
Am Samstag (14 Uhr, live im Bayerischen Fernsehen) treffen die Würzburger Kickers daheim am Dallenberg auf einen Gegner, der ihnen schon ein paar Mal weh getan hat. Die drei letzten Vergleiche mit Preußen Münster gingen allesamt mit 0:1 verloren. "Wenn ich mich an das Hinspiel erinnere, frage ich mich noch immer, wie wir dieses Spiel 0:1 verlieren konnten", ärgert sich Trainer Michael Schiele: "Wir brauchen diesmal auch das nötige Quäntchen Glück gegen einen vermeintlichen Angstgegner." Es ist das Aufeinandertreffen zweier Tabellennachbarn. Die Kickers als Siebter haben genauso wie der Achte aus Münster 41 Zähler auf dem Konto und damit sieben Zähler Vorsprung auf den ersten Nichtabstiegsplatz.
Wie viele Punkte brauchen die Kickers für den Klassenerhalt?
Erstmals gibt es in dieser Saison in der Dritten Liga vier Absteiger. Der Vergleich mit vergangenen Spielzeiten hinkt also etwas. Letztlich haben bislang 47 Punkte immer gereicht, um mindestens Tabellen-16. zu werden. Diese Marke sollte also erst einmal das Ziel sein.
Wird es noch einmal knapp für die Kickers?
Möglich ist in dieser engen Dritten Liga alles, auch wenn noch sehr viele Mannschaften zwischen den Kickers und der Abstiegszone platziert sind und vor der jüngsten Auswärtsniederlage in Großaspach sogar noch die Rede davon war, ob das Schiele-Team noch einmal ganz oben in der Liga anklopfen kann. Es gibt aber ein paar Fakten die nachdenklich stimmen, schließlich gab es nur einen Sieg in den letzten fünf Partien und gegen die kommenden Gegner waren die Kickers in der Hinrunde alles andere als erfolgreich. Im Spätherbst 2018 gab es aus den Spielen gegen die nun folgenden acht Rivalen nur einen Dreier, insgesamt gelang den Kickers damals in elf Spielen in Serie lediglich ein Erfolg. Eine ähnliche Serie soll es nun bloß nicht noch einmal geben. "Es ist eine Herausforderung, nun zu zeigen, dass wir dazugelernt haben. Ich bin überzeugt, dass uns so eine Serie nicht noch einmal passiert", sagt Kickers-Mittelfeldmann Simon Skarlatidis.
Woran haperte es in den letzten Wochen?
Unterm Strich stehen zu wenige Punkte. Das sieht auch Trainer Schiele nicht anders. "Wenn Unterhaching von den letzten zehn Spielen nur eines gewinnt und das ist gegen uns, dann ist das natürlich sehr, sehr ärgerlich", sagt er. Auch Großaspach hatte vor dem Erfolg über die Rothosen fünfmal in Folge nicht siegen können, ein Umstand der dem Kickers-Trainer durchaus Grund zum Grübeln gibt: "Irgendwann endet jede Serie. Warum das immer gegen uns sein muss? Ich habe meine Schlüsse gezogen, aber die muss ich nicht unbedingt öffentlich machen." 16 Rückrundentore sind aber sogar der drittbeste Wert der Liga. Nur Tabellenführer Osnabrück (17) und der Dritte Wehen Wiesbaden (22) trafen in der Rückrunde häufiger, holten aber deutlich mehr Punkte. "Das ist der Grund, warum es nicht für ganz vorne reicht", sagt Skarlatidis: "Eine Spitzenmannschaft wie Osnabrück schaukelt auch einmal ein 1:0 über die Zeit." Das gelang den Kickers zuletzt nicht. In den neun vorangegangenen Spielen blieben die Kickers nur beim 2:0 in Wiesbaden ohne Gegentreffer. Für Marco Antwerpen, zum Saisonende scheidender Trainer von Gegner Münster, ist das Abschneiden der Kickers enttäuschend: "Würzburg hat einen qualitativ starken Kader und eine richtig gute Mannschaft, die ich weiter oben erwartet hätte."
Was ist noch drin für die Kickers?
In der Liga geht es – realistisch betrachtet – darum, möglichst schnell die fehlenden Zähler für den Klassenerhalt einzusammeln. Bleibt noch der Toto-Pokal-Wettbewerb. Da müssen die Kickers am 9. April im Halbfinale bei Liga-Kontrahent Unterhaching ran. Es ist die Chance die zu Saisonbeginn von Schiele als Ziel ausgerufene DFB-Pokal-Qualifikation zu schaffen. Dafür freilich müssten die Kickers den Titel gewinnen.