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Fußball: Regionalliga Bayern
Würzburger Kickers gewinnen 3:0 beim TSV Aubstadt: Torwart Marc Richter fängt an, die Unhaltbaren zu halten
Ein 3:0-Sieg in Aubstadt beschert den Würzburger Kickers die nächsten drei Punkte in der Regionalliga Bayern. Der Schlüsselfaktor: Keeper Marc Richter.
Die Würzburger Kickers konnten sich beim 3:0-Sieg in Aubstadt auf Torwart Marc Richter verlassen - gerade wenn Felix Göttlicher (links), Dominik Meisel (rechts) und Co. dem Ball nur hinterherschauen konnten.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Die Würzburger Kickers konnten sich beim 3:0-Sieg in Aubstadt auf Torwart Marc Richter verlassen - gerade wenn Felix Göttlicher (links), Dominik Meisel (rechts) und Co. dem Ball nur hinterherschauen konnten.
Lukas Eisenhut
 |  aktualisiert: 10.02.2024 15:15 Uhr

Marc Richter lächelte, als er nach den Feierlichkeiten vor dem Gästeblock gut gelaunt aus Richtung der Würzburger Fans auf die Journalisten zuging. In den etwa 95 Minuten zuvor hatte der Torwart der Würzburger Kickers großen Anteil daran gehabt, dass die Rothosen mit 3:0 (2:0) beim TSV Aubstadt gewinnen und sich aufgrund des 1:1-Unentschiedens der SpVgg Unterhaching in Rain/Lech bis auf einen Punkt an die Tabellenspitze ranschieben konnten.

So deutlich das Ergebnis am Ende klang, so trügerisch könnte es auf diejenigen wirken, die den Spielverlauf nicht miterlebt haben. Denn ohne einen glänzend aufgelegten Richter wäre die Partie sicher anders ausgegangen. Bereits in der ersten Spielminute hatte der 22-Jährige gegen Ex-Kickers-Stürmer Christopher Bieber retten müssen, dem er auch nach knapp einer Stunde sein Tor gegen den ehemaligen Verein verwehrte, als der Stürmer im Rückwärtsfallen per Kopf nah dran war an einem wunderschönen Treffer (57.).

"Er kam bei einer Ecke mal kurz zu mir und hat mich gefragt, was ich denn da heute halte", sagte Richter hinterher, "auch nach dem Spiel noch mal". Doch Bieber war nicht der einzige Aubstädter, der am Keeper der Würzburger Kickers verzweifelte. Endres, Langhans, Schebak – auch sie konnten den Schlussmann nicht überwinden.

So gab es am Ende eben zum zweiten Mal in Folge kein Gegentor für die Würzburger. "Es freut die ganze Mannschaft, dass wir zum zweiten Mal hintereinander zu Null gespielt haben", sagte Richter, der die Partie durchaus realistisch einzuschätzen wusste: "Wenn man es im Großen und Ganzen sieht, muss man schon sagen, dass es keine wirklich souveräne Vorstellung war."

Marc Richter gegen TSV Aubstadt ungewöhnlich oft gefordert

Es kommt in der laufenden Saison nicht oft vor, dass Richter in ähnlicher Art und Weise gefordert ist wie gegen den TSV Aubstadt. "Manchmal habe ich das ganze Spiel nichts zu tun und muss dann in der 80. oder 90. Minute da sein", erklärte er. Er versuche einfach, die komplette Spielzeit über konzentriert zu bleiben und die Bälle, die aufs Tor kommen, zu halten. Viel gepatzt hat er in der laufenden Saison nicht, doch fehlte ihm auch ein Spiel, das die Kickers seinetwegen gewinnen – bis zum Samstag.

Wie oft er rettend eingreifen muss, das spiele für ihn im Übrigen keine Rolle – solange die Null steht. Wenn das so sei, sei es ihm persönlich egal, ob er vom Gegner warmgeschossen werde oder eben nur kurz vor Schluss mal eingreifen müsse. "Wenn ich ein paar Bälle halten kann, ist das natürlich schön. Auf der anderen Seite: Wenn ich nur einen Ball halten muss, hat die Abwehr einen guten Job gemacht."

Marco Wildersinn sieht Verbesserungspotential in der Defensive

Dass das beim TSV nur bedingt der Fall war, war auch Trainer Marco Wildersinn nach dem Spiel bewusst. "Dass Aubstadt immer wieder im letzten Drittel gefährlich vor das Tor kommt und viele gefährliche Bälle vorne reinspielt, wussten wir auch. Vor allem auch über die Flügel", sagte er. "Wir wussten, dass sie da gefährlich besetzt sind und wir gut verteidigen müssen. Das ist das, was wir uns ankreiden können. Dass wir da in der ersten Hälfte zu viel durchgelassen haben", sagte Wildersinn, der seinen Keeper nach Spielschluss explizit lobte.

"Im Zentrum, in unserem Herzstück, sind wir einfach richtig gut besetzt."
Kickers-Trainer Marco Wildersinn

Auch der Übungsleiter hatte einen alles andere als souveränen Sieg gesehen. Aubstadt habe durchaus "ein paar Hochkaräter gehabt, die sie haben liegen lassen. Da hatte Marc Richter natürlich seinen Anteil dran", sagte er. Der entscheidende Unterschied sei letztlich die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor gewesen – gemischt mit etwas Glück und einem starken Richter.

Lob auch für Mittelfeldspieler Ivan Franjic

Die Qualität im Kickers-Offensivspiel stellte Wildersinn derweil noch einmal heraus. Das zeichne die Mannschaft in der laufenden Saison aus. In Aubstadt trafen Peter Kurzweg (16.), Saliou Sané (22.) und Ivan Franjic (76.) für die Rothosen. Insbesondere Letzterer ist in den vergangenen Wochen glänzend aufgelegt, zeigt Spiel um Spiel seine große Klasse.

"Ivan ist in einer sehr, sehr guten Form. Und er harmoniert gut mit Maximilian Zaiser und Dominik Meisel im Mittelfeld", sagte Wildersinn. Mit Dardan Karimani, der in Aubstadt wegen Knieproblemen fehlte, schon bald aber wieder fit sein dürfte, habe die Mannschaft zudem noch einen Spieler in der Hinterhand, der sich auch immer nahtlos einfüge, wenn er zum Einsatz kommt. "Im Zentrum, in unserem Herzstück, sind wir einfach richtig gut besetzt. Und Ivan macht momentan in vielen Spielen den Unterschied."

Die Statistik des Spiels

Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
TSV Aubstadt - FC Würzburger Kickers 0:3 (0:2)
Aubstadt: Wenzel -Langhans (64. Heinze), Hüttl, Behr, Feser - B. Müller, Trunk - Pitter (75. Rumpel), Schebak (75. Hofmann), Endres (64. Nickel) - Bieber (78. Volkmuth).
Würzburg: Richter -Haas (78. Littmann), Göttlicher, Hägele (85. L. Müller), Kurzweg (78. Montcheu) - Franjic, Zaiser, Meisel - Junge-Abiol (78. Helmer), Sané, Caciel (69. Wegmann).
Schiedsrichter: Stefan Treiber (Zell-Bruck).
Zuschauende: 1650.
Tore: 0:1 Peter Kurzweg (17.), 0:2 Saliou Sané (22.), 0:3 Ivan Franjic (77.).
Rot: Tim Hüttl (76., Aubstadt, Notbremse).
Gelb: Leon Heinze - Thomas Haas.
Quelle: dr
 
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