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Fußball: Bayernliga
Warum das Bayernliga-Heimspiel gegen Cham trotz froher Kunde für den FV 04 Würzburg ein Rückschritt war
Der Würzburger FV 04 verliert sein erstes Heimspiel in diesem Jahr. Der Gegner, der mit den Blauen eigentlich auf Augenhöhe ist, ist den Nullvierern dabei in zwei Punkten überlegen.
Torhüter André Koob vom FV 04 Würzburg streckt sich vergeblich nach dem Kopfball von Valentin Seebauer (Zweiter von rechts). Der ASV Cham setzte sich an der Mainaustraße im Bayernliga-Duell gegen die Nullvierer durch.
Foto: Julien Becker | Torhüter André Koob vom FV 04 Würzburg streckt sich vergeblich nach dem Kopfball von Valentin Seebauer (Zweiter von rechts). Der ASV Cham setzte sich an der Mainaustraße im Bayernliga-Duell gegen die Nullvierer durch.
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 11.02.2024 11:15 Uhr

Anstatt des erhofften großen Schrittes in Richtung vorzeitigen Klassenerhalts war dieses Heimspiel ein Rückschritt. Die Nullvierer haben erstmals nach der Winterpause zu Hause verloren. Nach sieben Punkten aus drei Partien an der Mainaustraße gab der FV 04 Würzburg das Duell gegen den ASV Cham in der Fußball-Bayernliga Nord mit 0:2 (0:1) ab.

"Wir haben unsere PS nicht auf die Straße gebracht", stellte FV-Trainer Harald Funsch fest. Er setzte gegen die zuvor viermal ungeschlagenen Chamer auf eine Fünferkette, in der Marc Hänschke und Nicolas Reinhart auf den Außenbahnen bei eigenem Ballbesitz offensiv agierten, um auf den Flügeln für Gefahr zu sorgen. Vorne lauerte das Sturmduo Moritz Gündling, der beim 6:0 gegen Ammerthal viermal getroffen hatte, und Julian Wild auf deren Anspiele.

Würzburg startet mit guten Chancen in die Partie, verpasst aber die Führung

Dem FV gelang es, in der Anfangsphase mehr Druck nach vorne zu erzeugen. Dennie Michels Hereingabe aus dem rechten Halbfeld köpfte Moritz Gündling auf das Tor, doch Chams Torhüter Julio Peutler parierte dessen Versuch (4.). Ein Fernschuss von Marc Hänschke aus gut 30 Metern zischte am Tor vorbei und knallte in die Bande (9.).

Marco Faltermeier (links) vom ASV Cham verteidigt erfolgreich Moritz Gündling. Der FV-Angreifer hatte gegen die robuste Abwehr der Oberpfälzer einen schweren Stand.
Foto: Julien Becker | Marco Faltermeier (links) vom ASV Cham verteidigt erfolgreich Moritz Gündling. Der FV-Angreifer hatte gegen die robuste Abwehr der Oberpfälzer einen schweren Stand.

Die Nullvierer drängten zunächst weiter. Michels Schuss, der tückisch vor Peutler aufsetzte, patschte der Chamer Torhüter zur Ecke (22.). Kurz darauf kam Michel in zweiter Reihe erneut zum Schuss, Peutler wehrte ab, doch erst ein Abwehrspieler klärte konsequent vor dem am Fünfer zum Abstauben bereiten Simon Schäffer (24.).

Als jedoch der aufgerückte Verteidiger Valentin Seebauer nach einer Ecke im Strafraum frei zum Kopfball kam, führten auf einmal die aus der Oberpfalz angereisten Gäste mit 1:0 (36.). Diesen Vorsprung nahmen sie auch mit in die Halbzeit, in der die FVler den frisch gewordenen Vätern André Koob und Dennie Michel mit einem Transparent zum Nachwuchs gratulierten. "Es gibt Wichtigeres als Fußball", ordnete Funsch die frohe Kunde ein.

Als Funsch das Fanal zur Offensive gibt, fällt prompt das zweite Chamer Tor

Zum Seitenwechsel tauschte Funsch zweimal, brachte Lukas Illig und Tim Herbert in die Partie. Der FV besaß wiederum die erste Gelegenheit nach der Pause, als Michel von links in den Strafraum zog, doch sein im Fallen abgegebener Schuss von einem Verteidiger noch zur Ecke gelenkt wurde (51.). Während der ASV mit der Führung sein Offensivspiel nur noch auf das Nötigste beschränkte, kam den Blauen der Schwung abhanden. Es fehlten ihnen die Ideen, den defensiv sicher stehenden Gegner zu überlisten.

