Die Ausgangssituation der Qool Sharks Würzburg in der Abstiegsrunde der 2. Basketball-Bundesliga war vor dem Spiel gegen den MTV Stuttgart klar: Ein Sieg mit sieben Punkten musste im Heimspiel am Samstag her, um den vor wenigen Wochen schon fast sicher geglaubten Abstieg noch zu verhindern. Mit einem 15:2-Lauf startete das Team von Janet Fowler-Michel ins Spiel.
Die jungen Würzburgerinnen, die erneut von Topscorerin Johanna Michel mit 19 Punkten angeführt wurden, waren perfekt vorbereitet auf ihre Gegnerinnen. Sie ließen sich auch von einem Lauf der Stuttgarterinnen im dritten Viertel, der den Vorsprung auf fünf Punkte schmelzen ließ, nicht aus der Ruhe bringen. Am Ende setzten sie sich vor 250 Zuschauerinnen und Zuschauern in der Würzburger Feggrube, darunter auch Dirk Nowitzki, mit 79:62 durch und durften den Klassenerhalt bejubeln.
Der Abstieg hätte fatale Folgen gehabt
Die Anwesenheit der deutschen Basketball-Legende habe den Gegner bestimmt etwas nervös gemacht, erklärte Fowler-Michel den 15:2-Start. "Eigentlich wollte er nur eine Halbzeit bleiben, aber es hat ihm gefallen und er blieb dann auch zur Klassenerhalts-Feier", berichtete die Würzburger Trainerin. Währen ihrer ganzen Laufbahn - ob als Spielerin oder Trainerin - sei sie noch nie in einer solchen Drucksituation gewesen.
Denn der Abstieg hätte nicht nur den Sturz in die Regionalliga bedeutet, sondern wohl auch das Ende des Bundesstützpunkts "Basketball weiblich" in Würzburg. "Die Liga ist dabei unwichtig, aber man muss eine bestimmte Anzahl an Nationalspielern haben und ich weiß nicht, ob die in der Regionalliga geblieben wären", erklärte Fowler-Michel die Zertifizierung des Deutschen Basketball Bundes (DBB).
Marja Wahl kehrt zurück nach Würzburg
Ehe die Analyse der aktuellen und die Planung der kommenden Saison beginnen kann, steht am Wochenende noch das für die Tabelle unbedeutende Auswärtsspiel in Dillingen an. "Ich muss zugeben, dass die Verpflichtung von Lauren Fech ein Fehlgriff war", sagte Fowler-Michel. Erst als die US-Amerikanerin im März das Team verließ, sei die Stimmung deutlich besser geworden. Schon kurz zuvor hatten die Sharks mit Michaela Allen-Gullion eine weitere Aufbauspielerin aus Kanada geholt.
"Außerdem brauchen wir etwas mehr Erfahrung", stellte Fowler-Michel bereits fest. Da passt es ganz gut, dass Leistungsträgerin Marja Wahl im Sommer von ihrem Auslandsaufenthalt in Kanada zurückkehrt. Die Gespräche mit den anderen Spielerinnen stehen demnächst an. Fest steht aber bereits, dass die Qool Sharks den eingeschlagenen Weg weitergehen wollen und weiterhin ihren Talenten viel Verantwortung übergeben wollen.