Saliou Sané ballte die Fäuste und blickte die Tribüne hinauf zu den Fans. Sein Treffer zum 1:1 beim 2:1-Sieg der Würzburger Kickers gegen die SpVgg Greuther Fürth II war für den 30-Jährigen Angreifer, das war zu spüren, eine Erlösung. Schließlich wird einer wie er am Ende dann doch an der Anzahl der erzielten Tore gemessen, auch wenn Kickers-Trainer Marco Wildersinn betont, dass Sané für das Spiel seines Teams aus noch ganz anderen Gründen von großer Bedeutung sei. Zwei Tore hat der Angreifer mit Zweit- und Drittliga-Erfahrung nun in dieser Saison in der Fußball-Regionalliga erzielt, erwartet werden von ihm immer mehr.
"Natürlich tut jedes Tor einem Stürmer gut", sagte Sané nach der Partie. Der Stürmer ist einer, der selten laut spricht: "Noch wichtiger ist, dass wir dieses Spiel noch gewonnen haben", schiebt er dann auch gleich nach. Der Erfolg ist auch die Konsequenz von Sanés körperlicher Abnutzungsarbeit in vorderster Reihe, wie Wildersinn immer wieder betont. "Heute hat er sich einmal belohnt", so der Kickers-Coach.
Warum sich die Kickers mit dem Toreschießen in dieser Saison deutlich schwerer tun als in der vergangen Spielzeit, als sie stolze 103 Treffer erzielten und Sané immerhin 18 Tore dazu beitrug, liegt laut dem Mittelstürmer auch an der Herangehensweise der Gegner. "Für die ist ein Unentschieden gegen uns immer wie ein Sieg."
Entsprechend schwer sei es Woche für Woche, ein Abwehrbollwerk zu knacken. "Es hat viel Kraft gekostet – physisch und mental", stellte auch Wildersinn fest. Umso wichtiger sind für einen wie Sané auch persönliche Erfolgserlebnisse. "Am Ende ist es so: Je mehr Chancen du hast, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Ball reingeht. Das war heute der Fall", stellte der Angreifer selbst fest: "Manchmal ist Fußball harte Arbeit."