
In der Wasserball-Bundesliga kommt es an diesem Samstag, 17. Februar, im Wolfgang-Adami-Bad zur erneuten Begegnung zwischen dem SV Würzburg 05 und SVV Plauen. Beide Mannschaften standen sich Ende Oktober zum Hinspiel gegenüber. Die Würzburger verloren damals mit 8:13 – und legten nach der Partie sofort Protest gegen deren Wertung ein.
Weil die Würzburger auf ihrer Fahrt ins Vogtland wegen einer Vollsperrung drei Stunden lang auf der Autobahn gestanden und somit nicht rechtzeitig am Plauener Stadtbad angekommen waren, mussten sie dort innerhalb weniger Minuten ohne Vorbereitung ins Wasser gehen, um die inzwischen vom Schiedsrichter angepfiffene Partie nicht wegen Nichtantrittes zu verlieren. Das Spiel ohne Rücksicht auf die von ihnen sowohl Verband als auch Gegner mitgeteilte Verspätung anzupfeifen, sei "eine grobe Unsportlichkeit", fanden die Würzburger und protestierten.
Abteilungsleiter kündigt weitere Stellungnahme an
Mehr als drei Monaten nach der Ansetzung und somit einige Tage vor dem Rückspiel hat der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) den Würzburger Protest nun aber abgelehnt. Der Rundenleiter beruft sich auf Paragraf 312 Absatz 1 der Wettkampfbestimmungen der DSV-Fachsparte Wasserball, wonach bis spätestens 15 Minuten nach Spielbeginn sieben Spieler angetreten seien müssen.
Warum der Schiedsrichter die Partie wie geplant anpfiff, obwohl sich die Würzburger aufgrund einer von ihnen nicht zu vertretenden Ursache – ein schwerer Unfall auf der Autobahn, infolgedessen diese von der Polizei gesperrt wurde – verspäteten und alle Beteiligten informierten, bleibt offen. Die Nullfünfer waren ja nicht einmal in der Schwimmhalle, als der Anpfiff erfolgte.
"Kann die nicht angetretene Mannschaft nachweisen, dass sie alle den Umständen nach gebotene Sorgfalt aufgewendet hat, um rechtzeitig anzutreten, gilt dies nicht als Nichtantreten im Sinne von Abs. 1; eine Neuansetzung des Spiels ist zwischen den beteiligten Vereinen zu vereinbaren", heißt es in Absatz 2 desselben Paragrafen.
"Aus unserer Sicht haben wir das deutlich gemacht, das wurde aber komplett ignoriert", kritisiert Würzburgs Wasserball-Abteilungsleiter Matthias Försch und kündigt an, nochmals Stellung zur Ablehnung zu beziehen: "Das werden wir sicherlich noch einmal in unserer Antwort an den zuständigen DSV-Abteilungsleiter thematisieren."
Vorletztes Heimspiel der Vorrunde für den SV 05
Sportlich ist die Partie zwischen Würzburg und Plauen das Duell des Vierten gegen den Zweiten in Gruppe B. Die Würzburger rangieren mit drei Siegen und ebenso vielen Niederlagen auf dem vierten Platz. Plauen steht mit sechs gewonnenen nach sieben absolvierten Partien auf Rang zwei. In der vergangenen Saison lieferten sich beide Konkurrenten in der ersten Runde der Play-downs über drei Spiele einen harten Kampf ums Weiterkommen. Die Würzburger setzten sich im dritten Spiel durch zwei spätere Tore mit 8:7 durch, was für sie den Klassenerhalt bedeutete.
Für die Nullfünfer ist es zudem das vorletzte Heimspiel der Vorrunde. Es folgen sechs Auswärtsspiele sowie das auf Sonntag, 7. April, verlegte Heimspiel gegen den SSV Esslingen. Die Würzburger hatten im Dezember einem Gesuch des Gegners, der wegen zahlreicher krankheitsbedingt fehlender Spieler nicht antreten konnte, zugestimmt, die Partie zu verschieben.
Mit dem bisherigen Rundenverlauf sind sie beim SV 05 zufrieden. In diesem Jahr besiegten sie den Düsseldorfer SC (16:7) überraschend deutlich und unterlagen dem Tabellenführer Duisburger SV (8:10) nur knapp. "Wir haben gezeigt, dass wir gegen jeden Gegner in der Liga mithalten können und jeden schlagen können", stellt Würzburgs Trainer George Mihalache eine positive Entwicklung seiner Mannschaft fest. An diesem Samstag hofft er auf zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer im Adami-Bad: "Die Stimmung kann die Mannschaft entscheidend pushen."