TG Höchberg – FC Fuchsstadt
(Samstag, 14 Uhr, Hans-Stumpf-Sportanlage)
Großspurig kommt Tom Bretorius nicht daher. Dabei ist es nicht selbstverständlich, dass ein Spieler seines Formats bei der TG Höchberg in der Fußball-Landesliga heimisch geworden ist. Bereits in seiner ersten Saison bei den Herren hat sich der 19-jährige Außenspieler einen Stammplatz erarbeitet – und lässt die Kracken nun sogar darauf hoffen, ihnen noch einige Jahre erhalten zu bleiben.
Dabei war Bretorius in der Jugend nicht weit vom Profi-Fußball entfernt. Nach seinen ersten Jahren in seiner Heimat in Waldaschaff spielte er ab der U 12 für die benachbarte Viktoria in Aschaffenburg. Dort schaffte er es in den bayerischen Förderkader und wurde in der U 15 schließlich vom TSV 1860 München gescoutet. „Ich hatte auch ein Angebot von der TSG Hoffenheim, aber die Münchner haben mich überzeugt und mir das Gefühl gegeben, mich wirklich haben zu wollen“, erinnert sich Bretorius. Es folgten „drei richtig gute Jahre im Internat“ fern der Heimat, wobei er in der U 17 mit den 60ern in der höchst möglichen Spielklasse antrat.
Doch als es mit den Herren bergab ging, litt auch die Nachwuchsabteilung. „Außerdem hatte ich das Gefühl, dass meine Leistung stagnierte. Ich dachte, vielleicht schaffe ich woanders eher den Sprung zu den Profis“, blickt der 1,79 Meter große Bretorius zurück. So bereitete er sich auch auf Alternativen neben dem Leistungssport vor, informierte sich über Studienangebote und bekam schließlich das Angebot, für die U 19 des FC Würzburg Kickers zu spielen. An der hiesigen Hochschule studiert er seitdem Bauingenieurwesen. „Wir hatten eine richtig gute Saison und ich war mit meiner Rückrunde sehr zufrieden“, sagt Bretorius, der nun bei seinem Vater in Würzburg wohnt. Mögliche Wechseloptionen schloss er aber aus und versuchte eher, sich in Würzburg durchzusetzen.
Umso größer war dann der Schock, als die U 23 der Kickers kurz vor dem Vorbereitungsbeginn zur nächsten Bayernliga-Saison im vergangenen Sommer überraschend abgemeldet wurde. „Wir konnten es gar nicht glauben und wussten zunächst nicht, ob sich jemand einen Spaß erlaubte“, erläutert Bretorius. „Alle Verträge waren schon unterschrieben, die Vorbereitung geplant.“ Seinem damaligen Trainer Claudiu Bozesan ist er dankbar dafür, dass er kurzfristig den Kontakt mit Thomas Kaiser, Trainer der TG Höchberg, herstellte.
Gewünscht hat Kaiser den betroffenen Spielern die Auflösung der U 23 sicher nicht, „aber Tom ist ein Glücksgriff für uns. Er ist technisch gut, schnell und zweikampfstark. Er kann uns trotz seines Alters schon kurzfristig weiterhelfen“, so Kaiser. Tatsächlich fühlt sich Bretorius in der Marktgemeinde nun wohl und sagt: „Ich werde nicht ausschließen, noch einmal höherklassig zu spielen, aber dafür muss dann alles passen.“ Vielleicht geht es mittelfristig ja auch mit den Höchbergern um den Aufstieg. „Ich hatte mich im Sommer mit vielen Vereinen in der Landesliga beschäftigt, aber die Höchberger hatten für mich die höchste Qualität“, so der 19-Jährige. „Wir haben einfach zu oft unentschieden gespielt und viel zu viele Punkte liegen gelassen. Ich bin aber davon überzeugt, dass wir die Qualität haben, in dieser Liga jeden zu schlagen.“
Ein Heimsieg gegen Fuchsstadt am kommenden Samstag sollte daher allemal möglich sein. „Unser Trainer stellt uns im Training gezielt auf den kommenden Gegner ein. Gegen Fuchsstadt legt er großen Wert auf eine intensive Zweikampfführung“, so Bretorius. Tatsächlich sieht er bei der Robustheit einen der wesentlichen Unterschiede. „In der Jugend haben Technik und Taktik eine größere Rolle gespielt. Jetzt bestimmen die Zweikämpfe das Spiel.“ Inwiefern die junge Höchberger Mannschaft mittelfristig ihr Potential auf den Rasen bringen wird, muss man abwarten. Tom Bretorius wird dabei aber sicherlich eine wichtige Rolle spielen – als Jüngster im Team.
(Samstag, 14 Uhr)
ASV Rimpar – TSV Kleinrinderfeld
(Sonntag, 14 Uhr)