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Handball: 2. Bundesliga
Rimpar Wölfe dürfen im letzten Heimspiel dieser Handball-Saison gegen Lübeck-Schwartau feiern
Die bereits geretteten Rimparer Zweitliga-Handballer siegen in ihrem letzten Heimspiel. Die scheidenden Spieler zeigen noch einmal, dass sie vermisst werden.
Julian Sauer (Mitte) und Patrick Schmidt von der DJK Rimpar Wölfe jubeln im letzten Saisonheimspiel gegen Lübeck-Schwartau. Für Sauer war es vor seinem Karriereende das letzte Heimspiel mit den Wölfen.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Julian Sauer (Mitte) und Patrick Schmidt von der DJK Rimpar Wölfe jubeln im letzten Saisonheimspiel gegen Lübeck-Schwartau. Für Sauer war es vor seinem Karriereende das letzte Heimspiel mit den Wölfen.
Jörg Rieger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:08 Uhr

Handball an einem schwülwarmen Juni-Tag bedeutet, wenn es nicht gerade sportlich noch um was geht, Schweiß, Abschiede, Tränen und viele Emotionen. So war es auch am frühen Samstagabend in der mit 1037 Zuschauenden gut und stimmungsvoll besetzten Würzburger Arena.

Gleich zehn Männer verabschiedete die DJK Rimpar Wölfe. Fünf Spieler wechseln zu anderen Vereinen, das noch 33-jährige Urgestein Julian Sauer beendet nächste Woche auswärts am Fuße der Wartburg in Eisenach als letzter Spieler der "Goldenen Generation" seine Zweitliga-Karriere. Die Abschiede der Torhüter Max Brustmann (Karriereende 2020) und Markus Leikauf (wechselte 2019 zur DJK Waldbüttelbrunn) wurden nachgeholt – genau wie die des Torwarttrainers Andreas Thomas und des technischen Leiters Gerd Lorenscheit.

Yonatan Dayan steigt mit seinem Wechsel in die erste Liga auf

Den größten Schritt geht künftig Yonatan Dayan. Der israelische Nationalspieler wechselt – das steht seit Freitagabend fest – in die erste deutsche Handball-Liga. Der ASV Hamm-Westfalen schaffte den Aufstieg mit einem deutlichen Erfolg in eigener Halle gegen den TV Großwallstadt, dem der Wiederabstieg in die Dritte Liga droht.

Dayan musste seine aktive Wölfe-Zeit wegen eines Bänderrisses vorzeitig beenden, was ihn nicht daran hinderte, seine Jungs noch mal ordentlich anzufeuern; anders als Lukas Böhm, Steffen Kaufmann und Dominik Schömig, die sich nach dem Mallorca-Kurztrip der Mannschaft krankheitsbedingt abgemeldet hatten.

Weil Linus Dürr und Benedikt Brielmeier verletzungsbedingt ausfielen, mussten die Rimparer gegen den VfL Lübeck-Schwartau ohne etatmäßige Linksaußen auskommen. So ging Reserve-Spielmacher Luis Franke (und später auch Kreisläufer Alexander Merk) auf diese Position und traf von dort gleich viermal. Youngster Felix Karle übernahm Kaufmanns Rolle im rechten Rückraum.

Nach 16 Minuten führen die Wölfe bereits mit 11:1 gegen Lübeck

Das Spiel als solches müsste eigentlich ob seiner sportlichen Unbedeutendheit schnell erzählt werden. Doch es bahnte sich in der ersten Halbzeit wahrlich Historisches an. Die personell gebeutelten Rimparer legten los, als gäbe es kein Morgen mehr – und zwangen den in Unterfranken wegen seines Großwallstädter Engagements gut bekannten VfL-Trainer Michael Roth beim Stand von 5:1 zur ersten von zwei frühen Auszeiten (5.). Doch die änderte nichts am Wölfe-Lauf.

