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HANDBALL: 2. BUNDESLIGA
Rimparer Wölfe brauchen einen neuen Kreisläufer
Neuzugang Tilman Pröhl will nun doch nicht zum Handball-Zweitligisten wechseln. Damit hat der Klub ein weiteres Problem - neben vielen anderen Baustellen wegen Corona.
Will doch nicht zu den Wölfen wechseln: Kreisläufer Tilman Pröhl (rechts) vom Drittligisten VfL Eintracht Hagen (hier mit Trainer Niels Pfannenschmidt) möchte seinen Zweijahresvertrag beim Handball-Zweitligisten Rimpar vor Dienstantritt wieder aufheben. 
Foto: Frank Scheuring, foto2press | Will doch nicht zu den Wölfen wechseln: Kreisläufer Tilman Pröhl (rechts) vom Drittligisten VfL Eintracht Hagen (hier mit Trainer Niels Pfannenschmidt) möchte seinen Zweijahresvertrag beim Handball-Zweitligisten ...
Natalie Greß
 |  aktualisiert: 13.02.2024 05:20 Uhr

Das hat Roland Sauer gerade noch gefehlt. Als wären die Planungen für die nächste Saison in der zweiten Handball-Bundesliga durch Corona nicht schon schwierig genug. Nun will auch noch einer der beiden Neuzugänge doch nicht zur DJK Rimpar Wölfe kommen. Das bestätigte Geschäftsführer Sauer dieser Redaktion am Montagvormittag auf Anfrage. 

Tilman Pröhl, der als Nachfolger des zum Bundesligisten HSG Wetzlar abgewanderten Patrick Gempp verpflichtet wurde, möchte offenbar lieber Polizist als Profi-Handballer werden. Das habe Pröhls Spielerberater ihm vor Kurzem mitgeteilt, sagt Sauer - und um einen Aufhebungsvertrag gebeten. Der 23-Jährige, der vom Drittligisten VfL Eintracht Hagen nach Rimpar wechseln sollte, hatte im Januar einen Kontrakt über zwei Jahre unterschrieben und war der erste Neuzugang gewesen, den die Wölfe für die Saison 2020/21 präsentiert hatten - vor Mittelmann Yonatan Dayan vom VfL Gummersbach.

Lieber Polizist als Profi-Handballer

"Corona hat Tilman Pröhl offenbar zum Nachdenken animiert und dazu bewogen, lieber eine Ausbildung bei der Polizei in Wuppertal zu machen als auf Zweitliga-Handball zu setzen", erklärt Sauer. Er finde den Vorgang "eigenartig", sei aber gewillt, den Spieler aus dem Vertrag herauszulassen - "gegen Ablöse". "Es macht ja keinen Sinn, wenn er nicht kommen will", so Sauer, "aber dann müssen wir auch was davon haben, dass wir jetzt wieder einen Neuen suchen müssen." Am frühen Montagabend gab der Klub dann die Vertragsauflösung in einer Pressemitteilung bekannt. 

Tatsächlich steht Rimpar nun ohne einen einzigen gelernten Kreisläufer und mit einem Loch im Abwehrzentrum da, denn der Vertrag von Michael Schulz ist aufgrund der aktuellen Lage noch immer nicht verlängert. "Wir planen aber mit den Spielern, die wir im Kader haben, auch wenn sie noch keinen gültigen Vertrag für die neue Runde haben", betont der Geschäftsführer. Neben Schulz betrifft das noch Rückraumakteur Benedikt Brielmeier. Dessen Positionskollege Lukas Siegler, der einen Einjahreskontrakt mit Option auf Verlängerung hatte - und wohl Angebote von anderen Klubs - bleibe ebenfalls, "definitiv".       

Kann Training Mitte Juli starten?

Fehlen also ein Kreisläufer und ein Torwart als Ersatz für Max Brustmann. "In der Frage sind wir noch nicht wirklich weiter", räumt Sauer ein. Beide Positionen sollen trotz wirtschaftlich schwer zu kalkulierender Situation besetzt werden. Der Trainingsauftakt mit Coach Ceven Klatt ist für Mitte Juli terminiert, doch noch weiß niemand, ob, wo und wie die Mannschaft dann tatsächlich zusammenkommen darf - und wie es mit der Kurzarbeit weitergeht.

Roland Sauer. Geschäftsführer der DJK Rimpar Wölfe
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Roland Sauer. Geschäftsführer der DJK Rimpar Wölfe

"Wir haben überall nur Baustellen", so der Geschäftsführer: "Am meisten treibt uns diese Unsicherheit um." Kann die Saison im September oder Oktober starten, wie die Handball-Bundesliga aktuell plant? Werden Zuschauer zugelassen sein? Welche Hygienekonzepte müssen umgesetzt werden und wie lässt sich das stemmen? "Mit so vielen Unwägbarkeiten kann man nicht in Gespräche mit Sponsoren gehen", sagt Sauer, der einen "riesigen Verwaltungsaufwand" befürchtet. 

Konzept für Heimspiele mit 1000 Zuschauern

Der Wölfe-Boss arbeitet aktuell ein Konzept aus, wonach bei Heimspielen in der s.Oliver Arena auf den Tribünen nur jeder dritte Platz besetzt würde, ebenso wie auf den VIP-Plätzen neben dem Spielfeld, wo die bisher drei Reihen auf zwei reduziert würden. Weitere Sitzplätze mit Abstand könnte es stattdessen hinter den beiden Toren geben. "So würden wir etwa 1000 Zuschauer unterbringen." Sauer hofft: "Da das Produkt Handball rarer wird, wächst bestenfalls das Interesse daran."

 
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