Fußball, Bayernliga Nord
Würzburger FV – SpVgg Ansbach
(Samstag, 15 Uhr, Sepp-Endres-Sportanlage)
Der Würzburger FV (10./12) ist in dieser Saison sowohl nach vorne als auch nach hinten für Tore gut. Doch an die SpVgg Ansbach (12./10) kommen die Zellerauer bei weitem nicht ran. Ein Torverhältnis von 26:26 nach neun Spieltagen muss man auch erst einmal hinbekommen. Zum Vergleich: Der WFV hat 17 Tore geschossen und 18 Gegentreffer kassiert.
In Kahl siegten die Ansbacher kürzlich mit 8:1. Zweimal verloren sie schon mit 3:5. Im Pokal-Wettbewerb setzte es bei Eintracht Bamberg gar eine 4:7-Packung. Als die Ansbacher am 25. August auch noch in Ammerthal mit 2:5 baden gingen, hatte der neue SpVgg-Trainer Robert Kovacic genug und warf sein Handtuch. Der Coach (als Spieler bei Dynamo Dresden und beim SV Babelsberg aktiv) begründete seinen Schritt damit, dass Mannschaft und Umfeld in Ansbach seinem Anspruch nicht gerecht würden.
Aus seiner Sicht das Fass zum Überlaufen gebracht, hat der kurzfristige Abgang des Leistungsträgers Mario Götzendörfer zum FC Ingolstadt. Kovacics Nachfolge übernahm ein Leistungsträger auf dem Feld, der derzeit verletzt ist: Christoph Hasselmeier. Sein Einstand an der Seitenlinie hätte viel besser nicht laufen können. Am Samstag gewann die Spielvereinigung gegen den FC Eintracht Bamberg – mit 5:2.
Wenn WFV-Trainer Berthold Göbel auf die Mittelfranken zu sprechen kommt, so ist er ohnehin voll des Lobes: "Die Ansbacher sind seit Jahren eine gefestigte, spielstarke Mannschaft. Die haben da unten eigentlich nichts verloren." Herausragender Akteur ist Patrick Kroiß. Der am Donnerstag 25 Jahre alt gewordene Stürmer ist den Mittelfranken seit der Jugend treu geblieben und kommt in seinen 215 Einsätzen auf 146 Treffer. Seine Sturmkollegen treffen in dieser Saison allerdings auch regelmäßig.
Auf die WFV-Abwehr, die sich zuletzt nicht gerade sattelfest gezeigt hat, dürfte also viel Arbeit zukommen. "Wir wollen nichts geschenkt – und werden den Kampf annehmen", sagt Göbel, dem bis auf Tim Lorenz der komplette Kader zur Verfügung steht. Angesichts von derzeit 25 Spielern im Training seien Wechsel in der Startelf durchaus möglich, unterstreicht der 50-Jährige. Mit der 1:4-Pleite in Sand habe das aber nichts zu tun. Zuvor hatten die Blauen daheim mit 4:2 gegen Abtswind gewonnen. "Wir sind keine Übermannschaft und können immer mal so ein Spiel verlieren. Wenn es nach zwölf Minuten schon 0:2 steht, wird es für die junge Truppe einfach schwer", sagt Göbel, der auch bei den Partien von vielen Kontrahenten eine große Wechselhaftigkeit beobachtet hat.