Nicht ganz sorgenfrei verlief die vergangene Saison bei der TG Höchberg. Erst am vorletzten Spieltag war der Klassenerhalt perfekt. Ein Landesliga-Abstieg wäre für den Verein ein erheblicher Einschnitt gewesen: Schließlich spielt die Turngemeinde mit nur einem einzigen Jahr Unterbrechung bereits seit mehr als 30 Jahren in dieser Liga.
Die Vorbereitung
Nur rund dreieinhalb Wochen lagen zwischen dem letzten Saisonspiel und dem Vorbereitungsstart. Zeit, die Füße hochzulegen, blieb also kaum. So mancher Spieler schleppt noch eine Verletzung aus der Vorsaison mit sich herum und muss im Training kürzertreten. Besonders schwer erwischte es Neuzugang Felix Meierhöfer, der sich kurz vor Saisonende bei seinem alten Verein das Kreuzband riss. Dennoch ist Höchbergs Trainer Dirk Pschiebl mit dem Leistungsstand seiner Truppe einverstanden. Auch die Testspiele bezeugten eine gute Frühform.
Die Mannschaft
"Wir sind einen großen Schritt weiter als vor der letzten Saison", sagt Pschiebl und meint, dass Abläufe bekannt sind und Automatismen greifen. Deshalb sei es ihm wichtig gewesen, dass die sechs Neuzugänge bei der Taktik "schnell verstehen, was wir wollen." Bei der Integration der Neuen auch von Bedeutung: "Was uns zum Ende der letzten Saison stark gemacht hat, war das Gemeinschaftsgefühl. Da haben die Jungs gesehen, dass es nur im Kollektiv funktioniert." Das soll auch in dieser Saison wieder zum Höchberger Faustpfand werden. Keinen Beitrag mehr dazu leisten kann indes Tom Bretorius: Der Stammspieler wechselte zum Bayernligisten TSV Abtswind: "Sowohl auf dem Platz als auch als Typ wird er schwer zu ersetzen sein." Der Wechsel sei fair abgelaufen, so dass Pschiebl seinem letztjährigen Leistungsträger dort alles Gute wünscht.
Der Königstransfer
Pschiebl tut sich schwer damit, einen Spieler herauszuheben. Zumindest gute Voraussetzungen bringt Nils Grießenauer mit. Zwar spielte er zuletzt nur in der Kreisklasse für die Würzburger Kickers II, verfügt aber über eine exzellente fußballerische Ausbildung. Bis zur U 15 kickte Grießenauer im Leistungszentrum des Zweitligisten SV Sandhausen, ehe er den Spaß am Fußball verlor und eine mehrjährige Pause einlegte. "Wenn er die Freude wiederfindet, kann er uns sehr weiterhelfen", glaubt Pschiebl. Wichtig sei auch, dass Stützen der Mannschaft wie Louis Maienschein, Tim Eisenberger oder Friedrich Philipp-Messerschmidt geblieben seien. "Das ist unser eigentlicher Königstransfer", unterstreicht Pschiebl deren Bedeutung.
Die Konkurrenz
Der 43-Jährige erwartet eine extrem ausgeglichene Liga, in der zwei bis drei Mannschaften den Ton angeben könnten. Am lautesten trommeln dürften nach Pschiebls Schätzung Alemannia Haibach, die FT Schweinfurt und der FC Coburg. Ansonsten müssten "sieben oder acht Mannschaften" den Blick erst mal nach unten richten, sagt der Höchberger Trainer einen engen Abstiegskampf voraus.
Die Erwartung
Nicht zu diesem Kreis zu gehören, ist seine große Hoffnung. "Schnellstmöglich nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben", lautet deshalb die Vorgabe am Waldsportplatz. "Es wird eine Vollgas-Saison für uns werden, in der wir gerade die jungen Spieler weiterbringen möchten", kündigt Pschiebl an. Auch die Erfahrungen der Vorsaison würden dabei helfen. "Wir sind keine Truppe, die sich hinten reinstellt, sondern wir wollen aktiv sein und das eine oder andere Highlight setzen."