Würzburgs Vorzeigeschwimmerin Leonie Beck vom SV Würzburg 05 hat am Donnerstagmorgen beim Weltcup-Finale in Abu Dhabi über zehn Kilometer im Freiwasserschwimmen triumphiert und dabei die Brasilianerin Ana Marcela Cunha, Olympiasiegerin von Tokio, wo Beck Fünfte geworden war, auf den zweiten Platz verwiesen.
Nur einen Tag nach dem dritten Rang mit der Staffel überquerte die unterfränkische Olympia-Teilnehmerin nach 1:58:17 Stunden als Erste die Ziellinie, mit einem Vorsprung von mehr als zwei Sekunden auf Cunha und über fünf Sekunden auf die Niederländerin Sharon van Rouwendaal, die als Dritte im Ziel ankam.
Mit Rückstand in die letzte Runde
Und das, obwohl das Rennen denkbar ungünstig für die Schwimmerin des SV 05 begonnen hatte: "Die erste Hälfte war nicht ganz so prickelnd", berichtete die 24-Jährige gegenüber dieser Redaktion. Nach der Startphase fand sich Beck im hinteren Bereich des Feldes wieder und musste ab Runde vier erst einmal ihre Aufholjagd starten. "Ich habe dann doch noch die erste Gruppe eingeholt", sagte Beck. Trotzdem trennten sie vor der letzten Runde noch gut 30 Sekunden Rückstand von der Spitze.
Dass ihr der Sieg noch vor Cunha gelang, war auch für Beck überraschend: "Das hatte ich eigentlich für unmöglich gehalten. Genauso wie die Spitze noch einzuholen und zu überholen." Möglicherweise habe das Höhentrainigslager Wirkung gezeigt, an dem Beck gemeinsam mit der italienischen Nationalmannschaft zuvor teilgenommen hatte.
Gute Bedingungen im Wasser
Nach dem Rennen zeigte sie sich im Gespräch zufrieden. Auch die Bedingungen am Persischen Golf seien für die gebürtige Augsburgerin keine schlechten gewesen: "Das Wetter hat gepasst und es gab fast keine Wellen." Nur das Wasser sei "sehr, sehr salzig" gewesen.
Für die deutschen Freiwasserschwimmer war es ein gelungener Wettkampftag. Denn nicht nur Leonie Beck stieg nach ihrem Erfolg in der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate auf die oberste Stufe des Siegertreppchens. Ihr Teamkollege Florian Wellbrock hatte bereits einige Stunden zuvor die zehn Kilometer im Freiwasserschwimmen der Männern in 1:48:09 Stunden gewonnen.
Für Leonie Beck geht's nach Hause
"Es war schwerer als beim Olympiasieg in Tokio. Aber ähnlich wie bei Olympia hat mir eine gute letzte Runde den Sieg eingebracht", erklärte Wellbrock nach dem Rennen. Neben dem für den SC Magdeburg startenden Bremer landeten der Italiener Domenico Acerenza sowie der Ungar0 Kristof Rasovszky auf dem Podest.
Während Wellbrock Anfang der kommenden Woche wieder ins Wasser steigen wird und den Vorlauf sowie das Finale über 1500 Meter Freistil im Weltcup-Finale auf seiner Agenda stehen hat, sei es für Beck das letzte Rennen in diesem Jahr gewesen. Für sie gehe es nun nach Hause zur Familie und Freunden: "Für mich ist jetzt Weihnachten!"
Mit Material der dpa.