Handball, Zweite Bundesliga Männer
TuSEM Essen – DJK Rimpar Wölfe 29:27 (16:13)
Die Zweitliga-Handballer der DJK Rimpar Wölfe sind am Freitagabend "ihrer" Linie in diesem Jahr treu geblieben: Auf jeden der vier Siege folgte seit Anfang Februar stets eine Niederlage. Nach dem Heimerfolg gegen Hüttenberg unterlag man vor rund 1000 Zuschauenden auf der Margarethenhöhe knapp mit 27:29 (13:16) beim TuSEM Essen.
"Wir waren über weite Strecken nicht die schlechtere Mannschaft. Deshalb ist es ärgerlich, dass wir hier nichts mitgenommen haben", sagte DJK-Trainer Julian Thomann, der seiner Sieben eine große kämpferische Leistung bescheinigte: "Wie wir hier gegen einen Erstliga-Absteiger am Ende noch einmal zurückgekommen sind und die ganze Halle anfeuern musste, war schon geil." Die vielen Fehler der Rimparer in der Ruhrmetropole waren ihm freilich nicht entgangen.
Duell zweier durch zahlreiche Ausfälle gebeutelter Teams
Es war ein Duell zweier personell arg gebeutelter Teams. Während der Altmeister nach einem Corona-Ausbruch vor Wochenfrist nur neun Feldspieler, darunter drei gelernte Rückraumspieler im Kader hatte, fehlten bei Rimpar mit Kapitän Patrick Schmidt, Philipp Meyer, Felix Jaeger und Kreisläufer Alexander Merk vier Akteure. Schmidts Pendant auf der Spielmacherposition, Yonatan Dayan, konnte zwar dabei sein, wirkte nach der Länderspielpause und einer allergischen Reaktion unter der Woche aber nicht so spritzig wie sonst. Jonas Link begann zunächst auf der Mitte-Position.
Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase gerieten die Wölfe Mitte der ersten Halbzeit mit drei Treffern in Rückstand. Dieser wuchs schnell auf fünf Tore an, sodass Thomann seine erste Auszeit nahm. Verkürzen konnten die Unterfranken danach zunächst nicht. So stand es 9:15 gegen sie nach 25 Minuten. Ein von der Siebenmeterlinie wieder einmal traumhaft sicherer Dominik Schömig hielt die Gäste im Spiel – und war auch an der kleinen 4:1-Aufholjagd bis zur Pause beteiligt.
Rimparer Wölfe wollen mit dem Kopf durch die Wand
Nach dem Seitenwechsel brachte Thomann Marino Mallwitz für Andreas Wieser zwischen den Pfosten. Doch vorne leisteten sich die Rimparer binnen weniger Sekunden in Überzahl zwei einfache Ballverluste, die die Essener zu zwei Tempogegenstößen nutzten. Die Wölfe wollten nun mit dem Kopf durch die Wand und produzierten weitere Abspielfehler.
Über fünf Minuten gelang Rimpar kein Treffer, Thomann holte seine Mannen daher erneut zusammen (36.). Link erlöste die Grün-Weißen schließlich, Rimpar verkürzte kurz darauf auf vier Treffer (17:21, 39.). Doch der agile Essener Justin Müller verwandelte einen "Kempa" zum 24:19, in dessen Zuge sich Julian Sauer eine Zeitstrafe einhandelte (46.). Das Angriffsspiel der Gastgeber wirkte allerdings ebenfalls sehr zerfahren, sodass die Rimparer noch einmal Oberwasser bekamen.
Dayan hatte nun auch Betriebstemperatur, warf vorne das 24:27 und nahm hinten die vordere Position in der 5:1-Formation ein. Nach dem folgenden Ballgewinn markierte Sauer das 25:27. TuSEM-Coach Jamal Naji reagierte mit einer Auszeit. Seine Farben schienen nun um ihren Vorsprung bangen zu müssen – und verloren auch den nächsten Ball.
Thomann hält den Vorsprung auf die Abstiegsräume für trügerisch
Doch diesmal traf Dayan das Tor nicht, dafür Link zum 26:28. Noch zwei Minuten auf der Uhr, Mallwitz hielt einen Siebenmeter, Kovacic besorgte vom Kreis das 27:28 (59.). Bei ihrem letzten Angriff hatten die Essener Glück, dass der gehaltene Ball von Mallwitz im Seiten- und nicht im Toraus landete. "Sonst hätten wir noch mal eine gute Chance für den Ausgleich gehabt", so Thomann.
In einem Kurz-Interview im Hallenheft hatte der 30-Jährige zuvor erklärt: "Durch die unterschiedliche Anzahl an Spielen und die Unwägbarkeiten bei allen Teams halte ich unser Polster zu den Abstiegsrängen für absolut trügerisch." Die jüngeren Ergebnisse geben ihm durchaus recht: Mit Ferndorf und Dormagen gewannen in dieser Woche zwei Mannschaften aus dem Tabellenkeller.
Am kommenden Mittwoch, 30. März, kommt um 19.30 Uhr der Vorletzte EHV Aue nach Würzburg.