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Fussball: Zweite Bundesliga
Warum Petersen nach der Kickers-Fehlentscheidung pausieren muss
Der Video-Schiedsrichter wird nach dem 0:1 der Rothosen bei Holstein Kiel für den nächsten Tag von seiner Aufgabe entbunden. Ein Rausschmiss sei das laut DFB aber nicht.
Eine Aufnahme vom Aufstiegsspiel der Würzburger Kickers gegen den Halleschen FC im Juli vergangenen Jahres: Schiedsrichter Martin Petersen (links) verfolgt den Zweikampf zwischen HFC-Akteur Bentley Baxter Bahn (Mitte) und Ex-Rothose Leroy Kwadwo.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Eine Aufnahme vom Aufstiegsspiel der Würzburger Kickers gegen den Halleschen FC im Juli vergangenen Jahres: Schiedsrichter Martin Petersen (links) verfolgt den Zweikampf zwischen HFC-Akteur Bentley Baxter Bahn ...
Felix Mock
Felix Mock
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:29 Uhr

Die entscheidende Figur bei der 0:1-Niederlage der Würzburger Kickers im Kieler Holstein-Stadion war nicht persönlich anwesend. Martin Petersen saß etwa 500 Kilometer entfernt als Video Assistant Referee (VAR) im mittlerweile berüchtigten Kölner Keller und hatte die Aufgabe, Schiedsrichter Thorben Siewer bei kniffligen Entscheidungen mittels verschiedener Kameraperspektiven zu unterstützen. Seinen Auftritt bekam der 35-Jährige in der 60. Minute.

Als Rothosen-Schlussmann Hendrik Bonmann emporstieg, um einen hohen Ball per Faustabwehr zu klären, prallte er mit dem Kieler Jae Sung Lee zusammen. Siewer entschied auf Strafstoß, obwohl der Keeper klar den Ball gespielt hatte. Eine Fehlentscheidung. Doch Petersen griff nicht ein, bestätigte das Urteil Siewers. Der Rest ist bekannt: Der kurz zuvor eingewechselte Alexander Mühling verwandelte den fälligen Strafstoß, die KSV Holstein siegte mit 1:0.

Noch am selben Abend, das Zweitliga-Duell war freilich längst vorbei, korrigierten die Schiedsrichter ihre Entscheidung über ihren offiziellen Twitter-Kanal: "Die Aktion des Torhüters ist fußballtypisch und ballorientiert, zumal er den Ball auch spielt. Deshalb ist die Wahrnehmung des SR, dass ein Foulspiel des TW vorliegt, nicht zutreffend. Es hätte zu einer Rücknahme des Strafstoßes kommen müssen."

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Petersen, tags darauf erneut als Videoschiedsrichter für die Bundesligapartie zwischen Werder Bremen und dem SC Freiburg eingeplant, musste als Folge dieser Fehlentscheidung aus Köln abreisen - Marco Fritz übernahm den Job vor den Bildschirmen. Informationen der "Bild" zufolge soll Petersen seine Entscheidung gegenüber seinen Vorgesetzten weiter verteidigt haben. "Wir haben uns zu dieser kurzfristigen Umbesetzung entschlossen, um den Betroffenen nach der massiven Kritik öffentlich zu schützen", lautete die Erklärung der Sportlichen Leitung der DFB-Schiedsrichter um Chef Lutz Michael Fröhling gegenüber dem "Kicker". "Wir haben mit dem Betroffenen über diese Umbesetzung gesprochen. Von Rausschmiss oder Suspendierung kann keine Rede sein." Dafür gebe es keinen Grund.

In Sachen Kickers und Elfmeter ist Petersen derweil kein Unbekannter. Im Juli vergangenen Jahres leitete der Stuttgarter die Partie der Rothosen gegen den Halleschen FC. Er war es gewesen, der in der dritten Minute der Nachspielzeit auf Strafstoß für die Kickers entschieden hatte - eine mindestens strittige Entscheidung. Der zum 2:2 verwandelte Elfmeter des damaligen Kapitäns und heutigen Sportvorstands Sebastian Schuppan hatte den Aufstieg in die Zweite Bundesliga bedeutet.

 
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  • stefan.behringer@web.de
    Ironie des Schicksals, dass das ausgerechnet der Schiri ist, der den Kickers den Aufstieg in der Nachspielzeit (zumindest fast) "geschenkt" hat.
    Vielleicht wäre es eh besser gewesen, er hätte damals nicht gepfiffen.
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  • mayarch
    Hier ist die Sache aber etwas kurz gedacht. Auch der Schiedsrichter auf dem Feld hätte durchaus bei so einer Entscheidung einmal zum Monitor gehen können.
    Oh das ist mehr als unprofessionell und auch hier müsste es Konsequenzen geben.
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