
Bei der Ironman EM in Frankfurt machte die extreme Hitze den Teilnehmern zu schaffen. Auch Gunther Dihsmaier (75) aus Veitshöchheim, ältester Starter und bereits mehrmaliger Sieger in seiner Altersklasse zeigt sich unzufrieden. Wie so viele scheiterte der Routinier diesmal am Zeitlimit, obwohl er nur knapp eine halbe Stunde über den maximal erlaubten 15 Stunden lag. Vor allem die Temperaturen von bis zu 40 Grad machten den Athleten zu schaffen - der vorher festgesetzte Zielschluss um 22 Uhr war dennoch nicht nach hinten verschoben worden. Etlichen Läufern wurde nur wenige Kilometer vor dem Ziel erklärt, dass sie das Rennen zwar beenden, aber nicht in die Wertung kommen könnten.

,,Nicht einmal in Hawaii" sei es laut Dihsmaier so hart gewesen, der bereits neunmal am wohl härtesten Triathlon der Welt teilgenommen hat. Deutlich mehr Teilnehmer als sonst brachen auf der Strecke zusammen oder waren total erschöpft. Die extrem hohen Temperaturen forderten sogar prominente Opfer, denn auch die in Führung liegende US-Amerikanerin Sara True war nur 1000 Meter vor dem Ziel zusammengebrochen und musste medizinisch betreut werden. Mit der Hitze kämpften allerdings alle Teilnehmer und mussten überdies bangen, im Zeitrahmen zu bleiben.
Sportveranstaltungen bei solch extremen Temperaturen sind generell problematisch. Verschieben lassen sie sich nicht, also muss bei sehr hohen Temperaturen gestartet werden. Gesundheitliche Risiken für die Teilnehmer zu minimieren, sollte selbstverständlich sein. Die Wetterprognosen für Frankfurt waren den Veranstaltern hinlänglich bekannt, deshalb wurde die Laufstrecke zu Teilen in den Schatten verlegt. Außerdem waren zusätzlich zu 30 000 Litern Wasser auch zwölf Tonnen Eis zum Kühlen vorhanden. Warum dann das Zeitlimit (Cut-Off) von 15 Stunden nicht nach hinten verschoben wurde, bleibt kaum nachvollziehbar.
- Lesen Sie auch: Frodeno gewinnt Ironman-EM - Drama um Weltmeister Lange
- Lesen Sie auch: Laura Zimmermann lässt Weltmeisterin hinter sich
Triathlon Challenge in Roth
Zum Glück bleiben die Triathleten am Sonntag von Temperaturen um die 40 Grad beim Klassiker in Roth verschont. Allerdings gibt es auch in Mittelfranken schon im Voraus Schwierigkeiten mit der Hitze – aufgrund von Problemen bei Schleusen im Main-Donau Kanal ist die Wassertemperatur bereits über 25 Grad gestiegen, wie der Veranstalter auf seiner Homepage mitteilt.
Das Problem: Bereits ab 24,6 Grad verbietet die Deutsche Triathlon Union den Einsatz von Neopren Anzügen (Überhitzungsgefahr). Andererseits verbessern sie die Wasserlage, den Auftrieb der Schwimmer und bringen somit Zeit. Von einem Neopren-Verbot wären gerade schwächere Teilnehmer betroffen - auch in Roth liegt das Zeitlimit bei 15 Stunden, sofern es nicht noch geändert wird.

In Roth am Start sind die beiden Würzburg Triathlon-Veranstalter Jürgen Schweighöfer und Jan Diekow. Außerdem werden die Profi-Triathleten Carolin Lehrieder und Johannes Moldan ihr Können auf der Langdistanz unter Beweis stellen.