Als Funsch gut 20 Minuten vor Schluss in der Abwehr auf eine Viererkette umstellte und mit Triandafil Ceraj einen zusätzlichen Angreifer ins Spiel brachte, sollte dies das Fanal für eine finale Offensive sein. Kaum hatte sich die Abwehr aber formiert, erhöhte Michael Lamecker auf 2:0 für Cham, indem er sich den Ball selbst noch einmal vorlegte, dabei einen Blauen stehen ließ und aus 15 Metern ins untere linke Eck traf (70.).

Enttäuschung nach einer vergebenen Torchance bei Nicolas Reinhart (links) und Marc Hänschke: Die Würzburger verloren ihr Bayernliga-Heimspiel gegen Cham.
Foto: Julien Becker | Enttäuschung nach einer vergebenen Torchance bei Nicolas Reinhart (links) und Marc Hänschke: Die Würzburger verloren ihr Bayernliga-Heimspiel gegen Cham.

Schäffers direkter Freistoß (87.) und Gündlings Kopfball (89.) waren in der Schlussphase zwar Belege dafür, dass sich die Blauen weiterhin um das Anschlusstor bemühten, mehr brachten sie nach dem zweiten Gegentor aber nicht zustande. "Es kann nicht jede Woche so wie gegen Ammerthal sein", bezog sich Funsch später auf das vorherige Spiel, als seine Mannschaft alles, was sie anpackte, in Gold, sprich Tore, verwandelt hatte.

Chams Trainer Faruk Maloku war daher zufrieden mit dem Auftreten seiner Mannschaft: "In Würzburg zu bestehen, ist alles andere als einfach. Deswegen bin ich auch sehr glücklich und muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment aussprechen. Sie hat es sehr diszipliniert gespielt." Es sei "kein unverdienter Sieg", den er aber auch "nicht überbewerten" wolle, da sich zwei Mannschaften auf Augenhöhe begegnet seien.

Cham ist physisch präsenter als der FV und mit den Chancen effizienter

"Cham hat über das gesamte Spiel die Zweikämpfe dominiert und war physisch präsenter", sprach Harald Funsch einen der beiden Punkte an, den der Gegner trotz ähnlicher Lage im Kampf um den Klassenerhalt seiner Mannschaft voraus hatte. Der zweite: Der ASV war mit seinen wenigen Chancen effizienter. "Wir waren in allen Mannschaftsteilen nicht fehlerfrei. Das war nichts, da brauchen wir nicht drumherum reden."

Da mit Kornburg (4:3 in Geesdorf), Don Bosco Bamberg (1:0 gegen Großbardorf), Hof (0:0 gegen Feucht) und Regensburg II (3:2 gegen Eltersdorf) vier vor diesem Spieltag hinter dem FV platzierte Teams punkten, verringerte sich der Abstand auf den wohl ersten Relegationsplatz – der Nord-14. liegt mit einem Quotienten (Punkte geteilt durch Spiele) von 1,08 knapp vor dem Süd-14. mit 1,07 – auf nur noch fünf Punkte. 

Diesen zu halten, dürfte angesichts der nächsten drei Gegner eine schwierige Aufgabe sein. Der FV muss zum Vierten SV Donaustauf (Samstag, 15. April), zum Dritten FC Eintracht Bamberg (Dienstag, 18. April) und erwartet zu Hause den mit der DJK Gebenbach punktgleichen Ersten SC Eltersdorf (Samstag, 22. April).

Die Statistik des Spiels

Fußball, Bayernliga Nord Männer
FV 04 Würzburg - ASV Cham 0:2 (0:1)
Würzburg: Koob – Hänschke, Imgrund, Drösler (69. Ceraj), L. Wagner, Reinhart (76. Gobbo) – Michel, Hock (46. Illig), Schäffer – Wild (46. Herbert), Gündling.
Cham: Peutler – Faltermaier, Seebauer, Plänitz, Voigt – Lamecker, Zempelin – Medineli (90.+2 Haimerl), Reisinger, Hofbauer (84. Hrudka) – Kalteis (90. Ostermayr).
Schiedsrichter: M. Steigerwald (Karlburg)
Zuschauende: 237.
Tore: 0:1 Valentin Seebauer (36.), 0:2 Michael Lamecker (70.).
(jst)
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