Generalprobe, Befreiungsschlag – auf das erleichternde, erlösende, ja erheiternde 6:1 (3:0) gegen den SC Feucht waren schnell positive Etiketten geklebt. Der Würzburger FV hatte am Mittwoch vor mehr als 500 Zuschauerinnen und Zuschauern, der zweithöchste Besuch an der Mainaustraße in dieser Saison, das Schlusslicht der Fußball-Bayernliga Nord klar besiegt und damit sämtliche Spekulationen um ein mögliches Aufbäumen des Gegners gestoppt.
Nun steht fest: Nachdem sich der SV Donaustauf aus dem höherklassigen Amateurfußball zurückzieht, nach dem letzten Spieltag in der Tabelle auf den letzten Platz gesetzt wird und einen Abstiegsplatz belegt, besetzt der SC Feucht den zweiten. Bei einem Abstand von elf Punkten auf den FV, aber nur noch drei Spielen, besteht daran kein Zweifel mehr.
Erste Anhaltspunkte für den Ablauf der Relegation
Was auch heißt: Der FV hat die Relegation sicher. Dass in dieser Runde allerdings Mannschaften mit einem größeren Punch auf die Nullvierer warten, dürfte allen klargeworden sein, die gesehen haben, wie der FV eine schwache Feuchter Elf hergespielt hat. Was der SC bot, war bei Weitem nicht von dem Kaliber, was in der Relegation wartet.
Auf wen könnte der FV dann treffen? Laut der "Auf- und Abstiegsregelung der Bayernligen" des Verbands-Spielausschusses nehmen zwölf Mannschaften an der Bayernliga-Relegation teil: fünf Landesliga-Zweite und sieben Bayernligisten, das sind die Plätze 15 bis 17 aus beiden Staffeln Nord und Süd sowie der im Quotientenvergleich schlechtere Tabellen-14.
Für die Relegation werden die Mannschaften in Gruppen eingeteilt. In den vergangenen Jahren waren es drei: Nord, Mitte und Süd. "Die Einteilung erfolgt durch den Verbands-Spielausschuss nach geografischen, spieltechnischen und verkehrstechnischen Gesichtspunkten", heißt es dazu in den Regularien. Es bestehe jedoch kein Anspruch darauf, dass in jede Gruppe gleich viele Bayern- und Landesliga-Releganten eingeteilt werden. Der genaue Relegationsmodus werde zeitnah vor der Auslosung, die am 18. Mai stattfindet, bekanntgegeben.
Der nächste Gegner ist ein Test für die Relegation
Stand jetzt wäre eine Nord-Gruppe mit zwei Bayernligisten (Würzburger FV, FC Coburg) sowie den zwei Landesliga-Zweiten der Staffeln Nordwest und Nordost denkbar. Im Nordwesten duellieren sich derzeit die DJK Don Bosco Bamberg (2./55), der TSV Großbardorf (3./53) und die FT Schweinfurt (4./52), im Nordosten der FC Eintracht Münchberg (1./65), der TSV Buch (2./63) und der FSV Stadeln (3./63) um den zweiten Platz.
Bevor es in die für den Klassenerhalt entscheidende Phase geht, stehen für den FV noch zwei letzte Saisonspiele an. Am finalen Spieltag sind die Nullvierer bekanntlich spielfrei. An diesem Samstag, 4. Mai, dürfte der Gegner SV Fortuna Regensburg (16 Uhr) tatsächlich einem Test für die Relegation näherkommen als der vorherige. Die Regensburger (16./39) stehen in der Tabelle einen Platz über dem FV (17./27), haben bisher deutlich mehr Punkte gesammelt und bräuchten einen Erfolg, um noch auf den mutmaßlich sicheren 14. Platz hoffen zu dürfen.
Für den FV gilt dabei: Jeder Erfolg tut jetzt gut, jeder Sieg steigert den Glauben an sich selbst, den Bayernliga-Klassenerhalt mittels Relegation schaffen zu können.