Die Drittliga-Fußballer der Würzburger Kickers sind die Rote Laterne losgeworden und das noch vor dem noch vor dem Kellertreffen am Sonntag (13 Uhr) beim neuen Tabellen-18. TSV Havelse. Am Freitagabend gab der Deutsche Fußball-Bund (DFB) auf seiner Internetseite bekannt, dass dem Würzburger Liga-Rivalen Türkgücü München mit sofortiger Wirkung elf Punkte abgezogen werden. Das bedeutet: Die Oberbayern, die seit 2020 in der 3. Liga spielen, haben nun statt 26 nur noch 15 Zähler auf dem Konto und stehen somit drei Punkte hinter den Kickers am Tabellenende.
Der DFB begründet den Punktabzug mit zwei Sanktionen. Nachdem Türkgücü am 31. Januar einen Insolvenzantrag gestellt hatte, war es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis der DFB-Spielausschuss einen Neun-Punkte-Abzug für die Münchner verfügen würde. Dieser ist für einen solchen Fall in den Statuten nämlich festgeschrieben. In der Vergangenheit waren in der 3. Liga bereits andere Klubs wie der VfR Aalen aufgrund der Insolvenz während einer laufenden Saison derart sanktioniert worden. Dass im Fall von Türkgücü nun noch zwei weitere Punkte abgezogen werden, liegt daran, dass der Klub eine Lizenzauflage des DFB nicht erfüllt hatte. Die Münchner sollten "bis zum 20. Januar 2022 eine bis Saisonende festgestellte Liquiditätslücke" schließen. "Diese Vorgabe erfüllte der Klub nicht. Die Lücke wurde zu weniger als 50 Prozent geschlossen", heißt es in der DFB-Mitteilung. Eine Woche lang kann der betroffene Klub noch Widerspruch gegen die Entscheidung einlegen.
Sollte Türkgücü München trotz des laufenden Insolvenzverfahrens die Spielzeit beenden oder mindestens bis zum fünftletzten Spieltag weiterspielen, bleiben die Partien der Saison in der Wertung, auch der 2:1-Heimerfolg der Kickers gegen das neue Liga-Schlusslicht. Am Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze hat sich für die Rothosen durch den Punktabzug für den Kontrahenten nichts geändert. Weiterhin trennen die Kickers acht Zähler vom rettenden Platz 16.