Was war an diesem Abend jetzt die größere Nachricht? Dass der Basketball-Bundesligist Würzburg Baskets erwartungsgemäß und auch in der Höhe standesgemäß mit 96:81 (51:42) gegen die Tigers Tübingen gewann. Oder doch eher, dass Sasa Filipovski seinen Vertrag vorzeitig um weitere drei Jahre verlängerte und bis zum Ablauf der Saison 2026/27 in der Domstadt bleiben möchte.
Wohl die Zweite, weil Filipovski über die Social-Media-Kanäle der Würzburger auch noch verkünden ließ, dass er davon träumt, mit Würzburg in einer neuen Halle in der Basketball-Champions-League, dem zweithöchsten europäischen Wettbewerb, mitzuspielen.
André Hoffmann, der beim Baskets-Fanclub "Würzburg Youngstars" die Auswärtsfahrten organisiert, hatte an diesem Samstag Geburtstag und wünschte sich für den Abend zwei Dinge: Natürlich einen Sieg seiner Würzburger und zusätzlich einen der Bonner, denn zwischen den beiden Baskets besteht nicht nur eine Fan-Freundschaft, sondern die Telekom Baskets sorgten mit ihrem 80:77-Sieg gegen Vechta auch dafür, dass die Würzburger Baskets den vierten Rang in der Basketball-Bundesliga wieder festigten. Dass er mit der Vertragsverlängerung von Filipovski ein noch größeres Geschenk bekommen würde, war vorher tatsächlich nicht durchgesickert.
Würzburg ist gut vorbereitet
Die Geschichte des Spiels ist recht schnell erzählt: Die Baskets wirkten von Beginn an wie beflügelt von der Vertragsverlängerung ihres Trainers. Außerdem waren sie aber auch wieder hervorragend eingestellt. Offensiv forcierten die Würzburger Spieler immer wieder Eins-gegen-eins-Situationen gegen Tübingens kleinsten (1,83 Meter), aber offensiv effektivsten Spieler Jhivvan Jackson. Filipovski und sein Co-Trainer Dejan Mihevc hatten ihn als den schwächsten Tübinger Verteidiger auserkoren.
Das funktionierte so gut, dass die Tübinger irgendwann gezwungen waren, einen zweiten Verteidiger aufs Feld zu schicken. Diese Freiräume nutzten die Baskets für eine ausgeglichene Teamleistung. Zeugnis davon: 23 Assists und mit Otis Livingston II (22 Punkte), Zac Seljaas (17), Max Ugrai (13), Darius Perry (12) und Owen Klassen (12) gleich fünf Spieler, die zweistellig punkteten. Dazu stimmte diesmal auch die Quote von der Dreier-Linie: 15 Treffer bei 30 Versuchen sind eine hervorragende Ausbeute.
Party für Sasa Filipovski
Weil Tübingens etatmäßiger Topscorer Jackson defensiv so gefordert war, fehlte ihm dann am anderen Ende die Kraft. Zwar erzielte er 16 Punkte, verfehlte aber all seine sechs Drei-Punkte-Würfe. Jackson sah sich aber auch dem Würzburger "Verteidigungsminister" Javon Bess gegenüber.
Vor der Partie war häufig die Rede von der ungewöhnlichen Spielweise der Tübinger gewesen. Bis zur Pause, als Würzburger mit 51:42 führten, ging diese Taktik zumindest noch einigermaßen auf. Zwölf der 17 Tübinger Körbe war ein direkter Pass vorausgegangen. Bis dorthin fielen vor allem die Würfe von der Dreier-Linie. Als die Gäste nach der Pause aber abkühlten, war die Partie schnell entschieden und der neunte Heimsieg der Baskets in Folge unter Dach und Fach.
Damit war das Feld bereitet für die Party mit und für Trainer Sasa Filipovski, der dieses Mal mit den Fans auch die Sieges-"Humba" initiieren durfte. Bei der anschließenden Pressekonferenz dankte Filipovski auch gerade den Fans, die auch diesmal für eine fantastische Atmosphäre gesorgt hätten: "Sie sind der Grund, warum ich hier bleibe!"
Basketball: Bundesliga, Männer
Würzburg Baskets – Tigers Tübingen 96:81 (26:17, 25:25, 22:13, 23:26).
Würzburg: Livingston II 22/3 Dreier, Seljaas 17/5, Ugrai 13/2, Perry 12/2, Klassen 12/7 Rebounds, Welp 8, Bess 7, Washington 5, Hoffmann, Ndi.
Tübingen: Jackson 16, Ersek 16, Kalaitzakis 12, Helmanis 12, Keppeler 9, Maxwell 6, Kivimäki 5, Seric 4, Jönke, Lanmüller.
Rebounds: 34 – 32. Vorlagen: 23 – 19. Ballverluste: 10 – 14. Treffer aus dem Feld: 33/64 (52%) – 29/61 (40%).
Dreier: 15/30 (50%) – 10/28 (36%). Freiwürfe: 15/21 (71%) – 13/16 (81%). Zuschauende: 3140.
paar Parkplätze usw. streitet , als endlich einmal auch Verantwortung für eine
Multifunktionsarena zu übernehmen !
Wenn es gelingt, das diesjährige Team einigermaßen zusammenzuhalten sieht es sportlich auch für die kommende Saison top aus.
Wie man hört wird endlich auch bald ein neuer Namenssponsor vorgestellt, der den Baskets mehr finanzielle Spielräume bringen wird.
Zum totalen Glück eines Würzburger Basketballfans fehlt jetzt nur noch der Spatenstich für die neue Multifunktionsarena neben dem Hauptbahnhof !