zurück
Fußball: Bayernliga
Wieder grüßt das frühe Gegentor: Würzburger FV liegt schon nach sieben Minuten zurück und verliert in Ammerthal
Zwei Stunden Fahrt und wieder keine Punkte. Für das frühe Gegentor gibt es sogar eine Erklärung. Für vieles andere aber nicht. Warum die nächsten zwei Spiele wichtig sind.
Dennie Michel verzweifelt nach einer vergebenen Torchance. Dabei ist Michel mit zwölf Treffern noch der Spieler beim Würzburger FV mit den meisten Toren in dieser Saison. Das Foto entstand im Heimspiel gegen den FC Ingolstadt 04 II auf der Sepp-Endres-Sportanlage an der Mainaustraße.
Foto: Julien Becker | Dennie Michel verzweifelt nach einer vergebenen Torchance. Dabei ist Michel mit zwölf Treffern noch der Spieler beim Würzburger FV mit den meisten Toren in dieser Saison.
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 01.05.2024 02:47 Uhr

Hamster sind nicht blau. Blau ist eine Vereinsfarbe des Würzburger FV. Und dennoch dreht sich der FV in der Fußball-Bayernliga Nord im Hamsterrad. Die Niederlage bei der DJK Ammerthal war die vierte am Stück, die zehnte seit der Winterpause und die 23. der laufenden Saison. Mit 0:2 (0:2) unterlagen die Nullvierer dem Tabellen-13. aus der Oberpfalz.

Hamsterrad deswegen, weil ungute Dinge sich wiederholen. Wieder ließ ein frühes Gegentor den FV hinterherlaufen, warf Pläne über den Haufen. "Gefühlt in jedem Spiel passiert uns das", sagte FV-Trainer Philipp Eckart schulterzuckend. Es war das elfte Mal in dieser Saison, dass die Nullvierer ein Gegentor in der ersten Viertelstunde kassierten.

Nur Bayernliga-Schlusslicht SC Feucht kassierte mehr Gegentore in dieser frühen Phase. Allerdings ist Ammerthal auch Experte für schnelle Tore. Das 1:0 von Anton Shynder (7.) war bereits das 16. Saisontor der DJK zwischen Minute 1 und 15. Keiner jubelt früher.

Fabio Hock verletzt sich im Training, Diagnose offen

"Obwohl wir eigentlich gut ins Spiel gekommen sind. Das macht die Sache noch abstruser. Erste Chance, erstes Tor", kommentierte Eckart. "Der Gegner kam eigentlich nur zu Chancen, wenn wir eklatante Fehler gemacht haben." Fehler, die sich von Woche zu Woche wiederholen, wie die Sprossen im Hamsterrad, das sich dreht und dreht und dreht.

Auch das Personelle kann dafür kein Grund mehr sein. Die Mannschaft, die in Ammerthal auf dem Platz stand, unterschied sich nur auf drei Positionen von der, die am ersten Spieltag mit 4:1 in Coburg gewann. Luis Wagner, Fabio Hock und Moritz Gündling standen damals in der Anfangself, diesmal waren Nico Kuß, Samuel Röthlein und Julian Wild von Beginn an dabei. Nico Wagner, Lukas Imgrund und Lukas Illig, die mehrere Monate gefehlt hatten, sind inzwischen wieder Stammspieler. In den Resultaten wirkt sich das noch nicht aus.

Luis Wagner war nicht fit, fuhr mit, blieb aber vorsichtshalber draußen, und Fabio Hock hatte sich in der vergangenen Woche im Training verletzt, als der 19-Jährige unglücklich auf den Ball getreten war. Ausgerechnet Hock, der in seiner ersten Bayernliga-Saison stark aufspielte. Eine Diagnose steht noch aus, denn das MRT-Gerät war beim Termin am Freitag kaputt. Wer abergläubisch ist, könnte meinen, das 13. Bayernliga-Jahr sei verhext.

Noch vor der Halbzeit erhöhte Ammerthal, das vor dieser Partie auch noch den Gang in die Relegation fürchten musste, durch Laurin Klaus auf 2:0 (38.). "In der zweiten Halbzeit war es ein schwaches Spiel auf recht überschaubarem Niveau von beiden Seiten", fand Eckart.

Relegation ist eine Strickleiter: wackelig und unsicher

Mit der Relegation verbinden die Nullvierer in dieser miserabel laufenden Saison dagegen keine Furcht, sondern Hoffnung, doch noch dem Abstieg zu entkommen. Es soll die Strickleiter sein, mit der sie zurück in die Bayernliga klettern. Strickleitern sind aber wackelig. Ebenso die Relegation. Viele Fragen (Geht sie über eine oder zwei Runden? Gegen einen Bayernligisten? Oder gegen einen Landesligisten?) sind dabei noch offen. Nur eins ist gewiss: Mit wackelnden Knien und hängenden Schultern kommt auf der Strickleiter keiner oben an.

In den nächsten beiden Partien – zu Hause an diesem Mittwoch, 1. Mai, gegen den SC Feucht (11 Uhr) und am nächsten Samstag, 4. Mai, auswärts bei Fortuna Regensburg (16 Uhr) – müssen es sich die Nullvierer nicht nur selbst beweisen, dass sie aus Fehlern lernen und diese abstellen, Spiele positiv gestalten und sich in der Relegation, die bei einem Vorsprung von acht Punkten auf Feucht bei noch vier Spieltagen ja nicht mal sicher ist, durchsetzen können.

Fußball: Bayernliga Nord, Männer
DJK Ammerthal – Würzburger FV 2:0 (2:0).
Würzburg:
Koob – Illig (73. N. Hock), Lotzen, Imgrund, N. Kuß (46. Krettek), Gobbo (56. Herbert), N. Wagner, Röthlein, Michel, Wild (69. Haas), P. Obrusnik (78. Lechner). Schiedsrichter: Felix Grund (Haidlfing). Zuschauende: 230. Tore: 1:0 Anton Shynder (7.), 2:0 Laurin Klaus (38.).

Anzeige für den Anbieter KISaD über den Consent-Anbieter verweigert
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Jürgen Sterzbach
Bayernliga Nord
DJK Würzburg
FV Opferbaum
SC Feucht
SV Veitshöchheim
Würzburger FV
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Michael Fries
    Die Bilanz des neuen Trainers ist äußerst ernüchternd.
    Da haben sich bestimmt alle Beteiligten mehr erwartet!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten