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Fußball: Dritte Liga
Was bekommt Magath bei den Würzburger Kickers zu sagen?
An diesem Montag wird der einstige Meistertrainer bei einer Pressekonferenz bei Rothosen-Geldgeber Flyeralarm vorgestellt. Was das für die Kickers bedeutet?
Welche Kompetenzen erhält Felix Magath (links mit Kickers-Vostandschef Daniel Sauer beim Trainingslager in Spanien), wenn er bei Kickers-Investor Flyeralarm eine Funktion übernimmt?
Foto: Frank Kranewitter | Welche Kompetenzen erhält Felix Magath (links mit Kickers-Vostandschef Daniel Sauer beim Trainingslager in Spanien), wenn er bei Kickers-Investor Flyeralarm eine Funktion übernimmt?
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 16.12.2021 11:59 Uhr

Die Würzburger Online-Druckerei Flyeralarm, Hauptgeldgeber von Drittligist Würzburger Kickers, bekommt eine "Unternehmenseinheit im Bereich Fußball". An diesem Montag sollen das Projekt und die Rolle von Ex-Meistertrainer Felix Magath dabei der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Auch Kickers-Vorstandschef Daniel Sauer sowie Aufsichtsratsboss- und Flyeralarm-Geschäftsführer Thorsten Fischer werden dabei sein. Dass Flyeralarm nur wenige Stunden später, nämlich am Montag Nachmittag, auch in ein Hotel in Wien zu einer Pressekonferenz mit Magath auf dem Podium eingeladen hat, zeigt schon deutlich, wo der Weg hinführt.

Der einstige Meistertrainer als Macher eines deutsch-österreichischen Fußball-Konzerns mit den Vereinen Würzburger Kickers und FC Flyeralarm Admira? Der Vergleich mit Red Bull, wo Ralf Rangnick seit Sommer die Fußball-Aktivitäten lenkt, liegt da auf der Hand. Das Brause-Unternehmen ist derzeit an Klubs in Österreich, Deutschland, Brasilien und in den USA beteiligt. Inwiefern ist der Vergleich gerechtfertigt? Ein paar Fakten:

Die Eigentumsverhältnisse

Seit Dezember 2017 ist Flyeralarm bei den Kickers nicht mehr bloß einflussreicher Sponsor sondern auch Investor. Das Online-Druck-Unternehmen besitzt über eine Tochter-Gesellschaft, die Flyeralarm Future Labs GmbH, 49 Prozent der Anteile an der Profi AG der Rothosen. Mehr geht auf den ersten Blick, wegen der in Deutschland geltenden 50+1-Regel, nicht. Es gibt andernorts aber Konstruktionen, die zeigen, dass eine noch höhere Beteiligung unter Dehnung der Paragraphen durchaus möglich ist.

Bei Admira Wacker, der Klub trägt seine Spiele in der zu Niederösterreich gehörenden Wiener Vorstadt Mödling aus, besitzt die Flyeralarm Future Labs GmbH, die laut dem Druck-Unternehmen in für die eigenen Geschäfte interessante Start-ups, als Jung-Unternehmen, investiert, 20 Prozent der Anteile und ist damit größter Gesellschafter. Seit 2017 taucht Flyeralarm auch im Wappen des Erstligisten auf. Die Namensrechte hat sich der Druckkonzern für zehn Jahre gesichert.

Die Kickers-Macher und Magath: Vorstandschef Daniel Sauer (links) und Aufsichtsratsvorsitzender Thorsten Fischer (rechts) mit dem einstigen Meistertrainer.
Foto: Frank Kranewitter | Die Kickers-Macher und Magath: Vorstandschef Daniel Sauer (links) und Aufsichtsratsvorsitzender Thorsten Fischer (rechts) mit dem einstigen Meistertrainer.
Der Einfluss

Ohne Thorsten Fischer gäbe es mit ziemlich sicherer Wahrscheinlichkeit keinen Profifußball in Würzburg. Der Gründer und Geschäftsführer von Flyeralarm ist nicht nur der wichtigste Geldgeber der Kickers, sondern auch nach wie vor der Taktgeber und Bestimmer im Hintergrund, was auch durch seine Rolle als Aufsichtsratsvorsitzender klar wird.

Er ist mit Magath zusammen nach Spanien gereist. Anknüpfungspunkte gibt es nicht nur, weil Magaths einstiger Co-Trainer und sportlicher Ziehsohn Bernd Hollerbach die Kickers aus der Bedeutungslosigkeit in der Regionalliga ins Scheinwerferlicht des Profifußballs und für 2016/17 gar für ein Jahr in die zweite Liga hievte.

Auch bei Flyeralarm selbst arbeitet schon länger ein Magath-Vertrauter: Rolf Dittrich, zu Magaths Zeit beim VfL Wolfsburg und beim FC Schalke 04 Pressesprecher ist in dieser Funktion schon seit März 2018 für das Druck-Unternehmen tätig. Bei Admira Wacker hat sich Flyeralarm ebenso bereits die Mitsprache gesichert: Aufsichtsratsvorsitzender ist hier Gerhard Bügler, Geschäftsführer von Flyeralarm Österreich.

