Auch in diesem Jahr gibt's für die bayerischen Ringer – nachdem der Ligenbetrieb 2020 gar nicht erst aufgenommen wurde – coronabedingt kein reguläres Saisonende. Der Bayerische Ringer-Verband (BRV), dessen Präsident der Würzburger Manfred Werner ist, hat die Runde in den bayerischen Ligen abgebrochen. Ursprünglich hätte in den meisten Klassen im Dezember Schluss sein sollen.
"Immer wieder sind Vereine an uns herangetreten. Sie haben signalisiert, nicht weitermachen zu können. Wir wissen, dass in einigen Landkreisen die Inzidenzen durch die Decke schießen. Von daher ist es ein wichtiges Signal, das wir nun an die Vereine und Zuschauer entsenden", so BRV-Ligenreferent Jens Heinz in einer Mitteilung auf der Verbandshomepage.
"Vor zwei Wochen gab's eine Abstimmung. Die Vereine wurden befragt, ob sie weitermachen wollen", erklärt Julian Hemmerich, Trainer des Nord-Bayernligisten TV Unterdürrbach. "Sie ging relativ knapp aus – fürs Weiterringen." Als dann noch die 2G-Regel zum Tragen kam, entschied sich der BRV dazu, den Klubs die Möglichkeit zu geben, straffrei Kämpfe abzusagen.
"Das haben dann auch einige Teams gemacht, man hat nur noch das Duell mit 0:40 verloren. Drei unserer vier letzten Gegner waren darunter. Da haben wir uns entschieden, auch nicht mehr für einen Auswärtskampf irgendwohin zu fahren. Man setzt dann ja beispielsweise einen 14-Jährigen, der unter Umständen noch nicht geimpft ist, ohne sportlichen Wert einer Ansteckungsgefahr aus. Das wollten wir nicht, obwohl wir gern noch gerungen hätten", führt der TVU-Coach aus.
Auf- und Absteiger sollen im Dezember bekanntgegeben werden
Wie Hemmerich bedauert auch Thomas Rösner, Cheftrainer des Unterdürrbacher Liga-Konkurrenten RSV Schonungen, die Entwicklung. "Wir haben aber vollstes Verständnis für diesen Abbruch und müssen damit leben."
Wie es nun in Sachen Auf- und Abstieg weitergeht, will der BRV am 17. Dezember entscheiden. Der TVU ist als Fünfter der Achter-Liga ohnehin kein Wackelkandidat – und auch die Schonunger auf Rang zwei sehen dem Ganzen gelassen entgegen. "Der SC Oberölsbach will als Erster in die Oberliga aufsteigen. Wir aber nicht, weil wir zu viele junge Kämpfer haben, denen noch das Niveau für diese Liga fehlt. Zum Aufstieg gezwungen werden kann man aber auch nicht mehr", erklärt Rösner.
Ob die Vereine im kommenden Jahr wieder an den Start gehen wollen, müssen sie bis Februar melden und haben so einen Monat länger Zeit als sonst.