
Thomas Haas war sichtbar gut gelaunt. "Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich zeigen konnte, was ich drauf habe", sagte er nach dem 2:0 der Würzburger Kickers gegen den FC Bayern München II. Seine präzise Flanke war es, die Angreifer Saliou Sané sein erstes Tor in dieser Regionalliga-Saison ermöglichte. Da waren gerade elf Minuten nach seiner Einwechslung (58.) vergangen.
Dass Haas nun auch im dritten Regionalliga-Spiel dieser Saison erst einmal auf der Bank Platz nahm, mag durchaus überraschen. Aber derzeit scheint sich Fabrice Montcheu nach guten Leistungen in der vergangenen Rückrunde und einer starken Vorbereitung hinten rechts festgespielt zu haben. Sein guter Auftritt gegen die Bayern gibt eigentlich auch keinen Anlass etwas zu verändern. "Er hat gezeigt, dass er die Seite zukriegt und gut mit Benjika Caciel harmoniert", lobt Trainer Marco Wildersinn Montcheu und betont mit Blick auf Haas: "Er ist gut. Aber wir haben mehr als elf gute Spieler. Wir brauchen Konkurrenzkampf auf allen Positionen."
Haas indes scheint der Kampf um den Stammplatz besonders zu motivieren. Nach seinem auffällig engagierten Teilzeit-Auftritt am Samstag sagte er: "Ich will immer spielen, das ist mein Anspruch. Ich will mich für die Startelf präsentieren." Eine Reaktion, die sich sein Trainer so erhofft hat: "Wichtig ist, dass die Spieler diese Situation richtig einordnen und den Frust, den sie möglicherweise einmal haben, in positive Energie umwandeln."
Schließlich ist Haas, der beim 4:0-Pokalsieg über Bezirksligist SV Hahnbach bereits selbst ein Tor erzielt hatte, trotz des derzeit eher schmalen Kaders nicht der einzige Härtefall im Kickers-Team. Am Samstag musste Neuzugang Fabian Wessig seinen Platz im Mittelfeld für den genesenen Ivan Franjic räumen. "Sicherlich nicht wegen seiner Leistungen in den ersten Spielen", wie Wildersinn betont.