Der Würzburger Residenzlauf, größte Sportveranstaltung Unterfrankens, mit zuletzt fast 6000 Teilnehmenden, findet auch in diesem Jahr nicht statt.
Der vorgesehene Termin am 17. Oktober könne nicht eingehalten werden, teilte Organisationsleiter Reinhard Peter in einem Gespräch mit dieser Redaktion am Donnerstag mit. Schweren Herzen habe sich der Veranstalter Anfang dieser Woche dazu entschlossen, den eigenen Angaben zufolge "schnellsten Straßenlauf Deutschlands" erneut abzusagen.
Weder Klarheit noch Sicherheit
Trotz der in dieser Woche verkündeten Lockerungen beim Infektionsschutz in Bayern bleibe die Lage für Sport- und Freiluftveranstaltungen für die nächsten Monate "noch zu vage geregelt", heißt es in einer ebenfalls am Donnerstag veröffentlichten Pressemitteilung.
"Wir hatten uns als letztmöglichen Entscheidungstermin den 1. September gesetzt und gehofft, dass bis dahin mehr Klarheit und Sicherheit herrscht", schreibt Peter. Dann hätte "zumindest eine abgespeckte Form" stattfinden können. Dem ist aber nicht so.
Peter, der 2014 die Gesamtleitung übernommen hatte und Geschäftsführer der Veranstaltungsgesellschaft ist, sagt: "Die Situation bleibt unberechenbar." Der Veranstalter hätte spätestens ab jetzt investieren müssen. Sollte der Lauf aber abgesagt oder die Teilnehmerzahl noch verringert werden, würde die Non-Profit-Organisation, die sich nicht am Gewinn orientiert, viel Geld verlieren.
Viele offene Fragen bei Durchführung
Leider sei "trotz mehrwöchiger Gesprächsversuche mit den relevanten öffentlichen Stellen" keinerlei Klarheit erzielt worden, wie mit Zuschauenden am Residenzplatz und an Straßen umzugehen sei, nennt Peter ein Beispiel. Schließlich müssten der Platz und die Straßen "auch als öffentliche Fläche fungieren".
Bereiche zu trennen, Besucher zu zählen und zu kontrollieren, sie auf Sitzplätze zu verweisen und Mindestabstände zu verpflichten, sei nicht möglich, "selbst wenn nunmehr zumindest im Freien die Maskenpflicht fällt", erklärt er.
Nicht nur die zahlreichen offenen Fragen hätten dem Veranstalter keine andere Wahl gelassen: "Dazu kommt, dass auch eine Version 2021 nur in Teilen was mit dem Residenzlauf-Feeling früherer Jahre gemein gehabt hätte." Bei einer vom Umfang her verringerten Veranstaltung hätten "die Kinder und Jugendlichen vielleicht das größte Nachsehen" gehabt, da weder Kindergarten- noch Schulläufe stattgefunden hätten und das Programm für Familien eingeschränkt gewesen sei. Daher sei das keine Option gewesen.
Aktion für Kitas und Schulen
Neuer Termin für den dann hoffentlich 32. Würzburger Residenzlauf sei der Sonntag, 1. Mai 2022. Dieses Datum würde nun "mit voller Kraft" angestrebt, sagt Peter.
Jedoch soll es noch in diesem Jahr wieder eine Aktion für Kitas und Schulen geben: Von Mitte Oktober bis Mitte November sollen sie ihren eigenen Residenzlauf im Sportunterricht oder bei Draußen-Aktivitäten auf die Beine können.
"Wir wollen uns durch die Krise auch im zweiten Jahr nicht unterkriegen lassen, für eine nachhaltige Begeisterung bei den Jüngsten zu sorgen", teilt Peter mit. Im vergangenen Jahr sei diese Aktion ein Erfolg geworden: Statt der erhofften 1000 hätten rund 2500 Kinder mitgemacht. Die Anmeldung dafür soll ab 20. September und bis Ende Oktober möglich sein.