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Fußball: Bayernliga
Der Würzburger FV verliert auch sein letztes Heimspiel vor der Relegation und hat einen Verletzten mehr
Die Nullvierer verpassen die Chance, sich im letzten Heimspiel gegen Bayern Hof ein besseres Gefühl für die Relegation zu holen. Was ihr Trainer jetzt fordert.
Julian Wild (links) vom Würzburger FV im Duell mit Kaan Gezer von Bayern Hof: Der FV hat sein letztes Bayernliga-Heimspiel in dieser Saison gegen die Oberfranken verloren. Meist waren die Hofer einen Schritt schneller, agierten robuster und waren vor dem Tor erfolgreicher.
Foto: Julien Becker | Julian Wild (links) vom Würzburger FV im Duell mit Kaan Gezer von Bayern Hof: Der FV hat sein letztes Bayernliga-Heimspiel in dieser Saison gegen die Oberfranken verloren.
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 15.05.2024 02:48 Uhr

Es wäre die Gelegenheit gewesen, vor dem Beginn der Bayernliga-Relegation noch ein positives Erlebnis zu haben und sich darüber ein besseres Gefühl für die für den Klassenerhalt entscheidende Phase zu holen. Der Würzburger FV hat sie verpasst. Mit 0:4 (0:2) haben die Nullvierer sang- und klanglos ihr letztes Saisonspiel zu Hause gegen Bayern Hof verloren.

"Es war kein gutes Spiel von uns", sprach FV-Trainer Philipp Eckart nach Spielende Klartext. "Die zweite Hälfte war in Ordnung – ansonsten haben Kommunikation, Bewegung und Haltung auf dem Platz gefehlt. Ich habe den Jungs vor diesem Spiel nur wenig fußballerischen Input gegeben, sondern es ging mir diesmal vor allem darum, mit welcher Einstellung man Dinge im Leben anpacken sollte. Davon habe ich eine andere Vorstellung." Schon zuletzt war Eckart mit der beim 0:1 im Auswärtsspiel bei Fortuna Regensburg gezeigten Leistung nicht zufrieden gewesen.

FV hat kaum Anteile und fast keine Chancen gegen Hof

Die Vorstellung der Nullvierer gegen den Tabellenvierten Bayern Hof ist schnell erzählt. Das 1:0 der Gäste war folgerichtig (18.), nachdem sie schon zuvor gute Gelegenheiten ausgelassen hatten. "Vor unserem ersten Tor haben wir vier hundertprozentige Chancen vergeigt", sagte Hofs Trainer Mikheil Sajaia. Dafür dauerte es anschließend nicht lange, bis die Oberfranken das 2:0 erzielten (36.). Der FV hatte bis zur Halbzeit kaum Spielanteile, geschweige denn Chancen.

Nach der Pause wurde es etwas besser. Mit Moritz Lotzens Freistoß (51.), einem Pass von Simon Schäffer auf Julian Wild, der in aussichtsreicher Position den Abschluss verpasste (58.), und Dennie Michels zu hoch angesetztem Schuss (71.) näherten sich die Blauen in den zweiten 45 Minuten zumindest der Möglichkeit an, ein Tor erzielen zu können.

Weitere Treffer machte aber Hof, das beim 3:0 davon profitierte, dass ein FVler dem Gegner den Ball in den Lauf geköpft hatte, und beim 4:0 alleine aufs Tor zulaufen durfte. "Wir haben es gut gemacht. Was wir uns taktisch vorgenommen hatten, haben wir umgesetzt", fand Sajaia. "Wir wissen, wie es ist, wenn man unten steht", erinnerte er sich an die vergangene Saison, als sich Hof den Klassenerhalt erst über die Relegation gesichert hatte. "Da will der Ball einfach nicht ins Tor. Spielerisch und taktisch haben die Würzburger eine gute Mannschaft. Ich wünsche ihnen alles Gute."

Luis Wagner verletzt sich und fällt wohl für die Relegation aus

Bitter für den FV: Die Auswechslung von Innenverteidiger Luis Wagner, der sich wahrscheinlich das Schlüsselbein gebrochen habe, befürchtete Eckart. Nach dem offensiven Fabio Hock fällt so wohl ein weiterer Akteur für die Relegation aus.

"Man kann den Hund nicht zum Jagen tragen. Aber das musste ich heute, das muss ich oft. Wir müssen schleunigst ein anderes Gesicht zeigen. Bei uns haben Abstände nicht gepasst, wir waren nicht kompakt genug. Das sind Dinge, die du umsetzen musst, um gerade in der Relegation als Gegner eklig zu sein. Das sind die viel zitierten Basics – und gerade die haben wir vermissen lassen", führte Eckart seine Erwartungen an die Spieler aus.

Fußball: Bayernliga Nord, Männer
Würzburger FV – SpVgg Bayern Hof 0:4 (0:2)
Würzburg:
Koob (46. Perez Hintermeier) – Michel, L. Wagner (74. Lechner), Lotzen, N. Wagner (70. Zuljevic), Obrusnik – Röthlein, Illig (70. Conte) – Schäffer (70. N. Hock), Imgrund – Wild.
Hof: Kycek – Hamann (54. Seifert), Scherbaum, Schmidt (63. Degelmann), Schubert – Gezer, Stadelmann – Frey (63. Ekui), Weiß, Durkan (78. Pöhlmann) – Popowicz (46. Ajala-Alexis).
Schiedsrichter: Demlehner (Eggenfelden). Zuschauende: 444. Tore: 0:1 Yannick Frey (18.), 0:2 Kamil Popowicz (36.), 0:3 Hüseyin Durkan (60.), 0:4 Martial Ekui (90.+2).

Weitere Infos zur Bayernliga-Relegation

An der Bayernliga-Relegation nehmen insgesamt zwölf Mannschaften teil. Das sind die Plätze 15, 16 und 17 der Bayernligen Nord und Süd, der beim Quotientenvergleich schlechtere Tabellen-14. (Süd) sowie die Zweiten der fünf Landesligen.
Die Mannschaften werden nach geografischen, spieltechnischen und verkehrstechnischen Aspekten in drei regionale Gruppen (Nord, Mitte, Süd) eingeteilt. Dabei könnte es zur folgenden Nord-Gruppe kommen: Würzburger FV (Nord-17.), FC Coburg (Nord-16.), Don Bosco Bamberg (Nordwest-2.), Eintracht Münchberg (Nordost-2.).
In jeder Gruppe spielen die vier Mannschaften in zwei Runden einen freien Platz in der Bayernliga aus. Die Paarungen der ersten Runde (Hinspiel: Mittwoch, 22. Mai; Rückspiel: Samstag, 25. Mai) werden am 18. Mai ausgelost, wobei zuerst den Landesligisten ein Bayernligist zugelost wird. Die weiteren Bayern- oder Landesligisten werden zueinander gelost.
In der zweiten Runde (Hinspiel: Mittwoch, 29. Mai; Rückspiel: Samstag, 1. Juni) spielen die beiden Sieger um einen Platz in der Bayernliga, die Verlierer spielen in der Landesliga. Die genauen Zeiten legt der Verband in Abstimmung mit den Teilnehmern fest. In der Regel finden die Partien mittwochs um 18.30 Uhr und samstags um 16 Uhr statt.
jst
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