
Auch im letzten Spiel vor der Winterpause in der Fußball-Bayernliga Nord ist es dem Würzburger FV 04 nicht gelungen, seine Sieglos-Serie, die nun seit sieben Partien anhält, zu beenden. Beim TSV Neudrossenfeld verloren die Nullvierer mit 1:3 (1:2). Die Begegnung fand am Freitagabend auf dem dortigen Kunstrasenplatz unter Flutlicht statt.
Mit einer erzwungenen Änderung zum vorherigen Heimspiel gegen den ATSV Erlangen (0:1) trat der WFV dort an. Für Simon Schäffer, der zuletzt eine sehr umstrittene Rote Karte gesehen hatte, kam Tim Herbert in die Anfangsformation und fügte sich im rechten offensiven Mittelfeld ein, während Marcel Fischer auf die Doppel-Sechs rückte.
Krautschneiders zehntes Saisontor bringt die Führung
Torhüter André Koob bewahrte den FV vor einem Rückstand, als er einen Schuss aus kurzer Distanz von Anton Makarenko parierte, der nach einem Querpass von Fardin Rabet schneller als der ihm zugeteilte Gegenspieler reagiert hatte (20.). Ansonsten passierte in einer nach Anteilen und Chancen ausgeglichenen Partie auf beiden Seiten nur wenig. "Es war bis dorthin nichts Außergewöhnliches", stellte auch FV-Trainer Philipp Eckart fest.
Nach einem Ballgewinn durch Hendrik Hansen am eigenen Strafraum schaltete der WFV mit Tim Herbert auf der rechten Seite schnell um. Er legte den Ball am gegnerischen Sechzehner für Steffen Krautschneider auf. Der 32-Jährige drehte sich um die eigene Achse und erzielte mit einem platzierten Schuss ins untere rechte Eck das 1:0 (39.). Gleich danach bot sich für Fabio Hock die Chance, den Vorsprung zu erhöhen (40.). "In unserer Situation geht so ein Ball halt nicht ins Tor, sondern knapp daneben", haderte Eckart.
Noch vor der Halbzeitpause folgte aber der doppelte Rückschlag. "Mit zwei eigenen Fehlern haben wir uns selbst auf die Verliererstraße gebracht", kommentierte Eckart die Entstehung der beiden Gegentore innerhalb von nur zwei Minuten. "Momentan sind wir auch nicht in der Lage, nach einem Rückschlag noch einmal zurückzukommen."
Zwei Gegentore in nur zwei Minuten vor der Halbzeit
Beim 1:1 erlief Torschütze Bas Peeters einen Pass in die Tiefe, wobei sein Gegenspieler im Laufduell strauchelte und Peeters so den Raum bekam, den Ball anzunehmen. Aber keiner störte ihn, als er durch den Strafraum dribbelte und aus 14 Metern ins untere linke Eck traf (43.). Beim folgenden lang nach vorne geschlagenen Ball nutzte Peeters ein Missverständnis zwischen Torhüter und Verteidiger aus und schoss zum 2:1 ins leere Tor (45.).
Gut zehn Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit erhöhte Neudrossenfeld nach einem Freistoß vorentscheidend auf 3:1. Lukas Beszczynski trat die Standardsituation von rechts in die Mitte, der Ball rutschte durch bis an den hinteren Pfosten, wo ihn der dort frei stehende Fardin Rabet aus kurzer Entfernung ins Tor schob (79.).
Die Gäste, denen es auch nach dem Seitenwechsel nicht gelang, den Gegner unter Druck zu setzen, versuchten am Ende noch einmal alles, um durch ein Anschlusstor ins Spiel zurückzukommen, und tauschten beide Innenverteidiger zugunsten weiterer Stürmer aus, doch bekamen sie keine Aktion mehr in Richtung gegnerisches Tor.
Philipp Eckart: "Sind für unsere Situation auch selbst verantwortlich"
Die Niederlage "fühlt sich schlecht an", sagte Eckart. "Wir sind für unsere Situation auch selbst verantwortlich, denn Spiele, die wir hätten gewinnen müssen, haben wir nicht gewonnen. Jetzt erwartet uns in der restlichen Rückrunde ein strammes Programm." Elf Partien stehen noch aus, darunter die Duelle gegen die ersten Vier der Liga.
Während am nächsten Samstag, 7. Dezember, in der Fußball-Bayernliga Nord noch Nachholspiele angesetzt sind, hat für den WFV die Winterpause begonnen. Darüber sei er "sehr froh", gestand Eckart, jeder könne nun "den Kopf frei kriegen". Nach 23 Spieltagen und einer davor sehr kurzen Pause wegen der Relegation, sei das dringend nötig. Die spielfreie Zeit endet am Samstag, 8. März 2025, mit dem Heimspiel gegen die SpVgg Bayern Hof.
Fußball: Bayernliga Nord, Männer
TSV Neudrossenfeld – Würzburger FV 3:1 (2:1)
Würzburg: Koob – Vierneisel (67. L. Wagner), L. Breunig (79. Wild), Hansen (83. Haas), Gobbo – Lotzen, Fischer – Herbert (62. Schebak), Istrefi, Krautschneider – Hock. Schiedsrichter: Marlon Weid (Burgfarrnbach). Zuschauende: 170. Tore: 0:1 Steffen Krautschneider (39.), 1:1, 2:1 Bas Peeters (43., 45.), 3:1 Fardin Rabet (79.).