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Olympia
Was Olympia-Kandidaten aus der Region zur Verschiebung sagen
Der Tenor ist eindeutig: Sehr schade - aber unausweichlich. Wie unterfränkische Sportler die Verschiebung der Spiele in Tokio wegen der Coronavirus-Pandemie bewerten.
Im Land der aufgehenden Sonne werden Olympische Spiele erst im kommenden Jahr ausgetragen.
Foto: Kyodo, dpa | Im Land der aufgehenden Sonne werden Olympische Spiele erst im kommenden Jahr ausgetragen.
Carolin Münzel
,  Hans Strauß
,  Thomas Brandstetter
 und  Uli Sommerkorn
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:16 Uhr

Auch aus der Region wären selbstverständlich Sportler im Sommer in Tokio angetreten. Manche hätten sich zwar erst noch endgültig qualifizieren müssen, aber natürlich betrifft auch sie die Verschiebung der Spiele ins nächste Jahr. Eine kleine Umfrage:

Maximilian Kleber

Maximilian Kleber: 'Zum Glück wurden die Spiele nur verschoben und nicht abgesagt.'
Foto: JeromeMiron | Maximilian Kleber: "Zum Glück wurden die Spiele nur verschoben und nicht abgesagt."

Der Basketballer (28) aus Würzburg, unter Vertrag bei den Dallas Mavericks in der NBA, hätte sich mit der Nationalmannschaft bei einem Turnier im kroatischen Split erst noch für Tokio qualifizieren müssen: „Das ist natürlich sehr, sehr schade, es ist das größte Sportevent, auf das sich alle immer freuen und worauf viele Sportler hinarbeiten und für das sie vier Jahre oder mehr ihres Lebens opfern. Auch wenn es sehr sehr bitter ist für Sportler und Zuschauer – zum Glück wurden die Spiele nur verschoben und nicht abgesagt. Ich glaube aber, es war nur noch eine Frage der Zeit, bis es passiert. Wie bei allem anderen: Jetzt steht einfach die Gesundheit aller im Vordergrund, und deshalb war es die richtige Entscheidung.“

Leonie Ebert

Leonie Ebert: 'Ich bin erleichtert, dass das IOC die Entscheidung jetzt getroffen hat.'
Foto: Augusto Bizzi/FIE | Leonie Ebert: "Ich bin erleichtert, dass das IOC die Entscheidung jetzt getroffen hat."

Die Fechterin (22) aus Würzburg hatte zur Qualifikation für die Florett-Wettkämpfe der Spiele noch ein Wettkampf gefehlt: „Ich bin erleichtert, dass das IOC die Entscheidung jetzt getroffen hat. Das nimmt einem den Druck, dass man sich als Sportler mit einer intensiven Vorbereitung eigentlich entgegen der gesellschaftlichen Anforderungen – also alle Risiken zu vermeiden – verhalten müsste. Ich bin nach der Rückkehr vom ausgefallenen Grand-Prix-Turnier in Kalifornien zwar gerade noch in freiwilliger häuslicher Quarantäne. Aber mit dem Zwiespalt, in dem jetzt so viele Sportler gesteckt haben, hätte ich bald wieder klarkommen müssen – und das hätte nicht funktioniert. 2021 besteht die große Chance, dass das Virus besiegt ist und Spiele stattfinden können, die dem olympischen Geist gerecht werden. Ich muss jetzt abwarten, wann der Fechtweltverband das letzte Qualifikationsturnier wieder ansetzen wird, vielleicht im Herbst. Für mich steht außer Frage, dass meine bisher erzielten Ergebnisse weiter zählen werden. Es sind ja noch die gleichen Spiele. Alles andere wäre eine Katastrophe.“

Maximilian Brandl

Maximilian Brandl: 'Die Entscheidung, die Spiele zu verlegen, absolut richtig.'
Foto: Lynn Sigel | Maximilian Brandl: "Die Entscheidung, die Spiele zu verlegen, absolut richtig."

Der Mountainbiker (22) aus Wombach (Lkr. Main-Spessart), amtierender deutscher Meister in der Cross-Country-Disziplin, ist einer von vier Deutschen, die die Olympianorm erfüllt haben (bei zwei Startplätzen): „Für mich persönlich ist es schade, dass der Saison-Höhepunkt, auf den ich seit Monaten hintrainiert habe, nicht stattfindet. Dennoch ist die Entscheidung, die Spiele zu verlegen, absolut richtig. Bei der augenblicklichen Lage wäre es wegen Corona einfach nicht möglich gewesen, Olympische Spiele durchzuführen. Und auch aus sportlicher Sicht hätte es keine fairen Wettbewerbe geben können. Schon wegen der unterschiedlichen Bedingungen der Sportler im Training und den Dopingkontrollen, die oft nicht stattfinden können.“

Leonie Beck

Leonie Beck: 'Es bricht mir das Herz.'
Foto: HMB Media / Volker Danzer | Leonie Beck: "Es bricht mir das Herz."

Die Freiwasserschwimmerin (22) aus Würzburg wäre in Tokio über die zehn Kilometer angetreten: „Ich finde es natürlich sehr schade, dass die Olympischen Spiele dieses Jahr nicht stattfinden werden, und es bricht mir auch das Herz. Allerdings ist es dennoch aus gesundheitlichen Gründen zwingend notwendig, dass sie verschoben werden. Dass die Spiele voraussichtlich 2021 und nicht 2022 stattfinden werden, finde ich eine gute Entscheidung, da das ein überschaubarer Zeitrahmen ist.“

Lea Boy

Lea Boy: 'Für mich macht es keinen wirklich großen Unterschied, ob Olympia 2020 oder 2021 stattfindet.'
Foto: Rainer Griebl | Lea Boy: "Für mich macht es keinen wirklich großen Unterschied, ob Olympia 2020 oder 2021 stattfindet."

Die Schwimmerin (20), die für den SV Würzburg 05 startet und im Freiwasser an der WM 2019 teilgenommen hatte, hätte sich noch im Becken über 800 und 1500 Meter Freistil qualifizieren können: „Für mich macht es keinen wirklich großen Unterschied, ob Olympia 2020 oder 2021 stattfindet, da ich ja noch nicht qualifiziert war. So muss ich nun versuchen, in einem Jahr topfit zu sein.“

Stefan Lurz

Stefan Lurz: 'Gesundheit geht absolut vor.'
Foto: Daniel Naupold | Stefan Lurz: "Gesundheit geht absolut vor."

Der Bundestrainer (42) der Freiwasserschwimmer, auch Geschäftsführer des SV Würzburg 05: „Natürlich ist es sehr schade, dass die Spiele verschoben wurden. Dennoch sehe ich in der aktuellen Situation keine andere Option. Gesundheit geht absolut vor. Trainingstechnisch sehe ich aber keine Probleme, dass die Sportler auch 2021 in einer tollen Verfassung sein werden."

 
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