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Fußball: Regionalliga
Wie geht es für die Würzburger Kickers nach Platz zwei zum Saisonende weiter?
Seit diesem Wochenende sind die ersten beiden Plätze in der Regionalliga vergeben. Meister Unterhaching hat sich aber noch immer nicht zum Aufstiegsziel bekannt.
Nach dem 2:2 gegen den FC Bayern München II herrschte bei Dominik Meisel und den Würzburger Kickers zunächst einmal Frust. Dabei ist ihnen Platz zwei in der Endabrechnung nun nicht mehr zu nehmen.
Foto: Frank Scheuring, foto2press | Nach dem 2:2 gegen den FC Bayern München II herrschte bei Dominik Meisel und den Würzburger Kickers zunächst einmal Frust. Dabei ist ihnen Platz zwei in der Endabrechnung nun nicht mehr zu nehmen.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:22 Uhr

Seit diesem Wochenende steht es nun unverrückbar fest: Die Würzburger Kickers werden diese Saison in der Fußball-Regionalliga Bayern als Zweite beenden. Meister ist die SpVgg Unterhaching, die seit ihrem 2:0-Sieg bei der DJK Vilzing nicht mehr einzuholen ist.

Die Kickers indes mussten nach dem späten Gegentor zum 2:2 (0:0)-Endstand am Freitagabend gegen den FC Bayern München II erst einmal schlucken. Doch auch das Remis reichte, um Platz zwei bereits am viertletzten Spieltag abzusichern. "Wir sind Zweiter, haben jetzt 74 Punkte. Das war eine richtig gute Saison von uns", sagte Trainer Marco Wildersinn: "Ich hoffe, dass für alle nun die positiven Dinge überwiegen und wir in den letzten drei Spielen noch einmal volle Pulle spielen."

Die zwischenzeitliche Hoffnung, Unterhaching bis zum Ende Paroli bieten zu können, hat sich nicht erfüllt. Auch weil der neue Meister sich im Saisonendspurt kaum noch eine Schwäche erlaubte. Von den letzten neun Spielen hat die Spielvereinigung acht gewonnen und einmal unentschieden gespielt. Angesichts des Laufs des mit enormer Erfahrung ausgestatteten Hachinger Teams wäre es für die Kickers selbst in der allerbesten Verfassung schwierig geworden mitzuhalten. Keine Frage: Platz eins ist für die Münchner Vorstädter hochverdient.

Thomas Haas bejubelt seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 2:1.
Foto: Frank Scheuring, foto2press | Thomas Haas bejubelt seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 2:1.

Dass sein Team die Topform zwischenzeitlich verloren hatte, da widerspricht auch Wildersinn nicht. "Harte Arbeit" sei danach nötig gewesen, um wieder auf das derzeitige Niveau zu kommen, berichtete er am Freitag und stellte nach dem rasanten und gutklassigen Topspiel gegen die U 23 des Rekordmeisters fest: "Heute fühlte es sich so an, als hätten wir diese Power und Dynamik der Hinrunde wiedergefunden."

Den Kickers fehlt am Ende die Kraft

Am Ende schien den Kickers gegen die Bayern-Youngsters aber auch die Kraft zu fehlen, um die Dinge dann zu Ende zu bringen. Nachdem die über weite Strecken stark aufspielenden Würzburger zahlreiche Chancen auf einen dritten oder vierten Treffer liegen gelassen hatten, konnte man förmlich zuschauen, wie ihnen in den Schlussminuten die Partie noch aus der Hand glitt. Der Plan, mit einer verstärkten Abwehr den eigenen Strafraum zu verteidigen, ging nicht auf. Der 2:2-Ausgleich gegen die – auch das gehört zur Wahrheit – ersatzgeschwächten Gäste war am Ende gar nicht mehr so überraschend, obwohl die Rothosen diese Partie über lange Zeit fest im Griff hatten.

So war dieses Spiel letztlich auch ein Spiegelbild der Saison, in der die Kickers streckenweise richtig begeistern konnten, Offensivfußball aus einem Guss zeigten. In der es zum ganz großen Wurf aber nicht reichte. Auch weil die Würzburger nicht so richtig nachlegen konnten. Die beiden Winter-Neuzugänge, Mittelfeldmann Domenico Alberico und Leihstürmer André Leipold, kamen am Freitag von der Bank. Entlastung brachten sie nicht. Unterm Strich schafften es beide nicht, in der laufenden Saison das Team effektiv zu verstärken. Alberico könnte in der kommenden Saison eine neue Chance bekommen.

Wie die Mannschaft nach der Sommerpause aussieht, dahinter stehen noch immer einige Fragezeichen. Während andere Klubs bereits Neuzugänge präsentieren, muss Kickers-Sportdirektor Neumann erst einmal den Bestand sortieren. Die Basis steht dank zahlreicher laufender Verträge. Ob und wen der Klub abgibt, das liegt auch daran, wieviel Sponsorengeld für die nächste Runde hereinkommt. Denn, das hat Kickers-Präsident Michael Grieger jüngst im Interview mit dieser Redaktion festgestellt, das aktuelle Team kann nur gehalten werden, wenn sich auf der Einnahmenseite etwas tut.

Die Anhänger im Fanblock der Würzburger Kickers zeigen vor der Partie gegen die zweite Mannschaft des FC Bayern München eine Choreographie.
Foto: Frank Scheuring, foto2press | Die Anhänger im Fanblock der Würzburger Kickers zeigen vor der Partie gegen die zweite Mannschaft des FC Bayern München eine Choreographie.

Oder wenn am Ende dieser Saison doch noch der Aufstieg stehen sollte? Was die Verantwortlichen und speziell Präsident Manfred Schwabl bei der SpVgg Unterhaching im Schilde führen, bleibt ein Rätsel. Der Bayerische Fußball-Verband ließ in Person von Präsident Christoph Kern nach der eingetüteten Meisterschaft der Oberbayern am Samstag verlauten: "Jetzt drücken wir natürlich die Daumen für die Aufstiegsspiele." Aber noch drückt sich Schwabl um eine klare Aussage, ob Unterhaching wirklich den Sprung in Liga drei anstrebt. "Natürlich wollen wir in die Dritte Liga", zitierte ihn das Online-Portal "Fupa" am Freitag: "Aber unsere Seele, die Identifikation mit dem Ort und unsere Bodenständigkeit werden wir für einen Aufstieg nicht opfern." Am Donnerstag steht bei der Spielvereinigung eine Mitgliederversammlung auf dem Programm. Womöglich gibt es dann Klarheit.

Die Rothosen könnten im Falle eines Unterhachinger Verzichts nachrücken

Fest steht indes: Die Kickers würden, sollte Unterhaching tatsächlich die Aufstiegschance freiwillig liegen lassen, bereitstehen. Wenn die Oberbayern tatsächlich rechtzeitig vor den Aufstiegsspielen einen Rückzieher machen sollten, würden die Kickers gegen den Meister der Regionalliga Nordost – dort steht derzeit Energie Cottbus an der Spitze – antreten. Daran lässt am Dallenberg niemand einen Zweifel. Hier herrscht die Überzeugung, die aktuellen fianziellen Herausforderungen als Drittligist leichter meistern zu können. Die den Kickers vom Deutschen Fußball-Bund gestellten Auflagen für eine Drittliga-Lizenz beziehen sich auf die kommende Spielzeit und wären erst dann vom Verein abzuarbeiten.

 
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