Es soll ein würdiger Abschied werden: Beim längst ausverkauften Heimspiel gegen Liga-Topfavorit VfB Stuttgart will Fußball-Zweitligist FC Würzburger Kickers am Sonntag Ex-Kapitän Amir Shapourzadeh für die vergangenen zweieinhalb Jahre ehren, in denen er mit dem Klub vom Dallenberg aus der Regionalliga schnurstracks in die zweite Bundesliga aufgestiegen ist. Shapourzadeh wird ab Januar als Manager beim österreichischen Erstligisten Admira Wacker Mödling tätig sein (wir berichteten). Aus den Augen, aus dem Sinn – das gilt für diesen Wechsel freilich nicht. Der Deutsch-Iraner bleibt quasi in der Familie. Denn wie auch in Würzburg, ist die Online-Druckerei „Flyeralarm“ bei der Admira, die im Wiener Speckgürtel allerdings bereits außerhalb der Stadtgrenzen im Bundesland Niederösterreich sein Zuhause hat, ein einflussreicher Geldgeber.
Flyeralarm-Chef als Aufsichtsrats-Boss
Gleichzeitig mit Shapourzadehs Verpflichtung wurde mit Gerhard Bügler der Geschäftsführer von Flyeralarm Österreich als Aufsichtsratsvorsitzender in Mödling vorgestellt. Bei den Kickers fungiert bekanntlich Flyeralarm-Geschäftsführer und -Gründer Thorsten Fischer als Aufsichtsratsboss. Bastelt der Druck-Unternehmer an einer deutsch-österreichischen Fußball-Allianz, nach dem Vorbild von Red Bull? Der Getränkeriese transferiert bisweilen Spieler zwischen den von ihm geprägten Klubs in Leipzig und Salzburg hin und her. Mit dem Budget der Brauseklubs können Unterfranken und Niederösterreicher freilich nicht mithalten. Shapourzadeh sagt: „Ich denke, dass beide Klubs auch in Zukunft Synergien nutzen werden.“ Da wird deutlich, dass eine Zusammenarbeit durchaus gewünscht ist.
Besuch des Admira-Präsidenten
Admira-Präsident Philip Thonhauser soll nach Informationen der österreichischen Zeitung „Kurier“ bereits beim Heimspiel der Kickers gegen Aue zu Gast gewesen sein. Die beiden Vereine waren bereits im Sommer ins Geschäft gekommen, als Torhüter Jörg Siebenhandl recht plötzlich nach Würzburg wechselte. Eine mögliche Ablöse von 500 000 Euro stand damals im Raum. Der Etat der Kickers dürfte eine solche Summe aber kaum hergeben. War der Wechsel also nur der Start einer weiteren Zusammenarbeit?
Erstklassige Nachwuchsakademie
Die Niederösterreicher suchen offenbar schon seit längerer Zeit einen strategischen Partner, um die in Österreich sehr gerühmte Nachwuchs-Akademie zu finanzieren, aus der unter anderem der aktuelle Leipziger Erstliga-Akteur Marcel Sabitzer stammt. Bislang bestand das Admira-Geschäftsmodell darin, gut ausgebildete Akteure an lokale Kontrahenten zu veräußern. Mit Shapourzadeh als Admira-Manager könnte manch ein Spieler womöglich stattdessen nach Würzburg kommen. „Es kann aber auch andersherum gehen“, sagt Shapourzadeh.
Termine
Die Deutsche Fußballliga (DFL) hat am Donnerstag die Spieltage 21 bis 28 in der zweiten Fußball-Bundesliga terminiert. Damit stehen nun die exakten Anstoßzeiten für die ersten elf Kickers-Partien des Jahres 2017 fest.
Samstag, 28. Januar, 13.30 Uhr: FC Würzburger Kickers – Eintracht Braunschweig
Freitag, 3. Februar, 18.30 Uhr: 1. FC Kaiserslautern – FC Würzburger Kickers
Samstag, 11. Februar, 13 Uhr: FC Würzburger Kickers – 1. FC Heidenheim
Samstag, 18. Februar, 13 Uhr: VfL Bochum – FC Würzburger Kickers
Freitag, 24. Februar, 18.30 Uhr: FC Würzburger Kickers – SpVgg Greuther Fürth
Freitag, 3. März, 18.30 Uhr: 1. FC Union Berlin – FC Würzburger Kickers
Samstag, 11. März, 13 Uhr: FC Würzburger Kickers – SG Dynamo Dresden
Freitag, 17. März, 18.30 Uhr: TSV 1860 München – FC Würzburger Kickers
Samstag, 1. April, 13 Uhr: FC Würzburger Kickers – Arminia Bielefeld
Dienstag, 4. April, 17.30 Uhr: Karlsruher SC – FC Würzburger Kickers
Freitag, 7. April, 18.30 Uhr: FC Würzburger Kickers – Hanover 96.