Eine Serie könnte an diesem Samstagabend in der tectake Arena reißen. Dort empfangen die Wölfe Würzburg (5. Platz/27:13 Punkte) Tabellenführer HSG Konstanz (1./35:7) zum Topspiel in der Dritten Handball-Liga Süd (19.30 Uhr). Die Zweitliga-Absteiger im Vergleich:
Die Serien
Die Würzburger sind seit vier Spielen ohne Niederlage und haben zu Hause in dieser Saison noch nicht verloren. Die Konstanzer reisen mit acht Siegen im Rücken vom Bodensee an den Main und sind auswärts noch ungeschlagen. "Ich gehe davon aus, dass eine Serie reißen wird – und dass es nicht unsere sein wird", sagt Wölfe-Trainer Johannes Heufelder. Das Hinspiel am Bodensee endete 37:34.
Die Personalsituation
Heufelders Optimismus wirkt angesichts der personellen Situation seines Teams fast kühn. "Wir werden auf jeden Fall den kleineren Kader haben", ist er sich sicher. Vor allem im Rückraum muss er kreative Lösungen finden. Denn neben Steffen Kaufmann (Kreuzbandriss) werde Kapitän Patrick Schmidt "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" ausfallen, nachdem der sich beim letzten Sieg in Fürstenfeldbruck eine tiefe Fleischwunde unterhalb des Knies zugezogen habe.
Auch die Einsätze von Spielmacher Joel Mauch (Prellung) und Torwart Moritz Ebert (schwere Mittelfußprellung) gegen ihren Ex-Verein seien fraglich, ebenso der von Linksaußen Tim Bauder (Zahnentzündung). In allen drei Fällen hofft Heufelder, dass die Leistungsträger zumindest mithilfe von Schmerzmitteln verfügbar sein werden. Rechtsaußen Jona Reidegeld sei nach seiner langwierigen Verletzung wieder "voll im Training" und könne womöglich ein kurzes Comeback feiern.
"Wir werden die Ausfälle mutig als Kollektiv kompensieren", sagt Heufelder. "Das haben wir trotz hoher Intensität auch in Fürstenfeldbruck geschafft. Am Ende hat unsere Athletik entschieden."
Die Mannschaften
Während Konstanz nach dem Abstieg mit dem Großteil seines variablen und breiten Kaders weitermachte und diesen gezielt verstärkte, um den direkten Wiederaufstieg anzugreifen, haben die Wölfe ihren bisher größten Umbruch hinter sich. Die Rückkehr in die zweite Liga peilen auch sie so bald wie möglich an. Ein Sieg gegen den Spitzenreiter würde sie den Aufstiegsspielen einen Schritt näherbringen.
Beide Mannschaften setzen auf Konterhandball. "Wir müssen Konstanz die erste Welle nehmen und selbst in unser Tempospiel kommen", gibt Heufelder als ein Ziel aus. Dem "qualitativ hochwertigen" Positionsangriff der HSG will er mit einer "agilen Abwehr" begegnen. Toptorschütze im mit Erstliga-Erfahrung ausgestatteten Team des ehemaligen Bundesliga-Profis Jörg Lützelberger, der seinen Posten im Sommer nach drei Jahren an seinen brasilianischen Co-Trainer Vitor Baricelli abgeben wird, ist Rechtsaußen Lukas Köder.
Die Halle
Ein Heimvorteil kann in solchen Spielen den Unterschied machen. "Wir hoffen und bauen auf die Unterstützung möglichst vieler Fans", sagt Heufelder. Laut Geschäftsführer Roland Sauer waren bis Donnerstagnachmittag rund 1300 Tickets abgesetzt. Damit dürfte die Partie die bisher bestbesucht in dieser Saison werden.
Die Vertragsverlängerung
Am Donnerstag haben die Wölfe bereits eine Personalie für die nächste Spielzeit bekannt gegeben. Rückraumakteur Luis Franke hat seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert. "Ich habe große Lust, das Projekt, was wir diese Saison begonnen haben, weiter aktiv mitzugestalten", wird der 25-Jährige darin zitiert. Franke wechselte 2020 von den Bullen der TG Heidingsfeld nach Rimpar, seit Mitte der vergangenen Spielzeit gehört er bei den Wölfen fest zum Kader der ersten Mannschaft.