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Fußball: Regionalliga Bayern
Nach dem 1:1 gegen Aubstadt: Was bei  den Würzburger Kickers besser werden muss
Die Würzburger Kickers haben nach fünf Spieltagen einen Punkt mehr als in der Vorsaison auf dem Konto. Zufrieden ist bei den Rothosen trotzdem niemand.
Zum Haare raufen: Saliou Sané und die Würzburger Kickers konnten mit dem Auftritt gegen den TSV Aubstadt nicht zufrieden sein.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Zum Haare raufen: Saliou Sané und die Würzburger Kickers konnten mit dem Auftritt gegen den TSV Aubstadt nicht zufrieden sein.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:06 Uhr

So richtig wussten sie bei den Würzburger Kickers nicht, was sie nun mit dem 1:1 gegen den TSV Aubstadt anfangen sollten. Dabei war die Gemütslage schon gleich mit Anpfiff klar. Während die Akteure des alten und neuen Spitzenreiters aus dem Grabfeld zufrieden die Fäuste ballten und sich mit erhobenen Armen auf den Weg in Richtung ihrer Anhängerinnen und Anhänger machten, ließen die Kickers-Spieler die Köpfe hängen. Für die Aubstädter war das Remis ein Erfolg, auch wenn sie am Dallenberg das erste Gegentor der Saison kassiert hatten und im fünften Spiel auch erstmals nicht als Sieger vom Platz gingen. Die Favoritenrolle werden die Kickers wohl in keinem der nun noch folgenden 28 Saisonspiele mehr loswerden. Auch damit gilt es umzugehen.

"Wir haben noch viele Möglichkeiten, bessere Spiele zu machen. Diesmal war leider nur eine Halbzeit gut", stellte Trainer Marco Wildersinn fest. Wobei das Wörtchen "gut" in diesem Zusammenhang durchaus Raum für Diskussion bietet. Klar, es schien schon so, als ob die Kickers sich den Gegner in Halbzeit eins ausgeguckt hatten. Das fein herausgespielte 1:0 durch Dardan Karimani war aber bei genauer Betrachtung auch der einzige wirklich ernstzunehmende Abschluss auf das Aubstädter Tor.

Angreifer Saliou Sané legte hernach den Finger in die Wunde: "Das darf nicht die einzige Möglichkeit sein, zu Chancen zu kommen", sagte er und meinte damit die individuelle Stärke von Benjika Caciel, der den Würzburger Treffer über den rechten Flügel, von Sané in Szene gesetzt, stark vorbereitete. Wenn es für die Kickers-Gegner gefährlich wird, dann durch Caciel oder Standardsituationen. Ansonsten wirkt das Angriffsspiel derzeit oft statisch. Es knirscht noch im Getriebe der Kickers.

Nackenschlag für die Würzburger Kickers nach dem Seitenwechsel: Aubstadts Philipp Harlaß erzielt an  Peter Kurzweg (links) und Torhüter Vincent Friedsam vorbei den 1:1-Ausgleich.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Nackenschlag für die Würzburger Kickers nach dem Seitenwechsel: Aubstadts Philipp Harlaß erzielt an  Peter Kurzweg (links) und Torhüter Vincent Friedsam vorbei den 1:1-Ausgleich.

Auch Sportdirektor Sebastian Neumann ist das aufgefallen. Und trotzdem stellt er auch zwei Tage nach dem Remis gegen Aubstadt rückblickend fest: "Ich werde überhaupt nicht nervös. Wir liegen derzeit im Soll." Schließlich seien an den letzten drei Spieltagen mit dem FC Bayern München II (2:0), dem FV Illertissen (3:2) und nun eben dem TSV Aubstadt doch drei der Teams Gegner gewesen, die zu den besser besetzten der Liga zählen. Dass aus diesen Partien sieben Punkte heraussprangen, obgleich das Rothosen-Team noch längst nicht am Zenit seiner Leistungsfähigkeit angelangt sei, ist für Neumann ein gutes Zeichen. "Wir haben noch Luft nach oben."

Unterm Strich aber haben die Kickers nun nach dem fünften Spieltag einen Punkt mehr auf dem Konto als zum gleichen Zeitpunkt in der Vorsaison. Am Freitagabend blieb aber noch vieles Stückwerk. "Das gewisse Etwas" habe letztlich gefehlt, fand auch Trainer Wildersinn. Am Ende sei es dann "die Spieldynamik" gewesen, die sein Team in der zweiten Halbzeit schlecht hatte aussehen lassen.

Der Kickers-Kader wird sich indes in den kommenden Wochen gewiss noch verändern. Man sei weiterhin in vielen Gesprächen, berichtet Neumann. Bislang habe sich noch nichts wirklich Passendes ergeben. "Es muss eben auch – und das hat höchste Priorität – finanziell passen", sagt Neumann. Ob mit dem gelernten Rechtsverteidiger Luke Hemmerich bereits ein möglicher Kandidat für eine Weiterverpflichtung bei den Kickers trainiert?

Besondere Aufmerksamkeit besitzt weiterhin die Suche nach einem Flügelspieler, im Idealfall mit einem starken linken Fuß. Hemmerich steht auf der Liste mit den gewünschten Nachverpflichtungen weiterhin nicht ganz oben. 

Die größte Kickedrs-Chance der zweiten Halbzeit: Dieser Schuss von Saliou Sané wurde von Aubstadts Torhüter pariert.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Die größte Kickedrs-Chance der zweiten Halbzeit: Dieser Schuss von Saliou Sané wurde von Aubstadts Torhüter pariert.

Derzeit sind es die aus der vergangenen Saison gewohnten Protagonisten, auf die es wieder ankommt. Erneut stand kein einziger Neuzugang in der Startformation. Dafür freilich wirkt das Spiel der Rothosen merkwürdig unabgestimmt. Die neue Fokussierung auf mehr Stabilität in der Defensive, hat dem Team offensichtlich ein Stück seiner offensiven Kreativität geraubt.

"Die Balance stimmt noch nicht", findet auch Neumann, der trotzdem überzeugt ist: "Wir sind auf dem richtigen Weg." Spieler und Trainerteam würden sich durchaus selbstkritisch hinterfragen: "Wenn das nicht so wäre, dann hätten wir ein Problem. Aber wir arbeiten an unseren Schwächen und ich bin überzeugt, dass wir auch wieder bessere Spiele abliefern werden." 

 
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