Handball, Zweite Bundesliga Männer
TV 05/07 Hüttenberg – DJK Rimpar Wölfe
(Samstag, 18 Uhr, Sportzentrum Hüttenberg)
Die Spiele gegen den TV Hüttenberg (3./8:2) sind für Rimpars Zweitliga-Handballer der DJK Rimpar Wölfe (16./4:6) immer etwas Besonderes.
Da wäre die kurze Distanz zwischen der Marktgemeinde und dem "Handkäsedorf" von nur 140 Kilometern Luftlinie. Die vergleichbare Einwohnerzahl. Die Hüttenberger Handballtradition: der TVH ist Gründungsmitglied der eingleisigen Bundesliga im Jahr 1977. Die vielen Duelle in den vergangenen Jahren – und die klar positive Wölfe-Bilanz. Es dauerte eine lange Zeit, bis Rimpar erstmals gegen die Mittelhessen den Kürzeren zog.
Rimpars Trainer Julian Thomann relativiert Letzteres etwas, zumal es in den vergangenen Jahren auch zwei Niederlagen gab: "Außerdem konnten die Hüttenberger im Sommer ihren Kader verstärken. Unserer ist eher schwächer geworden. Insoweit sind solche Statistiken wenig aussagekräftig."
Rimpar mit Personalsorgen
In der vergangenen Saison fanden sich beide Klubs mit jeweils 31 Punkten im unteren Mittelfeld der Tabelle wieder. Die seit jeher offensive TVH-Abwehr, häufig ausgerichtet in einer 3:2:1-Formation, kommt den Grün-Weißen prinzipiell entgegen. Das ist auch Thomann nicht entgangen, weil "wir eine spielstarke Mannschaft haben". Allerdings plagen die Unterfranken große Personalsorgen.
Neben ihrem Abwehrchef Philipp Meyer hat sich mit Valentin Neagu ein weiterer Mittelblocker zum Langzeitlazarett dazugesellt. Nach seiner Zehenoperation fällt der 20-Jährige wohl die komplette Vorrunde aus. Hinzu kommt, dass eine Handvoll Spieler unter der Woche wegen Infekten wenig bis gar nicht trainieren konnte. Und ein Neuzugang ist aufgrund des leergefegten Marktes nicht in Sicht.
Heimsieg auswärts vergolden
Wenn das Heimspiel am vergangenen Sonntag verloren gegangen wäre, hätte man im Wölfe-Lager fast schon resignieren können. "Das hätten wir natürlich nicht, aber der Emsdetten-Erfolg war für uns alle sehr wichtig. Nun werden wir alles daran setzen, in Hüttenberg eine Überraschung zu schaffen und so unseren ersten Heimsieg zu vergolden", sagt Thomann.
Die Mittelhessen sind stark in die neue Saison gestartet, holten sich in den fünf bisherigen Partien vier Siege. Zuletzt gewann Hüttenberg beim Bundesliga-Absteiger HSC Coburg, zuvor auch schon bei den Eulen Ludwigshafen und gegen den hochgehandelten HC Elbflorenz.
Starker Mittelmann Mappes
"Mit Dominik Mappes hat der TVH einen ganz starken Mittelmann, der die Fäden fest in der Hand hält", findet Thomann. Der 27-Jährige kehrte über die Stationen HC Erlangen und Ludwigshafen im Sommer zurück nach Hüttenberg. Mappes ist außerdem sehr torgefährlich und steht aktuell auf dem dritten Platz der ligaweiten Torschützenliste.
TVH-Torwartroutinier Nikolai Weber hat indessen seine Karriere beendet und steht nun Chefcoach Johannes Wohlrab zur Seite. Wohlrab löste im November 2020 den geschassten Frederick Griesbach zunächst als Interimstrainer ab. Zuvor hatten die Hüttenberger unter anderem mit 22:29 bei den Wölfen verloren.