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Fußball: Verbandspokal
Warum das verlorene Pokal-Finale für die Frauen der Würzburger Kickers trotzdem ein Gewinn war
Die Frauen der Würzburger Kickers unterliegen gegen den Regionalligisten FFC Wacker München durch vermeidbare Gegentore. Dennoch gibt es viel Positives in diesem Spiel.
Applaus für die Zweitplatzierten: Die Spielerinnen von Wacker München stehen bei der Siegerehrung im Sportpark  Heuchelhof Spalier für die Würzburger Kickers. Die Kickers-Frauen haben das Verbandspokal-Finale gegen die Münchenerinnen verloren.
Foto: Heiko Becker | Applaus für die Zweitplatzierten: Die Spielerinnen von Wacker München stehen bei der Siegerehrung im Sportpark  Heuchelhof Spalier für die Würzburger Kickers.
Johanna Gerasch
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:41 Uhr

Es war der letzte Höhepunkt für die Frauen der Würzburger Kickers in dieser erfolgreichen Saison: das Pokal-Finale des Verbandpokals des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV) gegen den Titelverteidiger und Regionalligisten FFC Wacker München. 450 Zuschauerinnen und Zuschauer fanden dafür den Weg in den Sportpark Heuchelhof und boten der Partie eine stattliche Kulisse. Auch BFV-Präsident Christoph Kern war vor Ort.

Ruhige erste Halbzeit mit ärgerlichem Ende für die Würzburgerinnen

Die Kickers-Frauen gingen als Außenseiterinnen in diese Partie. Laut ihres Trainers Gregor Opfermann die leichtere Rolle, da der Druck bei den Favoritinnen aus München läge. Die erste Chance hatten die auch: Ein Ball flog aufs kurze Eck des Würzburger Tors, doch Torhüterin Johanna Popp war zur Stelle. Danach war das Spiel ausgeglichener, die Gäste hatten aber mehr Ballbesitz.

Victoria Maidhof (links) und Maria Pfau (rechts) von den Würzburger Kickers verfolgen Milena Proske vom FFC Wacker München.
Foto: Heiko Becker | Victoria Maidhof (links) und Maria Pfau (rechts) von den Würzburger Kickers verfolgen Milena Proske vom FFC Wacker München.

Keine der beiden Mannschaften wollte ein zu hohes Risiko eingehen, um die Gefahr eines gegnerischen Konters zu verringern. Konzentriert und kontrolliert standen die Reihen der Kickers-Frauen. Wurde die Abwehrkette mal von einem Ball passiert, kam Johanna Popp aus ihrem Tor und schnappte sich diesen sicher.

Kickers-Frauen nehmen nach dem Seitenwechsel an Fahrt auf

Als Popp den Ball kurz vor der Halbzeit bei einer solchen Aktion mit den Händen berührte, soll sich der Ball außerhalb des Strafraums befunden haben. So gab es in der 43. Minute einen vermeidbaren Freistoß für die Gäste. Paula Ulreich trat an und schoss ihn scharf über die Mauer direkt aufs Tor. Popp war am kurzen Eck noch mit den Fingern dran, das Gegentor verhindern konnten sie aber nicht. So ging es mit dem Stand von 0:1 in die Pause.

Lisa Flötzner (rechts) erzielt nach einem Freistoß von Paula Ulreich mit ihrem Kopfball das zweite Tor für Wacker München.
Foto: Heiko Becker | Lisa Flötzner (rechts) erzielt nach einem Freistoß von Paula Ulreich mit ihrem Kopfball das zweite Tor für Wacker München.

Während sich in der ersten Halbzeit die Mannschaften noch abgetastet hatten, wurde die Partie in der zweiten Hälfte schneller und intensiver. Den besseren Start hatten diesmal die Gastgeberinnen und setzten sich in der Spielfeldhälfte des FFC Wacker fest. Immer wieder liefen sie dabei auf die Gäste-Torhüterin zu.

