
Den Mädchen- und Frauenfußball gezielt fördern, das ist das große Ziel von Heinz Reinders, Vorsitzendem des SC Würzburg-Heuchelhof. Im Rahmen des 2018 ins Leben gerufenen Projekts "Powergirls"soll am Heuchelhof ein Leistungszentrum entstehen. Nachdem die Kabinen bereits saniert worden sind und die Hausaufgabenbetreuung für die Mädchen existiert, beginnt am 11. Juni der Bau eines Kunstrasenplatzes. Eine Flutlichtanlage soll folgen. Unterstützung hat Reinders, der an der Uni Würzburg den Lehrstuhl für empirische Sozialforschung inne hat, in Frauen aus Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit gefunden – darunter Sportjournalistin Nele Schenker, die unter anderem über den Fußball-Drittligisten FC Würzburger Kickers berichtet. Am Rande eines gemeinsamen Frühstücks im SC-Vereinsheim, bei dem Unterstützer und Sponsoren am vergangenen Wochenende über den Stand des Projekts informiert wurden, sprach die 29-Jährige mit dieser Redaktion darüber, warum sie die "Würzburg Dragons", wie sich die Fußballerinnen vom Heuchelhof nennen, unterstützt.
Nele Schenker: Über die erste "Lotte"-Gala, bei der ich Heinz Reinders kennengelernt habe. Er hat mir das Projekt vorgestellt, und ich fand es von Beginn an einfach toll. Da steckt sehr viel Leidenschaft drin und ein großartiges Konzept dahinter. Das hat mich direkt überzeugt.
Schenker: Ich finde es sehr gut, dass es nicht nur um eine sportliche Entwicklung geht, sondern auch darum, die berufliche Entwicklung der Mädchen zu begleiten. Es ist ein ganzheitliches Konzept, das auch den pädagogischen Teil umfasst. Ich hätte mir früher während meiner Leistungssport-Karriere mehr Unterstützung beim Entwickeln einer beruflichen Perspektive abseits vom Sport gewünscht. Die Mädchen werden hier begleitet auf dem Weg zu einer starken Persönlichkeit – mit oder auch ohne sportlicher Karriere.
Schenker: Ja, definitiv. Ich kenne in Bayern, meiner Wahlheimat, nichts Vergleichbares. Ich kenne kein Frauenfußball-Angebot, das so umfassend ist. Die "Würzburg Dragons" haben von der U 8 bis hoch in den Frauenbereich acht Mannschaften. Die Mädels können hier also gemeinsam heranwachsen, egal wo sie herkommen. Wir haben am Heuchelhof einen hohen Migrationsanteil, und das Projekt trägt daher nicht nur zur Talentförderung, sondern auch zur Integration und Sozialisation bei. Das möchte ich gern unterstützen.
Schenker: Ja, in erster Linie gilt es, Aufmerksamkeit für das Projekt zu schaffen. Aber ich stehe den Mädchen auch zur Seite, sie können mich jederzeit um Rat fragen. Wir haben ein sehr gutes Mentorinnen-Netzwerk aufgebaut, mit starken Persönlichkeiten aus verschiedenen Bereichen. Da darf ich mich dazuzählen, und darüber freue ich mich sehr. Es ist eine große Ehre für mich, die "Powergirls" als Schirmherrin zu begleiten.
Die Nele hat es auf den Punkt gebracht: „Ich kenne in Bayern nichts Vergleichbares. Ich kenne kein Frauenfußball-Angebot, das so umfassend ist.“ Die Grantlerin auch nicht.
Seid euch bewusst - was Gutes entsteht in Würzburg. Es ist kein Selbstläufer. Es ist harte Arbeit. Schiebt es gemeinsam voran.