
Noch vier Spiele stehen für die Würzburger Kickers bis zur Winterpause an. Vier Partien, in denen es für den amtierenden Meister darum geht, Anschluss zu halten, den Kontakt zur Tabellenspitze nicht abreißen zu lassen. Fünf Punkte beträgt derzeit der Rückstand auf Tabellenführer FC Schweinfurt 05, der im kommenden Jahr noch das Nachholspiel beim Dritten FC Bayern München II vor der Brust hat.
Am Samstag (14 Uhr) steht bei Aufsteiger Schwaben Augsburg eine, wie Martin Lanig findet, "interessante Aufgabe" auf dem Programm: "Das ist eine spielerisch starke Mannschaft, wir wissen, was auf uns zukommt", sagt der Kickers-Trainer. Fragen und Antworten vor dem zweiten Gastspiel der Saison im Rosenaustadion, wo die Kickers im September, damals unter dem Interims-Trainer-Duo mit Sebastian Neumann und Ronny Ermel, mit 3:1 gegen den FC Augsburg II gesiegt hatten.
Wer sitzt als Co-Trainer auf der Kickers-Bank?
Wie bereits am vergangenen Wochenende werden der verletzte Kapitän Peter Kurzweg und der ebenso angeschlagene Vize-Kapitän Daniel Hägele als Assistenten von Chefcoach Lanig fungieren. Der bisherige Co-Trainer Ermel, der zusammen mit dem inzwischen bei Nord-Ost-Regionalligist Greifswalder FC tätigen Markus Zschiesche im Sommer nach Würzburg gekommen war, wird nicht mehr im Alltagsgeschäft bei den Kickers tätig sein. Er soll, so heißt es in einer Mitteilung des Vereins, Sportdirektor Sebastian Neumann ab sofort im Bereich Scouting unterstützen. Bereits in den letzten beiden Trainingswochen und beim 3:0 gegen Türkgücü München war Ermel von Kurzweg und Hägele vertreten worden. Ermel sei erkrankt, hatten die Kickers-Verantwortlichen da erklärt. Dass Ermel nach der Trennung der Kickers von seinem langjährigen Kompagnon Zschiesche bei den Kickers geblieben war, kam zum damaligen Zeitpunkt ohnehin überraschend. Die Zusammenarbeit zwischen Ermel und Lanig endete nach anderthalb Monaten.
Wie lange bleiben Kurzweg und Hägele Co-Trainer?
Vermutlich erst einmal bis zur Winterpause. Beide wollen schließlich danach wieder auf das Feld zurückkehren. "Es ist gut, dass die beiden bei der Mannschaft sind. Der enge Kontakt zum Team ist wichtig, um die positive Energie, die die beiden besitzen, in die Mannschaft zu bringen", sagt Lanig. Im Winter freilich soll sein Trainerteam dann vervollständigt werden. "Wir müssen genau überlegen, mit welchem Profil wir auf diesem Posten jemanden brauchen", sagt Lanig.
Wie ist die personelle Situation bei den Kickers?
Zu Kurzweg (Kreuzbandriss) und Hägele (Muskelverletzung) hat sich seit vergangenen Wochenende noch ein dritter Langzeit-Verletzter hinzugesellt. Ebrahim Farahnak, der sich am Samstag einen Knöchelbruch zugezogen hatte, wurde bereits in dieser Woche operiert. Er wird einige Monate aussetzen müssen. Als weniger schlimm erwies sich eine Trainingsverletzung von Vincent Friedsam. Der Stammtorhüter hat sich eine Prellung am Fuß zugezogen, stand aber Donnerstag wieder auf dem Trainingsplatz.

Bleibt Lanig der Dreierkette treu?
Ja. Auch wenn mit Farahnak ein seit Lanigs Amtsübernahme fest gesetzter Abwehrmann ausfällt, liebäugelt der Trainer nicht mit einem Systemwechsel. "Es ist besser, die Dinge zu verfeinern, als wieder komplett von vorne anzufangen. Wir analysieren auf Video und auf dem Platz, was wir besser machen müssen. Wir sehen aber auch immer Verbesserungen", sag Lanig selbst. Die Folge der Festlegung auf das aktuelle Spielsystem: Für Flügelflitzer wie Maximilian Fesser ist es schwer, einen Platz zu finden.
Droht Gegner Schwaben Augsburg ein Punktabzug?
Durchaus. Der Aufsteiger hat Ärger mit der U23-Regelung, die besagt, dass bei jeder Partie pro Mannschaft vier Spieler unter 23 Jahren auf dem Spielberichtsbogen stehen müssen, die für die deutsche Nationalmannschaft einsatzberechtigt sind. Das war bei den Schwaben offenbar gleich mehrfach nicht der Fall, ohne dass sie von Verbandsseite darauf aufmerksam gemacht wurden. Die Augsburger haben inzwischen ihre Stellungnahme zu den Einsprüchen abgegeben. Auch beim FC Schweinfurt 05 wird man die Entscheidung des Sportgerichts mit Spannung erwarten. Denn auch der Tabellenführer hatte sein Auswärtsspiel beim Aufsteiger aus der Fuggerstadt mit 3:4 verloren.