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Fußball: Kreisliga
Spielabbruch nach Tumulten: Die SG Sommerhausen-Winterhausen wehrt sich gegen Rassismus-Vorwürfe
Die TSG Sommerhausen und der FC Winterhausen sehen sich durch Anschuldigungen nach dem Spielabbruch in der Fußball-Kreisliga vorverurteilt – und schildern nun ihre Sicht.
Auch nach einem Platzverweis schlugen die Emotionen auf dem Winterhäuser Sportplatz hoch. Die Kreisliga-Partie zwischen der SG Sommerhausen/Winterhausen und dem SV Heidingsfeld wurde durch den Schiedsrichter abgebrochen (Symbolbild).
Foto: opokupix, Imago | Auch nach einem Platzverweis schlugen die Emotionen auf dem Winterhäuser Sportplatz hoch. Die Kreisliga-Partie zwischen der SG Sommerhausen/Winterhausen und dem SV Heidingsfeld wurde durch den Schiedsrichter ...
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 09.02.2024 18:59 Uhr

Nach dem Spielabbruch der Kreisliga-Partie zwischen der SG Sommerhausen/Winterhausen und dem SV Heidingsfeld am vergangenen Sonntag und den damit einhergegangenen Rassismusvorwürfen, wehren sich die Verantwortlichen der beiden SG-Stammvereine, TSG Sommerhausen und FC Winterhausen, dagegen, "an den Pranger gestellt" zu werden.

Die Vorkommnisse seien für sie nur "einseitig dargestellt" worden. So hatte etwa der gegnerische Trainer dieser Redaktion berichtet, dass einer seiner Spieler von einem Zuschauer angeblich "rassistisch beleidigt" worden sei.

"Was passiert ist, schockiert uns zutiefst", schreibt SG-Sportleiter und TSG-Abteilungsleiter Dominik Lehrmann in einer Stellungnahme.

"Die Aussage und das Verhalten der Heidingsfelder Spieler haben bei allen Beteiligten Bestürzung ausgelöst." Im Gespräch sagt Lehrmann, dass beide Vereine im Austausch stünden.

Keine Provokationen und Beleidigungen von Spielern und Verantwortlichen

In der Stellungnahme heißt es weiter: "Festhalten möchten wir, dass es auf dem Platz zu keiner Zeit Provokationen oder rassistische Beleidigungen von Seiten der Spieler oder Verantwortlichen der SG Sommerhausen/Winterhausen gab." Ein solches Verhalten stehe „der Philosophie der Stammvereine entgegen" und werde "bei eigenen Spielern als auch Dritten entsprechend konsequent verfolgt".

"Fremdenfeindlichkeit und jegliche Art von menschenverachtenden Äußerungen haben nirgendwo Platz", positionieren sich die Verantwortlichen von TSG und FC klar. "Allerdings", beklagen sie, "wird die Diskussion durch den Rassismusvorwurf geprägt und ein eklatantes Fehlverhalten der SG Sommerhausen/Winterhausen suggeriert." Gegenüber den SVH-Vertretern hätten sie deshalb klargestellt, "dass wir die im Raum stehenden Aussagen nicht tolerieren".

Die SG-Verantwortlichen stellen die Geschehnisse aus ihrer Sicht dar: Bereits beim Ausgleichstor (60. Minute) sei es "zu wüstesten Beschimpfungen durch Heidingsfelder Spieler in Richtung Fans" gekommen. Auf Nachfrage, was der Grund dafür gewesen sei, erklärt Lehrmann, dass er dies "nicht zweifelsfrei zuordnen" könne.

In der letzten Viertelstunde überschlagen sich die Ereignisse in Winterhausen

Nach einer Gelb-Roten Karte (75.) gegen einen Heidingsfelder habe dieser "in seiner Wut über die Entscheidung mit voller Wucht eine leere Glasflasche am Spielfeldrand" getreten. Dieser Tritt wird von mehreren Personen bestätigt.

Als die SG spät (89.) in Führung ging, "entzündete sich die Frustration bei den Gästen aus Heidingsfeld vollends", heißt es von Seiten der SG. Ein Spieler der Heimelf sei in Nähe der Mittelkreises "in widerwärtigster Weise" beleidigt und bedroht worden. Zugleich sei es an der Seitenlinie "zu Handgreiflichkeiten zwischen Heidingsfelder Spielern und einem Zuschauer“ gekommen. "Daraus resultierte der bekannte Spielabbruch", stellen die Verfasser fest.

Dabei soll sinngemäß der Satz "Wird Zeit, dass du bald weg bist" in Richtung eines SVH-Spielers gefallen sein. Auch das bestätigen voneinander unabhängige Quellen dieser Redaktion. "Selbst eine solche Aussage kann aber nicht die Aktionen der Heidingsfelder Spieler rechtfertigen", schreiben die SG-Verantwortlichen.

Warum das für Auf- und Abstieg an sich nicht mehr bedeutende Kreisliga-Spiel zwischen dem Achten und Fünften auf dem Winterhäuser Sportplatz, wo auch Kinder und Jugendliche die Krawalle miterleben mussten, derart eskaliert ist und wer welchen Anteil daran hatte, ermittelt nun das Kreissportgericht.

 
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