
Am zweiten Spieltag der Fußball-Bezirksliga West haben sich der SSV Kitzingen und die TG Höchberg mit 3:3 (1:1) getrennt. Beide Teams müssen somit weiter auf ihren ersten Sieg warten. "Die Zuschauerinnen und Zuschauer sind voll auf ihre Kosten gekommen, bei mir sind es ein paar graue Haare mehr geworden", sagte SSV-Trainer Thomas Beer.
Zum zweiten Mal bereits kamen die Höchberger in dieser Saison nach einem Rückstand zurück. Sechs Neue bot der ebenso neue Trainer Christian Graf in der Startformation der Gäste auf. Zudem hatte die Turngemeinde fünf Spieler auf der mit zehn Akteuren besetzten Ersatzbank, die in der vergangenen Saison mehr als 25 Landesliga-Spiele bestritten hatten.
Kitzingen muss in der ersten Halbzeit den Torhüter wechseln
Für die Höchberger zahlte es sich kurz vor der Halbzeit aus, dass sie in der ersten Hälfte die aktivere Mannschaft mit mehr Ballbesitz gewesen waren. Alex Beiers Schuss nach Maximilian Heiders Ecke wurde ins untere rechte Eck abgefälscht, dass Michael Bauer im SSV-Tor sich vergeblich nach dem Ball streckte (42.).
Bauer, als Zuschauer zum Kirchweih-Spiel gekommen und für die Siedler als Torhüter der zweiten Mannschaft aktiv, musste die 350 Meter heimjoggen und seine Sporttasche holen, nachdem sich Philipp Seufert an der Schulter verletzt hatte, als er Höchbergs ersten Vorstoß von Osakpolor Iyore abwehrte (13.).
Mit einem direkt verwandelten Freistoß egalisierte Mario Paul den Rückstand der Heimelf in der aufgrund von Verletzung und Auswechslung langen Nachspielzeit der ersten Halbzeit (45.+9). "Das war ein überragend gutes Tor", zollte auch TGH-Trainer Graf dem Schützen Respekt.
Krämers Kunstschuss aus 25 Metern begeistert das Publikum
Ob es dieses späte Gegentor oder das forsche Auftreten der Siedler unmittelbar nach dem Seitenwechsel war, das die Höchberger zu Beginn der zweiten Hälfte wie belämmert dastehen ließ? Nach einer Ecke von Bastian Krämer konnte der frei stehende Ben Hofrichter den Ball aus vier Metern ins Tor schieben (50.). "Diese Ecke haben wir schwach verteidigt, da waren wir kopflos", monierte Graf.
Für einen weiteren Gala-Moment dieses Kirchweih-Heimspiels sorgte Bastian Krämer auf Seiten der Siedler, als er mit seinem Schuss aus 25 Metern links oben in den Torwinkel traf (53.). Doch Höchberg fing sich und antwortete in einer – im Gegensatz zur ersten – nun flotten zweiten Halbzeit, als Osakpolor Iyore das Anschlusstor erzielte (58.).
Für die Siedler hätte Hofrichter nach Paul Kerns Freistoß per Flugkopfball den Vorsprung erneut erhöhen können, doch knallte der Ball an den Pfosten (65.). Auf der Gegentore nutzte Iyore den ihm gebotenen Platz und glich aus (66.).
Beide Trainer sind mit diesem Unentschieden nicht zufrieden
"Unsere jungen Spieler müssen aus solchen Szenen lernen. Dass Iyore ein starker Fußballer in Eins- gegen-eins-Szenen ist, hat er gezeigt. Wir wussten das und müssen diese auch verteidigen", sprach Thomas Beer die zwei Gegentore an.
Als die Siedler in der Schlussphase wegen einer Zehn-Minute-Strafe in Unterzahl waren, verteidigten sie leidenschaftlich, warfen sich in jeden Schuss, der von Höchberg aufs Tor kam. "Am Ende waren wir vielleicht ein bisschen näher an einem vierten Tor dran, wobei wir auch immer hinten anfällig waren. Auch wenn wir ein 1:3 aufgeholt haben, bin ich unzufrieden. Es gibt noch viel zu tun", fasste Graf zusammen.
"Wir haben zumindest den ersten Punkt auf unserer Seite, obwohl wir wissen, dass uns gerade in dieser starken Bezirksliga auch ein Sieg gut getan hätte", fand Beer. Für die Siedler geht es in der Liga am nächsten Samstag, 12. August, zum SV Birkenfeld (16 Uhr), die TG Höchberg erwartet gleichzeitig die DJK Hain.