Handball-Drittligist Wölfe Würzburg hat am Samstag beim 35:34 (16:16) gegen den TSB Heilbronn-Horkheim den elften Sieg im 13. Heimspiel gelandet und ist damit weiterhin in der Lage, den Wiederaufstieg aus eigener Kraft zu schaffen. Am kommenden Donnerstag kommt um 18 Uhr mit dem TSV Neuhausen bereits der nächste Gegner in die tectake Arena.
"Die Atmosphäre in der Halle war heute überragend und hat uns getragen", sagte Wölfe-Trainer Johannes Heufelder nach einer bis zuletzt spannenden Partie im Foyer. "Das war ein Handballspiel auf Topniveau. In den entscheidenden Phasen haben wir die Ruhe bewahrt." Es bleibt somit spannend im Aufstiegsrennen der 3. Liga Süd: Denn der einzige verbliebene Konkurrent HC Oppenweiler/Backnang erledigte diesmal seine Pflichtaufgabe gegen den Absteiger aus Waiblingen souverän (43:30).
Gegen den HCOB-Bezwinger von voriger Woche mussten sich die Wölfe schon deutlich mehr strecken. Die Horkheimer, die Mitte März ihren Trainer entlassen hatten, gewannen fünf ihrer letzten sechs Spiele. Die Grün-Weißen machten vor 1246 Zuschauenden den Eindruck, dass sie wussten, was auf sie zukommt. Sie waren variabel im Angriff und konzentriert im Abschluss. Auch in der Abwehr versuchten die Wölfe, dem Gegner einen Riegel vorzuschieben. Doch die selbsternannten "Hunters" zielten sicher – und zwar nicht nur aus dem Rückraum, sondern auch von den Außen und vom Kreis.
Dominik Schömig sieht Rot beim Strafwurf
Nach einer knappen Viertelstunde leisteten sich die Würzburger eine Schwächephase, die Schwaben stellten auf 8:8, ehe Schlussmann Paul Siegl einen freien Wurf reaktionsschnell stoppte (15.). Das schien seine Vorderleute wieder wachzurütteln. Kurz darauf ein Rückschlag: Einen vergebenen Strafwurf von Dominik Schömig wertete das Schiedsrichter-Duo als zu nahe am Kopf und zeigte dem Wölfe-Linksaußen Rot (19.).
Die Heimsieben reagierte darauf – mit schwungvollem Tempospiel. So zogen die Wölfe von 11:9 auf 16:12 weg. Doch in der Folge waren sie unaufmerksam, Heilbronn glich zum 16:16 aus. Doch nicht etwa Nick Fröhlich heizte den Würzburgern ein, der sonst im Schnitt 8,5 Treffer pro Spiel erzielt. Vielmehr war es Oskar Neudeck, der wie Torwart Julian Buchele ein Zweitspielrecht beim Bundesligisten FA Göppingen besitzt, der vor dem Seitenwechsel sieben Treffer erzielte, am Ende kam er auf zwölf.
Elf Tore von Linksaußen Tim Bauder
Doch auch die Wölfe hatten an diesem Abend starke Werfer – allen voran Tim Bauder (elf Tore), Michel Reitemann (acht) und Luis Franke (sechs). "Wir sind die einzige Mannschaft da vorne, die ihren Kader so breit nutzt. Jeder Spieler ist wichtig und hat seine Aufgabe", sagte Heufelder.
Nach dem Seitenwechsel gelang es den Wölfen stets, nach vorne zu gehen. Sich absetzen konnten sie sich aber zunächst nicht. Der wieder genesene Felix Karle war es, dem per Konter das 29:26 gelang (47.). Doch die Gäste steckten nicht auf – und glichen zum 34:34 aus.
Noch 43 Sekunden blieb den Wölfen für die Entscheidung. Bauder kam frei zum Wurf – und traf. Ein letzter TBS-Angriff noch. Florian Schmidt und die Mauer blockten. Der Rest ging im Jubel unter.
Handball: 3. Liga Süd, Männer
Wölfe Würzburg – TSB Heilbronn-Horkheim 35:34 (17:17)
Würzburg: Siegl – Krenz, Schömig, Reidegeld 1, Karle 3, Mauch 2, P. Schmidt 1, Bauder 11/4, F. Schmidt 2, Reitemann 8, Moussa, Franke 6, Merk, Beck 1.
Heilbronn-Horkheim: Buchele, Malek – Mönch 5, Reichert 2, Fröhlich 3/1, Noah Matusik, Urban, Neudeck 12, Rebmann, Niklas Matusik 6, Hagelauer, Uhl 3, Agner, Starz 3.
Spielfilm: 2:0 (3.), 6:6 (10.), 10:8 (17.), 16:12 (25.), 16:16 (28.), 17:17 (Halbzeit), 22:20 (38.), 26:25 (46.), 30:26 (48.), 33:31 (54.), 35:34 (Endstand).
Siebenmeter: 8/4 : 1/1.
Zeitstrafen: 4:6.
Rot: Schömig (39., gefährlicher Wurf, Wölfe).
Schiedsrichter: J. Winter/M. Winter (Ketsch/Altlußheim).
Zuschauende: 1.246.