Es war nicht zu übersehen, das Banner, das hinter einem der Tore im Stadion am Dallenberg vor dem leeren Gästeblock angebracht war. In großen Lettern forderten beim Heimspiel der Würzburger Kickers gegen den FC Augsburg (6:2) Fans: "Vertragsverlängerung für Basti Neumann!" Der Hintergrund ist klar. Der Vertrag des Sportdirektors läuft zum Saisonende aus. Neumann, der nach der Trennung von Ex-Sportvorstand Sebastian Schuppan im Herbst 2021 in einer schweren Situation auf den Posten kam, gilt als entscheidender Architekt beim gelungenen Neuaufbau der Mannschaft – und damit auch des Vereins – nach dem Abstieg in die Regionalliga
Nun geht es darum, wer bei den Kickers in Zukunft im sportlichen Bereich das Sagen haben soll und wie die Aufgaben verteilt werden. Vorstandsvorsitzender André Herber betont, dass er gerne weiterhin mit der sportlichen Führung weiterarbeiten wolle, er aber derzeit noch keinen Zeitdruck verspüre. "Es laufen Gespräche", berichtet er. Und zwar nicht nur mit Neumann, sondern auch mit Trainer Marco Wildersinn. Beide haben, so ist zu hören, mit ihrer Arbeit bei den Kickers auch das Interesse anderer Klubs auf sich gelenkt. Gut möglich, dass auch sie mit Forderungen in Gespräche gehen. Jetzt gehe es darum, die Interessen beider Seiten in Einklang zu bringen und gleichzeitig zweigleisig sowohl für eine Zukunft in der 3. Liga, als auch in der Regionalliga zu planen, so Herber, der das Banner, wie er sagt, mit einem Schmunzeln zur Kenntnis genommen habe.
In der Mannschaft spiele das Thema Vertragsverlängerungen derzeit noch keine Rolle, sagt zumindest Angreifer Saliou Sané. Der Dreifach-Torschütze vom Samstag ist genauso, wie fast alle seiner Kollegen, nur bis Saisonende an die Kickers gebunden: "Damit beschäftigen wir uns derzeit noch weniger", sagt er. Zur Personalie Neumann stellt er indes fest: "Er macht hier einen super Job. Der Kader ist in dieser Saison noch stärker geworden. Das spricht für ihn."