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Jugendfußball
Warum der TSV Repperndorf die Zusammenarbeit mit dem Talenteverein Würzburg beendet hat
Die Repperndorfer sprechen von einer fristlosen Kündigung. Für den Talenteverein besteht die Vereinbarung dagegen noch. Wie sich hier eine Geschichte wiederholt.
Der TSV Repperndorf und der Talenteverein Würzburg-Repperndorf haben ihre Zusammenarbeit beendet. Zumindest sagen das die Verantwortlichen des TSV Repperndorf. Die Verantwortlichen des TV Würzburg-Repperndorf bestreiten das.
Foto: Jürgen Sterzbach | Der TSV Repperndorf und der Talenteverein Würzburg-Repperndorf haben ihre Zusammenarbeit beendet. Zumindest sagen das die Verantwortlichen des TSV Repperndorf.
Jürgen Sterzbach
 und  Lukas Eisenhut
 |  aktualisiert: 09.04.2025 02:38 Uhr

Der Talenteverein Würzburg-Repperndorf kommt nicht zur Ruhe. Ungeachtet der sportlichen Erfolge, die der laut Satzung zur "Pflege und Förderung des Sports" durch "die Ausübung der Sportart Fußball" gegründete Verein hat, rumort es seit Monaten im Umfeld.

Der Verein ist kein unbeschriebenes Blatt. Im April 2024 benannte sich der "Förderverein Fussball TV 1873 Würzburg" um in "Talenteverein Würzburg-Repperndorf", kurz TV Würzburg. Grund dieser Namensänderung war, dass es zuvor zum Bruch der Kooperation mit dem TV 73 Würzburg gekommen war. Damals hatten sich Eltern über das Verhalten verantwortlicher Personen beklagt, ebenso war es zu Problemen mit den Vertretern des TV 73 gekommen.

Der TV Würzburg ging daraufhin eine Kooperation mit dem TSV Repperndorf ein, einem kleinen Stadtteilverein aus Kitzingen. Im März 2024 hatten dessen Mitglieder auch Maximilian Stumpf zum Jugendleiter und Veronica Relich zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Stumpf ist Sportlicher Leiter, Relich Pädagogische Leiterin beim TV Würzburg.

Fristlos gekündigt

Allerdings ist auch diese Kooperation nach nur wenigen Monaten wieder beendet. Ihre Ämter im TSV haben Stumpf und Relich aufgegeben. In einem Schreiben vom 23. November 2024, das dieser Redaktion vorliegt, kündigte der TSV Repperndorf die Zusammenarbeit fristlos: "Sie haben sich an keine Vereinbarungen gehalten, haben trainiert, wann sie wollten, und gemacht, was sie wollten", berichten die Repperndorfer im Gespräch mit dieser Redaktion.

Um die damals mehr als 100 Kinder aber nicht von heute auf morgen sportlich auf die Straße zu setzen, hatten sich die TSV-Verantwortlichen zuvor auf eine zweite Chance eingelassen – mit der Bedingung, dass der Kontakt zwischen TSV und TV nur noch über die Trainer und den damaligen TV-Vorsitzenden laufe: "Mit den anderen wollten wir nichts mehr zu tun haben." Nachdem diese aber kurze Zeit später den TV verlassen hatten, "hatten wir keinen mehr, mit dem wir eine Absprache treffen konnten, weshalb wir fristlos gekündigt haben".

In einer Stellungnahme, die diese Redaktion über eine Anwältin erreichte, erzählen Stumpf, der neuer Vorsitzender des TV Würzburg ist, und Relich eine andere Geschichte: Für sie bestünden "nach wie vor vertragliche Vereinbarungen mit dem TSV Jahn Repperndorf". Die Trennung stellen sie als eine "notwendige Entscheidung" dar: "Die Rahmenbedingungen [...] entsprechen nicht mehr den Anforderungen, die wir für eine zielgerichtete und professionelle Förderung von Kindern und Jugendlichen im Fußball für notwendig halten."

In Abläufen gestört?

Die Darstellung ist ähnlich zu jener, mit der Stumpf auch vor einem Jahr die Trennung vom TV 73 begründet hatte: "Weil wir uns vergrößern wollen und müssen", argumentierte er damals. Dass es sich hier wie dort um einen kleinen Verein aus dem niedrigen Amateurfußball mit eben solchen Möglichkeiten und Bedingungen handelt, hätte dem Inhaber der B+-Trainer-Lizenz des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) aber zuvor auffallen können.

Stumpf und Relich räumen auch ein, dass "ein einvernehmliches Miteinander schwierig geworden" sei. Ihre Erklärung widerspricht aber den Aussagen der TSV-Verantwortlichen, die sich gerade wegen der Kinder auf eine zweite Chance eingelassen hätten: Die Mitglieder des TSV Repperndorf hätten sich "durch den Jugend-Spielbetrieb und durch die Kinder immer sehr in ihren Abläufen gestört" gefühlt, heißt es in ihrer Stellungnahme.

Nach dem Ende in Repperndorf fragten sie mehrere Kitzinger Vereine wegen einer Zusammenarbeit an. Deren Vertreter bestätigten dieser Redaktion entsprechende Anfragen. "Wir blicken voller Zuversicht in die Zukunft", sagen Stumpf und Relich auf die Frage, wie es beim TV Würzburg weitergehe. Wo, das steht nach Informationen dieser Redaktion bisher nicht fest.

 
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  • Angelika Zentel
    Schon sehr fragwürdig wieso ständig gewechselt werden soll/ muss. Und immer die anderen schuld sind?!
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