Der Würzburger Fußballverein muss – wie Ende der vergangenen Woche bereits vermutet – erst einmal keinen Insolvenzantrag stellen. Das teilte der Verein, dessen erste Mannschaft in der Fußball-Bayernliga antritt, am Montag mit. „Durch die Stundung der Spielergehälter sowie die erforderliche Einlage eines mittleren fünfstelligen Betrages wurde die Insolvenzpflicht abgewendet. Die Einlage wurde von Privatpersonen geleistet“, heißt es in dem Schreiben aus der Zellerau.
Für voraussichtlich sechs Wochen ist man in der Zellerau erst einmal aus dem Schneider. Will man das Schreckgespenst Insolvenz aber endgültig vertreiben, braucht es dringend weitere Geldquellen. Das Benefizspiel gegen den befreundeten Regionalligisten 1. FC Schweinfurt 05 am Sonntag (11 Uhr, Sepp-Endres-Sportanlage) kann da nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein – auch wenn alle Einnahmen bei den Zellerauern verbleiben.
Doch wie der Mitteilung des WFV zu entnehmen ist, haben die Verantwortlichen um die verbliebenen Vorstände Oliver Heilmann (Jugend) und Harald Breunig (Liegenschaften) gemeinsam mit einem Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht ein Sanierungskonzept für den Verein erarbeitet. Dieses soll gemeinsam mit einem anonymen Unterstützerkreis, dem wie jetzt bekannt wurde unter anderem der ehemalige WFV-Vorsitzende Michael Freudenberger angehört, verfolgt werden.
Jugendarbeit sichern
„Der Würzburger Fußballverein leistet seit Jahren hervorragende Jugendarbeit und bietet aktuell für etwa 260 Kinder und Jugendliche ein sportliches Zuhause. In den zahlreichen Mannschaften befinden sich viele Jugendliche mit Migrationshintergrund, welche vollständig in die Vereinsstruktur integriert sind“, heißt es von Seiten der Zellerauer. Und weiter: „Der Vorstand und das unterstützende Team aus Privatpersonen sieht es auch als sozialen Auftrag, diesen Kindern und Jugendlichen eine Zukunft beim Würzburger Fußballverein bieten zu können.“
Neben der Sicherstellung der Jugendarbeit dürfte es aber zunächst aber darum gehen, Mannschaft und Trainern ihren Lohn zu zahlen. Seit September wartet das Team auf Gehalt, hat sich außerdem bereit erklärt, bis Januar 2019 auf die Punkteprämie zu verzichten.
Jugend-Vorstand Oliver Heilmann sagt mit Blick auf die Zukunft. „Ganz entscheidend für unseren WFV sind die nächsten Wochen. Jetzt müssen wir Spenden und Sponsoren akquirieren. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass wir alle gemeinsam und mit weiterer Unterstützung unserer Fans dieses Ziel erreichenkönnen.“