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Fußball
Fußball-Verband leitet wegen des Spielabbruchs in Winterhausen ein Verfahren ein: Wie es nun weitergeht
Die Kreisliga-Partie in Winterhausen gegen Heidingsfeld wurde aufgrund von Tumulten in der letzten Minute abgebrochen. Der Verband ermittelt nun, was dort passiert ist.
Der Schiedsrichter hat das Kreisliga-Spiel zwischen Sommerhausen/Winterhausen und Heidingsfeld wegen 'Handgreiflichkeiten an verschiedenen Stellen des Sportplatzes' abgebrochen (Symbolbild).
Foto: Hanno Bode, Imago | Der Schiedsrichter hat das Kreisliga-Spiel zwischen Sommerhausen/Winterhausen und Heidingsfeld wegen "Handgreiflichkeiten an verschiedenen Stellen des Sportplatzes" abgebrochen (Symbolbild).
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 09.02.2024 18:59 Uhr

Beleidigungen, Handgreiflichkeiten, außer Kontrolle geratene Emotionen auf dem Fußballplatz? Die Kreisliga-Partie der SG Sommerhausen/Winterhausen und des SV Heidingsfeld wurde am Sonntag durch den Schiedsrichter abgebrochen, da er wegen "Handgreiflichkeiten an verschiedenen Stellen des Sportplatzes" nicht mehr "für die Sicherheit aller Beteiligten" garantieren konnte.

Auf Nachfrage dieser Redaktion teilte die Pressestelle des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) mit, dass das zuständige Kreissportgericht bereits das Verfahren eingeleitet und die Beteiligten, beide Vereine und den Schiedsrichter, zu Stellungnahmen aufgefordert habe. In der Regel betrage die Frist dafür eine Woche.

Konsequenzen können von Freispruch bis Verbandsausschluss reichen

Je nach Schwere eines Falles werde dann festgelegt, wer dafür zuständig sei: In der Regel bleibt der Fall beim Kreissportgericht. Dies entscheidet auch über die möglichen Konsequenzen, die dafür vom Verband erlassene Rechts- und Verfahrensordnung reicht von Freispruch über Geldstrafen und Sperren bis hin zum Verbandsausschluss.

Sollte sich bei den Ermittlungen ergeben, dass Vertreter beider Vereine durch ihr Verhalten Mitschuld am Abbruch haben, können auch beide bestraft werden. Zudem ermöglicht die gültige Rechtsprechung den Vereinen, Geldstrafen, die ihnen vom Verband auferlegt werden, von dem oder den Zuschauern, die für einen Vorfall verantwortlich sind, auf zivilrechtlichem Weg einzutreiben.

"Wenn ein Rassismusvorwurf im Raum steht, sitzt der Verbandsanwalt grundsätzlich immer mit im Boot", informiert BFV-Pressesprecher Fabian Frühwirth über das allgemeine Verfahren. Für den BFV hat der Kampf gegen Fremdenhass, Rassismus und Antisemitismus eine hohe Bedeutung, welcher er in Kampagnen Ausdruck verleiht. Zudem setzt der Verband "auch klare gesellschaftspolitische Botschaften" und "fördert auf diese Weise ein gutes Miteinander über den Sport hinaus".

68 Spielabbrüche in ganz Bayern in der vergangenen Fußball-Saison

In der Saison 2021/22 gab es bei 246.900 Fußballspielen in ganz Bayern 68 Spielabbrüche "mit Vorfällen". Da fällt es natürlich auf, dass an einem Sonntag gleich zwei Partien im Fußball-Bezirk Unterfranken abgebrochen wurden: Neben der Partie in Winterhausen war auch eine A-Klassen-Partie in Roden (Lkr. Main-Spessart) betroffen. "Es gibt hierbei eine Häufung von Fällen im Frühjahr und Herbst", ordnet Frühwirth ein.

Parallel zum eingeleiteten Verfahren trete der Verband mit den Vereinen in einen Dialog. Auch das sei bereits geschehen. "Was passiert ist, wird bestmöglich rekonstruiert und gegebenenfalls auch mit Strafen sanktioniert. Aber wir wollen insbesondere auch verhindern, dass so etwas noch einmal passiert", sagt Frühwirth.

 
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