
Handball, 2. Bundesliga
VfL Gummersbach - DJK Rimpar Wölfe 33:23 (16:13)
Diese Revanche darf man als gelungen bezeichnen. Mit einem souveränen Zehn-Tore-Sieg über die DJK Rimpar Wölfe hat der VfL Gummersbach seine Hinspiel-Niederlage wiedergutgemacht. Der Tabellendritte hält damit das Aufstiegsrennen in der zweiten Handball-Bundesliga offen.
Die Unterfranken unterlagen 13 Tage nach ihrer 28:24-Überraschung in der s.Oliver Arena am Mittwochabend in der Schwalbe Arena auch in dieser Höhe verdient mit 23:33 (13:16). Bitter: Sie verloren nicht nur das Spiel, sondern früh auch ihren Spielmacher und Kapitän Patrick Schmidt. "Es ist heute nicht so schlimm, dass wir eine Niederlage kassiert haben", sagte DJK-Trainer Ceven Klatt. "Schlimmer ist, dass sich Patrick verletzt hat und sehr wahrscheinlich länger ausfallen wird."
Foul mit vermutlich bösen Folgen
Die Schreckszene für Rimpar ereignete sich in der elften Minute nach ausgeglichenem Anfang beim Stand von 5:5. Schmidt setzte im Angriff in einer Seitwärtsbewegung zum Sprungwurf an und wurde in der Luft von Tim Kontrec geschubst. Kein richtig böses Foul, aber eines, das richtig böse Folgen haben könnte. Der Leitwolf knickte beim Aufkommen um, ging zu Boden und hielt sich sofort die Hände vors Gesicht.
Als er Minuten später wieder stand, konnte er mit dem verletzten Fuß nicht mehr auftreten. Gestützt von Julian Sauer und Lukas Siegler humpelte Schmidt mit offensichtlichen Schmerzen vom Feld. "Es ist schwierig, eine Ferndiagnose zu stellen", sagte Klatt. "Aber wir befürchten, dass alles im Fuß kaputt ist. Er ist sofort ganz dick angeschwollen."
Bis zur Halbzeit noch gut dabei
Für den Kapitän kam Yonatan Dayan als Spielmacher gegen seinen Ex-Klub. Bis zum 9:9 (19.) hielten die Wölfe die Partie trotz des Schocks zunächst noch offen. Bis dahin hatten sie sogar zweimal geführt, eine gute Spielanlage gezeigt und in Lukas Siegler einen durchschlagskräftigen Torjäger gehabt. "Aber die Verletzung von Patrick hat uns richtig mitgenommen und weh getan", sagte Klatt. "Das hat man dann vor allem nach der Halbzeit gesehen."
Noch vor der Pause erhöhte Gummersbach seinen Vorsprung erstmals auf drei Treffer (13:10, 24.). Mit dieser Differenz ging es auch in die Kabinen (16:13).
Nur zwei Rimparer Tore in 17 Minuten
Die zweite Hälfte ist schnell erzählt. Die Wölfe, bei denen Andreas Wieser Marino Mallwitz im Kasten ersetzte, bissen sich nun die Zähne an der beweglichen gegnerischen Deckung aus, fanden kaum mehr ein Mittel, sie zu knacken. In 17 Minuten nach dem Seitenwechsel gelangen Rimpar nur noch zwei Treffer. Gummersbach zog unterdessen bis auf neun Tore davon (24:15, 48.). Der DJK-Coach konstatierte: "Das, was vor zwei Wochen richtig gut bei uns war, hat heute nicht geklappt: das Zusammenspiel von Abwehr und Torhütern. Beide konnten sich gegenseitig nicht helfen."
Sein isländischer Kollege Gudjon Valur Sigurdsson konnte dagegen wieder auf seinen Keeper Matthias Puhle bauen, der im Hinspiel wegen eines Infekts gefehlt hatte. Zwar zeigte die Nummer eins der Liga mit acht Paraden auch keine überragende Leistung, doch hätte es die gegen die diesmal effektiven VfL-Angreifer gebraucht. Klatt brachte noch den siebten Feldspieler und verschaffte Akteuren aus der zweiten Reihe und Rekonvaleszenten Einsatzzeit. Bester Werfer der Wölfe war am Ende Dominik Schömig mit sechs Treffern, davon zwei Siebenmetern.
Saison für Schmidt bereits beendet?
Nun haben die Rimparer eineinhalb Wochen Spielpause, bevor sie zwei Auswärtspartien in den Osten der Republik führen: Am 2. Mai geht's zum Dessau-Roßlauer HV, am 8. Mai zum HC Elbflorenz nach Dresden. Für Patrick Schmidt könnte die Saison bei noch zehn ausstehenden Partien im bittersten Fall so enden, wie sie begonnen hat: mit einer Verletzung.