Der FV 04 Würzburg hat am Freitagabend die dritte Niederlage aus den letzten vier Partien in der Fußball-Bayernliga kassiert. Die Blau-Weißen unterlagen dem VfB Eichstätt in der heimischen Sepp-Endres-Sportanlage verdient mit 0:2 (0:1). "Der Kampfgeist meiner Mannschaft lässt mich positiv in die Zukunft blicken", sah Trainer Harald Funsch zumindest das Gute in dem Spiel, obwohl er anerkennen musste, dass der Gast "die reifere Mannschaft" gewesen war. Bitter: Die schon ersatzgeschwächten Gastgeber schwächten sich in der Schlussphase noch selbst.
Die erste Hiobsbotschaft des Tages ereilte Funsch bereits vor Spielbeginn. Der angeschlagene Luis Wagner musste schon beim Aufwärmen feststellen, dass seine Beckenverletzung aus dem Training einen Einsatz nicht zulassen würde. Immerhin: Tim Herbert, der sich kurz vor Saisonstart den Arm gebrochen hatte, stand zum ersten Mal wieder im Kader, auch Mittelfeldspieler Simon Schäffer steht wohl kurz vor einer Rückkehr.
Gefahr über die rechte Abwehrseite des FV 04 Würzburg
Die Gäste, die mit 17 Neuzugängen nach dem Abstieg aus der Regionalliga einen ziemlichen Umbruch hinter sich haben, übernahmen von Beginn an die Initiative und setzten die erneut veränderte FV-Abwehr schon in der Anfangsphase unter Druck. Die Führung für die Gäste in der 19. Minute war eine Co-Produktion zweier Spieler, die schon in der Regionalliga zum Stammpersonal gehört hatten.
"Wir wussten, dass es hinten links eng werden könnte", sagte Funsch nach der Partie. Er sollte Recht behalten, denn Florian Lamprecht setzte auf der rechten Würzburger Abwehrseite durch, in der Mitte stocherte Timo Meixner den Ball über die Linie. Der Plan der "Nullvierer", zunächst mal tief zu stehen und lange das 0:0 zu halten, war also früh durchkreuzt.
Und eine wirkliche Alternative schien das Team von Harald Funsch zumindest vor der Pause nicht zu haben. Möglicherweise auch deshalb stellte der FV-Übungsleiter zur Pause auf Viererkette und drei Stürmer um und brachte mit Marius Haas einen weiteren Offensiv-Spieler. Und obwohl der Altersdurchschnitt damit auf unter 22 Jahre sank, erspielten sich die Würzburger nun zumindest mal Torchancen. Erst senkte sich eine Flanke gefährlich Richtung Tor, und VfB-Keeper Phillip Böhm musste den Ball über die Querlatte lenken. Der geblockte Kopfball von Moritz Gündling und ein Solo von Haas landeten in den Händen Böhms. Währenddessen wechselte Funsch weiter munter Spieler ein, die vergangene Saison noch in der U 19 spielten. "Wir haben es leider vor der Pause verpasst, den Ausgleich zu machen", ärgerte sich der 58-Jährige.
Die Entscheidung fällt nach einem langen Ball
Und trotzdem versuchten die Zellerauer weiter, zum Ausgleich zu kommen, aber Eichstätt konterte im Stile einer Spitzenmannschaft. Nach einem langen Ball war Nik Leipold frei durch und versenkte den Ball mit links im langen Eck zur Vorentscheidung. Zwar probierten die Würzburger weiterhin, den Anschlusstreffer zu erzielen, doch Moritz Lotzens Schuss in der Schlussphase wurde geblockt.
Besonders bitter: In der Schlussphase schwächten sich die Würzburger vor dem schweren Auswärtsspiel in Gebenbach noch weiter. Moritz Lotzen wurde im Mittelfeld von Lucas Schraufstetter gefoult. Lotzen revanchierte sich, indem er den Eichstätter umschubste. Schiedsrichter Julian Leykamm blieb letztlich nichts anderes übrig, als den FV-Mittelfeldspieler wegen einer Tätlichkeit vom Platz zu stellen. In Gebenbach seien die Erwartungen aber sowieso gering gewesen, weshalb er die Partie nutzen wolle, um weitere Dinge auszuprobieren, so Funsch, um dann im Heimspiel gegen Jahn Regensburg II, wenn dann auch Kapitän Dennie Michel von seiner Rot-Sperre zurückkehrt, wieder zu punkten.
