Der FV 04 Würzburg hat seine Niederlagen-Serie in der Fußball-Bayernliga Nord gestoppt und bei der Rückkehr von Trainer Harald Funsch gegen den TSV Kornburg spät einen Punkt gerettet. In einer ereignisreichen Partie gingen die Gäste aus dem Nürnberger Stadtteil in der 76. Minute in Führung. Diese konnten die Würzburger in der Nachspielzeit etwas glücklich durch Paul Obrusnik zum 1:1 ausgleichen, obwohl sich die Nullvierer zu diesem Zeitpunkt bereits in Unterzahl befanden. Kapitän Dennie Michel hatte seiner Mannschaft mit einem Foulspiel zuvor einen Bärendienst erwiesen und wurde berechtigterweise mit der Roten Karte vom Platz gestellt.
Vor der Partie hatte der aus dem Italien-Urlaub zurückgekehrte Funsch angedeutet, dass er möglicherweise taktische Umstellungen vornehmen werde, weil seine Mannschaft in den letzten beiden Partien jeweils drei Gegentore bekommen hatte. Die taktische Formation veränderte er dann aber nicht in der Defensive, sondern ganz vorne, wo Funsch Moritz Gündling mit Jan Krettek einen zweiten Stürmer an die Seite stellte.
In der Abwehrreihe variierte Funsch zwar nicht bei der Taktik, doch er stellte Paul Obrusnik zu Beginn auf die ungewohnte rechte Seite. "Die Umstellung war nötig, weil wir wussten, dass sie dort starke Leute haben", erklärte Funsch nach dem Spiel. Er wollte dem Gegner zu Beginn das Feld überlassen, lange das 0:0 halten oder durch Nadelstiche sogar in Führung gehen. "Kornburg hat viele Tore in der Schlussphase bekommen. Wir wussten, dass sie da anfällig sind", beschrieb er die vorgegebene Marschroute. Ein Plan, der dank Obrusniks Treffer noch aufging.
Koob verhindert frühen Rückstand
Trotz der Abwarte-Taktik war von Beginn an was los auf dem Platz der Sepp-Endres-Sportanlage. Kornburgs Jannis Sauer prüfte FV-Keeper Andre Koob mit einem Kopfball und Würzburgs Kapitän Dennie Michel mit einem Dropkick aus 20 Metern ans Lattenkreuz die Standfestigkeit des Tores.
Auch in der Folge wechselten sich die Teams mit Torannäherungen ab, wobei Koob sein Team gegen Tim Sulmer vor dem Rückstand bewahrte. Sein Gegenüber Tim Pager brachte die Würzburger mit zwei Unsicherheiten, einmal ließ er einen Befreiungsschlag einfach fallen, danach noch einen Freistoß von Moritz Lotzen nach vorne klatschen, eher in Bedrängnis. Weil keine der beiden Mannschaften eine ihrer Chancen nutzen konnte, ging es mit einem leistungsgerechten Unentschieden in die Pause.
Den ersten Versuch nach der Pause wagte der WFV. Der schon durchgebrochene Niklas Scherg fand Gündling, der den Ball ins leere Tor schieben wollte, doch sein Schuss wurde im letzten Moment geblockt. Auf Kornburger Seite nagelte Stanislaus Herzel nach einem schnell ausgeführten Freistoß den Ball an die Unterkante der Latte, von wo er zurück ins Feld sprang. Kornburg erarbeitete sich nun leichte Feldvorteile.
Die Entstehung des 0:1 war aber aus WFV-Sicht trotzdem vermeidbar. Kornburgs Kapitän Marco Janz schlug das Spielgerät einfach mal auf Verdacht von der Mittellinie in den Strafraum, wo der kurz zuvor eingewechselte Raffael Kobrowski den Ball per Kopf ins lange Eck platzierte. "Da hat uns einmal die Zuordnung gefehlt", analysierte Funsch nach dem Spiel.
Würzburg kommt trotz Unterzahl zu Chancen
Vier Minuten später foulte Michel nach einem Kornburger Ballgewinn und musste vom Feld. Doch trotz der Überzahl gelang es den Gästen nicht, das Spiel zu kontrollieren. Die erste Chance zum Ausgleich bot sich, als Daniel Zuljevic einen lang getretenen Eckball wieder in die Gefahrenzone köpfte und Gündling den Ball aufs Tor lenkte, die zweite nach einem Lotzen-Freistoßaufsetzer, den Pager zur Ecke lenkte. Die meisten Würzburger Flanken und Eckbälle klärte der kopfballstarke Janz, doch in der 93. Minute unterschätzte er dann doch einmal die Flugbahn des Balles. Der fiel Paul Obrusnik vor die Füße und der Würzburger, der nach mehreren Wechseln mittlerweile auf seiner Stammpostion links außen spielte, verwandelte eiskalt.
"Ich bin sehr stolz darauf, wie wir heute gekämpft haben, uns Rückschlägen widersetzt haben und mit dem letzten Aufgebot noch einen Punkt geholt haben", freute sich Funsch über den Punktgewinn. Tatsächlich hatte der FV-Trainer mit Jannis Vierneisel, Marius Haas und Hannes Heß drei weitere Spieler eingewechselt, die frisch der U 19 entwachsen sind. Für alle gab es anschließend ein Lob und die Aufforderung so weiterzumachen, denn Funsch wird sie brauchen, nachdem "ich nun meinen Kapitän für die nächsten beiden Spiele ersetzen muss". Gemeint war natürlich die von Funsch bereits antizipierte und erhoffte Minimal-Sperre für Dennie Michel nach dessen Platzverweis.
jetzt entsendet ihr schon zwei Mitarbeiter zum Bayernliga Spiel des FV 04 Würzburg......und dann hat der FV auch noch gegen Kornburg und Feucht gleichzeitig gespielt? 🤣🤣Haut irgendwie net ganz hin.....😉
Mit freundliche Grüßen
Tim Eisenberger