Vor allem Lea Schrenk sprintete auf der rechten Außenbahn der Würzburger Kickers ein ums andere Mal mit Ball bis zum Strafraum der Gegnerinnen, fand jedoch keine Abnehmerin. "Wir haben den Ball schön laufen lassen und hatten viel Ballbesitz, aber im letzten Drittel hat uns der saubere Kontakt gefehlt, den man für den Torschuss braucht", sagte Trainer Gregor Opfermann nach der Partie.

Zwei späte Tore der Münchenerinnen entscheiden das Finale in Würzburg

Die Kickers machten permanent Druck. Sicherheit gab ihnen die Absicherung durch Jule Dickmeis und Meike Bonn, die hinten sicher standen. Entlastung für die Münchenerinnen gab es nur kurz, denn kaum schlugen sie den Ball lang und weit aus der eigenen Hälfte, kam er schon wieder zurück. Doch das zu diesem Zeitpunkt verdiente Ausgleichstor für die Kickers-Frauen wollte nicht fallen.

Enttäuschung bei Nicole Kreußer von den Würzburger Kickers nach der Niederlage im Verbandspokal-Finale gegen München.
Foto: Heiko Becker | Enttäuschung bei Nicole Kreußer von den Würzburger Kickers nach der Niederlage im Verbandspokal-Finale gegen München.

Erst in der Schlussphase fanden auch die Gäste wieder den Weg vor das Würzburger Tor, verpassten es jedoch zuerst bei einer Großchance, die Entscheidung zu erzielen. Ein paar Minuten später sollte ihnen dies gelingen. Paula Ulreich trat wieder zum Freistoß an und fand ihre Mitspielerin Lisa Flötzner, die den Ball unhaltbar zum 0:2 ins lange Eck köpfte (86.).

Ein Mutmacher für die Zukunft der Kickers-Frauen in der Regionalliga

Die Kickers-Frauen gaben trotzdem nicht auf, konnten sich jedoch keine Chancen mehr herausspielen, die ihren Rückstand verkürzt hätten. Stattdessen traf Frieda Krois mit einem Schuss aus zweiter Reihe präzise ins lange Eck (90.). "Wir konnten auf Augenhöhe mitspielen. Die Tore sind nach vermeidbaren Freistößen gefallen", fand Opferbaum nach dem Spiel. Ärgerlich sei, dass der Unterschied nur aus kleinen Entscheidungen bestanden habe.

Vor dem Pokal-Finale verabschiedeten die Mitspielerinnen mit einem Transparent Maria Pfau, Meike Bohn und Nicole Kreußer.
Foto: Heiko Becker | Vor dem Pokal-Finale verabschiedeten die Mitspielerinnen mit einem Transparent Maria Pfau, Meike Bohn und Nicole Kreußer.

Ihr Auftreten gegen den höherklassigen Gegner, der die Regionalliga-Saison immerhin auf dem dritten Platz beendete, darf den Kickers-Frauen, die vor der Partie Maria Pfau, Meike Bohn und Nicole Kreußer verabschiedeten, trotzdem ganz viel Mut machen für die nächste Saison, wenn sie als Bayernliga-Meisterinnen in die bundesweit dritthöchste Liga im Frauen-Fußball zurückkehren.

Die Statistik des Spiels

Fußball, BFV-Verbandspokal Finale, Frauen
FC Würzburger Kickers – FFC Wacker München 0:3 (0:1)
Würzburg: Popp – Ziegler, Förster, Bohn, Dickmeis – Simon, Maidhof (77. Schlicker) – Schrenk, Gerst, Forster (46. Eisler) – Kreußer.
München: Stadler – Volkmer, Schuster (92. Bauernfeind), Kolb, Gkasimpagiazova – Schmidpeter (63. Tewes), Ulreich – Leisching (89. Schwennicke), Flötzner, Chuang (53. Proske) – Gibson (89. Krois).
Schiedsrichterin: Mühlbauer (Neumarkt).
Zuschauende: 450.
Tore: 0:1 Paula Ulreich (43.), 0:2 Lisa Fötzner (86.), 0:3 Frieda Krois (90.).
Quelle: joge
 
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