in Aschaffenburg meldeten sich bislang sieben an und in Schweinfurt 21.
Göbet plant mit vier Vorturnieren, bei denen je sechs Mannschaften antreten. Diese finden geballt an einem einzigen Tag - am Donnerstag, 6. Januar 2022 - und an zwei Orten statt: In der Erasmus-Neustetter-Halle in Rottendorf und in der Dreifachturnhalle in Ochsenfurt werden ein erstes Turnier vom späten Vormittag bis zum frühen Nachmittag und ein zweites Turnier vom späten Nachmittag bis zum frühen Abend ausgespielt.
Kreismeisterschaft in Kitzingen
Besonders freue er sich über die vier Teilnehmer aus dem Landkreis Main-Spessart, obwohl die bis nach Rottendorf fahren müssten, so Göbet. Nachdem das traditionelle Hallenturnier in Altfeld wegen zu geringer Meldezahlen in den vergangenen Jahren nicht mehr zu Stande gekommen war, sei der Westen des Kreises "hallenmäßig tot" gewesen.
Dass sich relativ viele unterklassige Mannschaften angemeldet haben, erklärt der BFV-Kreisspielleiter mit einer für sie besonders langen Winterpause, die Mitte November beginnt und erst Mitte März wieder endet. Diesen Zeitraum, immerhin vier Monate, wolle offenbar mancher Klub mit einem Gastspiel in der Halle überbrücken.
Die Futsal-Kreismeisterschaft fällt dabei beschaulicher aus: Sechs Teams – die Sieger der vier Vorturniere, Ausrichter FV Ülkemspor Kitzingen und Titelverteidiger ETSV Würzburg – treten bereits zwei Tage später, am Samstag, 8. Januar 2022, in der Sickergrundhalle in Kitzingen an. In den Jahren zuvor lag die Teilnehmerzahl bei zwölf und zuletzt bei zehn.
Der FV Ülkemspor ist zwar neu unter den Ausrichtern von Hallenturnieren, jedoch hat der Klub mit Yalcin Kuruoglu einen erfahrenen Organisator in seinen Reihen, der mit dem FV Rot-Weiß Kitzingen schon jahrelang Turniere ausrichtete.
Hygienekonzepte entscheidend
Noch ist es offen, wann und wo die Bezirksmeisterschaft stattfinden soll. Wie das Turnier aussieht, steht dagegen schon fest. Auch das Bezirksfinale wird eine ganze Nummer kleiner sein. Sechs statt bislang zehn Teams sind dabei: die vier Kreissieger, der noch zu bestimmende Ausrichter und der SV Rapid Ebelsbach aus den Haßbergen als Titelverteidiger.
Welchem Hygienekonzept die Ausrichter folgen müssen, gibt der Halleninhaber, in den meisten Fällen die Kommune, vor. "Es wird ja mindestens 3G gelten", vermutet Göbet – und zwar für alle, die in die Halle wollen, also auch für die Spieler. "In der Halle werden nun auch die Fußballer mit jenen Problemen konfrontiert, die in den klassischen Hallensportarten längst Usus sind." Er hoffe, dass sich dadurch keiner davon abhalten lasse, in der Halle kicken zu wollen.
Der Plan für eine Hallenrunde auf Kreis- und Bezirksebene steht, doch Göbet räumt ein: "Es liegt noch vieles im Ungewissen. Ich hoffe sehr, dass wir die Hallenrunde durchziehen können und nach einem Jahr Pause wieder den Fuß in die Tür kriegen. Es gibt noch immer Mannschaften, die in der Halle spielen wollen. Die Frage wird diesmal sein, ob man sie auch lässt."
Übrigens, jetzt startet die neue Futsal-Bundesliga in Deutschland mit 10 Vereinen. darunter sind so bekannte Vereinsgrößen wie Weilimdorf (aktueller deutscher Futsalmeister aus dem Ländle), Wakka Eagles aus Norddeutschland, Hohenstein-Ernstthal aus Nordost, Futsalclub Sennestadt aus dem Westen und der FC Penzberg aus Bayern. Es ist wunderbar, dass diese Vereine den Futsalsport lieben und ausüben! Aber Futsal ist eine völlig andere Sportart und hat mit dem "früheren" Hallenfußball absolut nichts zutun! Da kann man auch Äpfel mit Birnen vergleichen!
Die Basis wollte Laschet auch nicht als Kandidat.
Warum der Verband hier nicht auf die Basis hört und ähnlich wie bei der Funino-Spielvariante im Jugendbereich ohne Rücksicht seinen Willen durchsetzt, bleibt rätselhaft.