
Handball, 1. DHB-Pokal-Runde
HSG Rodgau Nieder Roden – DJK Rimpar Wölfe 30:33 n.V. (27:27, 15:18)
Rimpars Zweitliga-Handballer sind bei den sogenannten Baggerseepiraten in Rodgau mit einem blauen Auge davon gekommen und nach Verlängerung in die zweite DHB-Pokalrunde eingezogen, in der am 5./6. Oktober auch die 18 Erstligisten ins Geschehen eingreifen. "Es war der erwartet heiße Fight", sagte der neue DJK-Trainer Julian Thomann nach dem 33:30-Erfolg in der Verlängerung. Nach der regulären Spielzeit hatte es 27:27 gestanden. "Wir wollten es eigentlich ein bisschen klarer machen und ein bisschen dominanter sein, haben es aber nicht geschafft, den Deckel drauf zu machen", so Thomann.
Am deutlichsten waren die Wölfe kurz nach dem ersten Seitenwechsel weggezogen. Da führten sie beim Drittligisten mit 19:15. Doch auch in der Schlussphase der 60 Minuten lagen die Grün-Weißen zumindest zwei Tore vorne (27:25). Doch die von rund 250 Zuschauern unterstützten Hessen kamen acht Sekunden vor dem Ertönen der Sirene noch zum Ausgleich. Ihr auffälligsten Akteur war neben Torwart Marco Rhein der linke Rückraumspieler Philippe Kohlstrung mit zehn Treffern, darunter vier Siebenmeter.
"Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht. Deshalb war es eine Zitterpartie. Am Ende gewinnen wir es über die etwas größeren Kraftreserven", befand Thomann nach seiner Pflichtspielpremiere für Rimpar. In der ersten Fünf-Minuten-Hälfte der zusätzlichen Zeit hatte zunächst DJK-Kapitän Patrick Schmidt den ersten Rimparer Strafwurf im Spiel verwandelt – und danach aus vollem Lauf das 29:27 gemacht. Einmal konnte die HSG Rodgau Nieder-Roden noch ausgleichen (30:30), ehe erneut Schmidt, Yonatan Dayan und Julian Sauer die entscheidenden Tore erzielten. Rechtsaußen Sauer kam genau wie Dominik Schömig auf sechs Treffer, Schmidt auf deren sieben.
Philipp Meyer fällt mindestens für sechs Wochen aus
Thomann konstatierte hernach: "Man hat schon gemerkt, dass wir viel probiert haben – auch im Innenblock, wo wir mit verschiedenen Varianten deckten. Das war heute aber nicht so überzeugend." Zum Wochenende hin hatten sich die Befürchtungen bestätigt, dass DJK-Abwehrchef Philipp Meyer länger ausfällt. Der 24-Jährige hatte sich im letzten Test gegen Kornwestheim das Innenband im Knie gerissen und fällt mindestens sechs Wochen aus. Wölfe-Geschäftsführer Roland Sauer kündigte an, dass man in einem solchen Fall gegebenenfalls noch einmal personell reagieren will.
In Rodgau bildeten häufig die beiden David Kovacic und Valentin Neagu, aber auch verschiedene Rückraumspieler das Abwehrzentrum. Die vom Ex-Rimparer Jugendkoordinator Jan Redmann trainierten Hausherren fanden allerdings immer wieder die Lücke. Die DJK-Schlussmänner Marino Mallwitz und Andreas Wieser, die sich die Spielzeit aufteilten, bekamen nicht allzu viel zu halten. Wieser ließ in der zweiten Hälfte mit einer fairen Geste aufhorchen, als er bei einem knappen Spielstand verriet, den Ball noch berührt zu haben, weshalb es Einwurf für die HSG statt einen Rimparer Abwurf gab.
Eine Möglichkeit zum Test unter "echten" Bedingungen gibt es für die Thomann-Sieben noch: Am Freitag treten die Wölfe zum Vorbereitungsspiel beim Bundesligisten TVB Stuttgart an. Am 12. September startet für die DJK dann die Zweitliga-Saison mit einem Gastspiel beim Dessau-Roßlauer HV.