Der Würzburger FV findet in der Fußball-Bayernliga weiterhin keinen Halt. Die Zellerauer haben ihr Heimspiel, das erste mit Trainer Harald Funsch, gegen Bayern Hof mit 1:4 (1:2) verloren. Es war bereits ihr siebtes siegloses Spiel in Folge.
"Das Ergebnis ist ungerecht", stellte Würzburgs Trainer Harald Funsch nach Spielende dazu fest. Lange waren die Gastgeber die aktivere, phasenweise sogar die bestimmende Mannschaft gewesen. "Man hat schon den Schwung gemerkt, der bei uns drin ist", fand er.
Die Würzburger versuchten einiges von dem umzusetzen, das sie sich in dieser vom Training noch limitierten Woche – am Mittwoch flogen sie im Toto-Pokal in Haibach raus – an sofort umsetzbaren Maßnahmen vorgenommen hatten.
Bis zum Tor war der WFV überlegen
Nach einer Viertelstunde kam das erste Raunen von der Tribüne, als Würzburgs Fabio Bozesan den Ball vom rechten Fünfereck aufs Tor lupfte, doch nur die Latte traf. Auf der Gegenseite dauerte es länger bis zur ersten Gelegenheit, bei der Matej Kyndl – Vertreter des verletzten Tomas Petracek im Hofer Angriff – zum Abschluss kam, doch Torhüter André Koob dessen Schuss parierte (23.).
Dennoch war festzuhalten, dass die Blauen bis zur 28. Minute die überlegene Mannschaft waren. Was ihnen fehlte, waren zwingende Möglichkeiten, da sie entweder zu ungenau waren, im Ansatz stecken blieben oder vom Gegner beendet wurden. Der Rückstand traf die Gastgeber daher unvorbereitet.
Nach einem Ballverlust am gegnerischen 16-Meter-Raum brachten die Hofer den Ball mit einem langen Pass in die Spitze, wo sich die Laufwege von Abwehrspieler Luis Wagner und Matej Kyndl kreuzten. Der erst 18-jährige Würzburger berührte den Stürmer, der fiel, und Hofs Christian Schraps verwandelte den Strafstoß zur Führung, die aber nicht dem bisherigen Spielverlauf entsprach (28.).
Fehlende Abstimmung in der Abwehr
Auch in der folgenden Szene fehlte der Heimelf defensiv die Abstimmung. Mit einem schnellen, von Andreas Knoll eingeleiteten Konter, ausgeführt mit einem Doppelpass zwischen dem zentral laufenden Matej Kyndl und Yannick Frey auf rechts, traf Kyndl zum 2:0 (31.). Dem Gegenstoß war ebenfalls ein offensiver Ballverlust vorausgegangen.
"Von den beiden Gegentoren haben wir uns aber nicht beeindrucken lassen. Das Anschlusstor vor der Halbzeit war daher folgerichtig", fand Funsch. Als Bozesan im Laufduell und einem Kontakt mit Noah Ismail zu Boden ging, zeigte der Schiedsrichter auch für die Gastgeber auf den Punkt. Cristian Dan verwandelte den Foulelfmeter sicher zum 1:2 (45.).
Wie in der ersten, so begann die Heimelf auch in der zweiten Halbzeit: engagiert. "Wir hatten nicht die hundertprozentigen Chancen, aber sieben, acht Gelegenheiten. Wenn wir mit einer ausgleichen, brennt hier die Hütte", vermutete ihr Trainer. Dann wäre sogar ein Sieg drin gewesen. Cristian Dan scheiterte jedoch an Hofs Torhüter David Guyon (47.), Jayson Tuda traf nur das Außennetz (64.) und Fabio Bozesans Schlenzer flog zu hoch (71.).
Torwartfehler als Stimmungskiller
Das 1:3 sei so "der Stimmungskiller" gewesen. Koob, meist sicherer Rückhalt, patzte, als er Freys Schuss aus 25 Metern trotz freier Sicht auf den Ball über die Hände ins Tor rutschen ließ (73.). Einen Konter vollendete der eine Minute zuvor eingewechselte Hendrik Geiler mit einem Heber über Koob sogar zum 1:4 (85.).
"Für uns ist das ein ganz wichtiger Sieg", freute sich Hofs Trainer Roman Pribyl nach Spielende über den gelungenen Auswärtscoup. "Wir haben kurz vor der Halbzeit das 1:2 gekriegt, danach war es wichtig, dass wir die 15, 20 Minuten nach der Halbzeit überstanden haben."
Weder könne er mit diesem Ergebnis zufrieden sein noch habe er sich seinen Einstand so vorgestellt, gestand Funsch. "Trotzdem habe ich auch Gutes gesehen, so dass ich mir sicher bin, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden." Dass dem so ist und dieser Weg zu weiteren Punkten führt, müssen die auf den vorletzten Platz in der Tabelle abgerutschten Zellerauer am nächsten Sonntag in Seligenporten, beim Drittenletzten, beweisen.