Wieder endete eine Erfolgsserie der Würzburger Kickers in Münster. Nach acht Partien ohne Niederlage verlor das Team von Trainer Michael Schiele am Sonntagnachmittag äußerst unglücklich in der westfälischen „Tatort“-Stadt mit 0:1 (0:0). Im Januar diesen Jahres hatte es an selber Stelle dasselbe Resultat gegeben. Damals war's für die Würzburger Drittliga-Kicker die erste Niederlage nach sieben Siegen in Serie.
Es war wie verhext
Das altehrwürdige Stadion an der Hammer Straße, in dem so manche Tribüne noch genauso aussieht wie in jenen Tagen, als Preußen Münster als Gründungsmitglied in der Bundesliga kickte, ist für die Kickers nun also nicht unbedingt ein Ort, der mit guten Erinnerungen verbunden ist. Auch im dritten Spiel konnten die Rothosen hier kein Tor erzielen.
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Diesmal schien es tatsächlich wie verhext. Die Kickers waren über weite Strecken der Partie das stärkere, aktivere und auffälligere Team. Am Ende aber eben nicht das siegreiche. „Die lassen sich jetzt da draußen feiern, und wir sind die Deppen“, sagte ein sichtlich bedienter Kickers-Kapitän Sebastian Schuppan und schimpfte weiter mit teils deftigen Worten: „Wir haben schon wieder deutlich mehr in dieses Spiel investiert, haben mehr Chancen gehabt, uns aber nicht dafür belohnt. Das geht mir auf den Sack.“ Am Ende war es ein – je nach Sichtweise – Glücks- oder Kunstschuss, der den Gastgebern den Sieg brachte und den Rothosen auch noch den einen Zähler für ein Remis raubte.
Ein spektakulärer Treffer
„Den wollte der sicher nicht so machen“, sagte Schuppan über Martin Kobylanskis und dessen spektakulären Treffer. Der Münsteraner Mittelfeld-Mann hatte den Ball nach einer von Leon Bätge nach außen abgeklatschten Ecke ein zweites Mal in Richtung Kickers-Kasten getreten – ob es nun eine Flanke oder ein Torschuss werden sollte, sei dahingestellt –, auf jeden Fall senkte sich das Spielgerät in den Winkel des Kickers-Kastens (76.). Ein Treffer, der die Kickers schmerzte, denn auch Trainer Michael Schiele stellte fest: „Dass wir nach diesem Spiel eigentlich auch drei Punkte holen gekonnt hätten.“
Schiele hatte sich für den Vergleich mit den Westfalen, die in den vorangegangenen vier Partien stolze zehn Punkte gesammelt hatten, etwas einfallen lassen: Die Kickers kehrten zur aus der vergangenen Saison bekannten Dreier-Abwehrkette zurück. Dabei waren die Rothosen doch zuletzt mit einer Viererabwehr acht Spiele lang unbesiegt geblieben. Der Überraschungseffekt gelang. Schon vor der Partie hatte Schiele angekündigt, mutig agieren und den Gegner möglichst schon frühzeitig in dessen Hälfte attackieren zu wollen. Und die Preußen, während der Länderspiel-Pause im Westfalenpokal an Regionalligist Rödinghausen gescheitert, wussten tatsächlich nicht so recht, was sie anfangs mit diesem Spiel anfangen sollten.
Kickers bestimmten den Rhythmus
Die Kickers bestimmten den Rhythmus und das Tempo und hatten die ersten Torgelegenheiten: Dominic Baumann zielte aus guter Position neben den Kasten (9.), bei einer Direktabnahme von Simon Skarlatidis war Münsters Keeper Maximilian Schulze Niehues zur Stelle (16.), und Orhan Ademi wurde bei seinem Versuch in letzter Sekunde entscheidend gestört (30.). Unterm Strich fehlte den Kickers in Halbzeit eins bei allen guten Ansätzen das entscheidende Stückchen Kaltschnäuzigkeit. „Würzburg hat es da vergessen, ein Tor zu schießen“, stellte Münsters Trainer Marco Antwerpen fest. Und so wurde es vor dem Halbzeitpfiff doch noch einige Male kribbelig im Würzburger Strafraum. Die Hausherren suchten nun entschlossener den Abschluss. Und beim Versuch von Daniel Rühle musste Kickers-Keeper Leon Bätge eine hübsche Flugeinlage hinlegen, um den Ball noch abzuwehren.
Es sollten in der zweiten Halbzeit keine wirklich erwähnenswerten Münsteraner Gelegenheiten mehr hinzukommen. Auch wenn es spielerisch nun ein Vergleich auf Augenhöhe wurde – die besseren Gelegenheiten hatten weiterhin die Gäste. So zum Beispiel, als die Angreifer Baumann und Ademi ihre Füße nicht mehr an eine scharfe Außenrist-Flanke von Skarlatidis heranbrachten oder als Peter Kurzweg im Strafraum aus guter Position nur ein Schüsschen in Richtung Preußen-Tor schickte.
Selbst nach dem Rückstand hatten die Rothosen noch genügend Möglichkeiten, die Partie zu drehen: Einmal zielte der aufgerückte Bachmann mit einer Direktabnahme neben das Tor (80.). In der 89. Minute setzte der Abwehrchef noch einen Kopfball an die Latte. „Der Ball wollte heute einfach nicht ins Tor“, klagte Schiele, und Schuppan meinte: „Wir dürfen die Chancenverwertung jetzt auch nicht zu einem großen Thema machen. Es würde mir mehr Sorgen bereiten, wenn wir die Gelegenheiten nicht hätten.“
aber keinen Vollstrecker, der aus den vielen Möglichkeiten wenigstens einen Treffer
erzielen kann. Ist dieses Problem nicht schon in der letzten Saison akut gewesen?
Und wenn man auf die Quote vom letztjährigen " Torjäger" 11 Tore schaut - davon
5 Elfmeter - bleiben 6x für 38 Ligaspiele, dies ist ein Wert eines Mittelfeldspielers!!!
Wenn man Spieler verpflichtet - HAUPTSACHE ABLÖSEFREI - muß man sich nicht
wundern das von der Bank keine Konkurrenz für den Sturm entsteht. In den letzten
Spielen wurden kläglich, reihenweise Chancen vergeben. Das Argument ein Stürmer
sprengt das Gehaltsgefüge, lasse ich nicht gelten. Es muß ja nicht ein Grimaldi sein.
Für Spieler die nicht mal auf der Bank sitzen, muß ja auch ein Gehalt bezahlt werden,
diese addiert wäre ein guter Stürmer eventuell - darüber nachdenken - !!!
Insgesamt bin ich von den Kickers begeistert und: Die Serie startet eben Neu!