Spannend wird werden, wie groß der Einfluss von Flyeralarm auf das Alltagsgeschäft in Zukunft sein wird. Magath wird, wenn er den Posten beim Investor übernimmt, nicht nur mitreden, sondern auch mitbestimmen wollen.

Admira-Manager Amir Shapourzadeh (links) bei einem seiner Besuche am Dallenberg mit Rothosen-Maskottchen Kalle vom Dalle.
Foto: Silvia Gralla | Admira-Manager Amir Shapourzadeh (links) bei einem seiner Besuche am Dallenberg mit Rothosen-Maskottchen Kalle vom Dalle.

Der Austausch

Die Idee, die Kräfte des österreichischen und des deutschen Flyeralarm-Klubs zu bündeln, ist nicht neu. Amir Shapourzadeh, Spieler und Kapitän der Kickers bei den Aufstiegen aus der Regionalliga in die zweite Bundesliga, beendete im Dezember 2016 seine Karriere, um in Mödling als Manager anzufangen. Kaum im Amt sprach er davon, "Synergien" zwischen den Kickers und der Admira nutzen zu wollen. Ein Projekt freilich, das, auch in Folge des Kickers-Abstiegs aus der zweiten Bundesliga, in Vergessenheit geraten war. Einziger Spielerwechsel zwischen den Niederösterreichern, die für ihre Nachwuchsakademie bekannt sind, und den Kickers ist bislang die Verpflichtung von Torhüter Jörg Siebenhandl, der in der Zweitliga-Saison 20167/17 für die Kickers spielte.

 
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  • makaay69
    Mangels alternative Würzburg.Magaths Zeit scho lange vorbei .Hoffentlich geht dem Flyeralarm nicht das Geld aus...
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  • marki79
    Mal schauen wann bei den Kickers endlich der Namenszusatz Flyeralarm im Vereinsnamen erscheint. Oder Analog zu RB Rasenball das Kürzel FA Würzburg für Fussballalarm. Tradition seit 1907 eben😆
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  • aboehnke
    Wir haben Tradition, andere gibt’s außer Retorte schon gar nicht mehr. Oder sie haben sich ihre Tradition über geplante Insolvenzen erschlichen. Ein Hoch auf den FWK, DEN wahren Traditionsclub (Vereine gibt’s woanders) in Unterfranken. Dumm gelaufen, dass ausgerechnet der jetzt noch mit Sponsorengeldern unterstützt wird. Möbelhersteller machen sowas ja nicht, die kümmern sich ausschließlich um Breitensport. Wenn es dem (ausbleibenden) Erfolg nach geht könnte man das glauben. Neid muss man sich verdienen (Mitleid gibt’s geschenkt für blau und grün) ...
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  • marki79
    Selten so gelacht, bitte weitermachen 😀
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  • presse@awo-unterfranken.de
    "RasenBall 2.0"!!! traurig
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  • kgstummer@t-online.de
    Selbst die Landesliga gibt es nicht zum Nulltarif. Auch hier fließt ordentlich (wenn auch nicht so hoch) Geld.
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  • Septembersegeln
    Ohne Flyeralarm nur Landesliga ? Kein gutes Zeugnis für die Vorstandschaft der FWK zwinkern
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  • michael-kreissig@mailbox.org
    Sagen die Fans: "Wir wollen lieber Landesliga spielen?"
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  • Septembersegeln
    Verkaufen hier die Kickers Ihre Seele ?
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  • al-holler@t-online.de
    Dummes Zeug, das seinerzeit, als Hollerbach und Schlagbauer den Aufschwung einleiteten, auch schon dahergeredet wurde.
    Natürlich kannste heut ohne Geldgeber keine Profi.Mannschaft mehr "unterhalten; aus Ihren Worten spricht aber der pure Neid, dass Fischers Geld nicht zum FV oder gar nach Schweinfurt fließt - aber beide hatten halt nicht Schlagbauers Mut und Hollerbachs Vision - und des stinkt Euch doch heut noch, ebenso wie die Tatsache, dass Kickers damals bei der Neuordnung die EINMLIGE CHANCE ergriff und eine Klasse übersprang, während der FV sich gegen eigentliche schwächere Gegner nicht durchsetzen konnte und in der "Dörferliga" Bayern-Nord hängen bleibt und dort versumpft - Leider übrigens für den würzburger Fußball; eine Drittliga- und eine Regionallige-Mannschaft täte der Stadt und ihrem Renommee nur gut.
    P.S.: Hat etwa Schalke -nur ein Beispiel von vielen -oder auch 1860 seine "Seele " verloren, weil sie am Tropf von Geldgebern hängen?
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  • al-holler@t-online.de
    um da nicht falsch verstanden zz werden:
    Ich unterschätze nicht die Bayernliga Nord oder gar die Mannschaften, die da mit großem Engagement spielen und für ihre Verhältnisse tolle Leistungen abliefern, aber es kann ja wohl nicht der Anspruch des FV als gefühlt erste Kraft in Würzburg sein, auf Dauer so unterklassig zu bleiben - und ich dśag auch hier: leider!
    Ubd die Schnüdel werden es ohne finanzielle (und fachmännische!) Unterstützung von außen auch sehr schwer haben, in die Dritte Liga aufzusteigen; ein Trainer, der alleine schon deshalb als erstklassig bezeichnet wird, weil er mal in der BL gespielt hat, reicht da nicht aus.
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