In der 16. Minute stand es 11:1 (!) für die Grün-Weißen. Erst dann gelang den Ostseestädtern mit einem Siebenmeter ihr zweites Tor. Zuvor waren Marino Mallwitz in seinem letzten Heimspiel im Wölfe-Dress gegen seinen Heimatklub tolle Paraden im Stakkato gelungen.

Wölfe beenden ihren Negativlauf mit ungefährdetem Sieg

Und vorne trafen die Rimparer beinahe nach Belieben. Allen voran zeigten die ebenfalls scheidenden David Kovacic, Felix Jaeger und Jonas Link noch einmal, dass sie im Wolfsrevier vermisst werden dürften. Halbzeit- und auch Endergebnis wurden aber doch nicht historisch. Einen ungefährdeten 29:24 (16:9)-Heimsieg fuhren die bereits geretteten Wölfe dennoch ein – und beendeten damit auch ihre Negativserie mit zuletzt vier Niederlagen in Folge.

Am Ende konnte Julian Sauer höchstpersönlich gar noch äußerst sehenswerte und erfolgreiche Kunststücke fabrizieren, die das Publikum endgültig in Ekstase versetzten. Was folgte war eine Abschiedszeremonie mit zwei sentimentalen Stimmenvideos und überlebensgroßen Plakaten für Brustmann und Sauer.

Spieler und Fans feiern gemeinsam vor der Halle weiter

Mit dem O-Ton von Ex-Trainer Matthias Obinger: "Juli hat sich selbst immer zurückgenommen und in den Dienst der Mannschaft gestellt." Der aktuelle DJK-Coach Julian Thomann: "Ich freue mich, Teil deines Abschieds gewesen zu sein." Und Daniel Sauer ließ es sich nicht nehmen, die Laudatio auf seinen jüngeren Bruder zu halten und noch einmal die lange Karriere mit vielen Höhepunkten Revue passieren zu lassen. Beide waren eine Zeit lang sogar gemeinsam in der zweiten Liga auf dem Feld gestanden: "Du bist der coolste Bruder auf der Welt." Hernach feierten Spieler und Fans gemeinsam vor der Halle weiter.

Bei den Schwartauern gibt es übrigens auch mehrere prominente Abschiede. Trainer Roth wechselt nach seiner erfolgreichen Mission Klassenerhalt von der Ostsee an den Bodensee nach Bregenz in Österreichs erste Liga. Und Schwartaus Aushängeschild Markus Hansen beendet nach etlichen Jahren im VfL-Trikot seine Karriere. Er ist übrigens ein sehr guter Freund von Rimpars Kapitän Patrick Schmidt – und war sogar dessen Trauzeuge.

Die Statistik des Spiels

Handball, 2. Bundesliga, Männer
DJK Rimpar Wölfe – VfL Lübeck-Schwartau 29:24 (16:9).
Rimpar: Mallwitz (1.-55., 10 Paraden), Wieser (n.e.), Tschuri (56.-60.) – Jaeger 7, Karle, Neagu, Schmidt 7/1, Franke 4, Meyer, Kovacic 3, J. Krenz, Link 2, Sauer 6, Merk.
Lübeck-Schwartau: Voncina (13.-46., 7/1), Conrad (1.-12., 47.-60., 4) – Ritterbach 2, Gonschor, Raguese 4, Hansen 2, Löfström 1, Skorupa 3, Schult 4, Versteijnen 6/2, Schrader, Kretschmer 1, Hagen, Bruhn 1.
Spielfilm: 2:0 (3.), 6:1 (9.), 11:1 (16.), 12:5 (24.).), 15:7 (28.), 16:9 (Halbzeit), 18:12 (36.), 20:16 (41.), 25:17 (47.), 26:20 (51.), 29:24 (Endstand).
Siebenmeter: 2/1 : 3/2.
Zeitstrafen: 2:3.
Schiedsrichter: Daniela Kuschel, Sandra Senk (beide Ludwigshafen).
Zuschauende: 1037.
Quelle: jr
 
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